Fußballtalent Florian Holzleithner schaffte vor zwei Jahren den Sprung in den LAZ Hauptkader. Dass dies für einen Spieler aus Mondsee gar keine einfache Sache ist, erzählt der talentierte Mittelfeldspieler im Interview …

Lieber Florian, du bist vor eineinhalb Jahren zu uns an die Schule gewechselt! Was sagst du rückblickend zum Schulwechsel?

Es war ein großer Schritt für mich, weil ich mich in meiner Schule in Mondsee sehr wohl gefühlt habe. Sie war zudem nur wenige Gehminuten von mir daheim entfernt. Die langen Fahrtwege zum LAZ-Training nach Bad Wimsbach wurden mir aber irgendwann zu viel. Unser LAZ-Leiter, der auch Lehrer und Fußballkoordinator an der SMS Lambach ist, zeigte mir dann die Schule. Da sie mir sehr gut gefallen hat und durch die Kooperation der Schule mit dem LAZ ein wirklich tolles Gesamtpaket besteht, habe ich mich zum Halbjahr dann getraut. Dann konnte ich endlich auch mehr Trainings besuchen, weshalb ich sehr froh bin, dass mir diese Möglichkeit angeboten werden konnte. Es ja nicht selbstverständlich, dass man einen Internatsplatz bekommen kann und in der 3. Klasse in einer Sportschule aufgenommen wird.

Und, war es richtig?

Ja, das auf jeden Fall. Es war anfangs sehr schwer für mich und auch für meine Eltern, wir haben jeden Tag miteinander telefoniert. Aber es hat sich dann schnell eingespielt. Die LAZ-Betreuer haben mir super geholfen,  ich wurde in der Klasse schnell aufgenommen, war gleich im Schülerligateam und auch im Internat in Wels hatte ich tolle Unterstützung. Sogar mein Vereinstrainer hat gemerkt, dass ich mich in Lambach in meiner Persönlichkeit schnell entwickelte, was mir auch am Platz half und mich besser machte.  Lustig bleibt mir in Erinnerung, als wir mit Mondsee in Lambach gegen Lambach spielten. Für meine Mannschaftskollegen war es ein Auswärtsspiel, für mich irgendwie ein Heimspiel mit der Auswärtsmannschaft gegen die heimischen Klassenkollegen und Freunde. Es war auch cool, keine so lange Anreise zu haben und wieder zurück nach Mondsee zu müssen. Meine Eltern sind nach dem Spiel mit mir ins Internat gefahren, das war schon ein besonderes Erlebnis.

Wenn ich weiß, dass es so ist, wie es bei mir war, würde ich es sofort wieder machen und ich bin sehr froh, dass ich mich so entschieden habe. Für mich war es richtig, dass ich ins Internat wechselte und die Sportschule in Lambach machte …

Zum Internatsleben … wie war es?

Da meine zeitlichen Abläufe etwas anders waren, als die der anderen Internatsbewohner, war manches einfach anders. Frau Wiesinger (Anmerkung: die gute Seele des Hauses) hat mir aber sämtliche Sonderwünsche erfüllt und auch mein Erzieher (Robert Pichler) hat mir sehr geholfen. Während andere noch schliefen, war ich beispielsweise schon mit dem eingepackten Frühstück am Weg in die Schule. Ich hab so auch gelernt, dass ich mich auf mich selbst konzentriere. Eine große Unterstützung war auch Jonas Kranawetter, ein ehemaliger LAZ-Kollege, der nun das Leistungssportmodell in Wels absolviert (www.fussballmitbildung.at). Er war schon im Internat und ich wurde anfangs zu seinem Zimmerkollegen, das hat mir in der Eingewöhnung auch sehr geholfen.

Was kannst du zum Thema Freunde sagen? Da hätten sicher viele Spieler in deiner Situation Bedenken?

Natürlich haben sich die Freundschaften in Mondsee verändert, da wir uns nicht mehr jeden Tag in der Schule sahen. Da ich aber jedes Wochenende in Mondsee war, wir gemeinsam Fußballspiele hatten und ich die Zeit, die ich mit ihnen hatte, intensiver nutzte, sind die Freundschaften weiterhin sehr gut und sind die nicht weniger geworden. Im Gegenteil, ich habe in Lambach und Wels auch neue Freunde gefunden.

Wie geht es nun weiter bei dir?

Ich hatte die Möglichkeit zu einer Akademie zu wechseln, was mir auch sehr gefallen hätte. Die Kooperation mit der Schule passt dort aber nicht so gut für mich, daher haben meine Eltern und ich die Entscheidung getroffen, dass ich meine weitere Ausbildung in Waidhofen machen werde und dort im Nachwuchsleistungszentrum („2. Liga der Akademien“) spielen werde. Ich wurde in Wels schon vorbereitet auf das Internatsleben und denke, dass ich dadurch nun große Vorteile habe. Mittlerweile bin ich ja schon sehr selbstständig (grinst).

Was gefällt dir an unserer Schule besonders?

Die Lehrer sind nett und hilfsbereit, mit den Schülern komme ich auch gut aus und der Unterricht ist meist interessant. Aber natürlich war der Fußball der entscheidende Grund für den Schulwechsel. Es hat mir sehr geholfen, dass in der Schule auch Trainer vom LAZ als Lehrer arbeiten. Dadurch wurden die Inhalte vom LAZ-Training und der Schule abgestimmt und meine Belastung gesteuert, das war für mich ganz wichtig.

Was sagen deine Eltern rückblickend?

Sie sind schon stolz, dass ich das so gemeistert habe. Für sie war es auch wichtig, dass ich schulisch gute Leistungen bringe. Dafür haben mir die Lernzeiten in der Schule und im Internat sehr geholfen. Ich bin aber auch ehrgeizig und mir war es selbst wichtig, dass ich Fußball und Schule gut kombiniere und da wie dort gute Leistungen bringe.

Lieber Florian, auch wir sind stolz auf dich und freuen uns sehr, dass dir als unseren ersten Internatsschüler die Zeit bei uns gut gefallen hat. Besonders freuen wir uns über deine Entwicklung und dass du dir deine super sympathische Art immer beibehalten hast. Für deine Zukunft wünschen wir dir alles Gute. Patrick Wimmer, der derzeit die deutsche Bundesliga mit seinen erfrischenden Tempodribblings aufmischt und sich auch ins Nationalteam kickte, hat es vorgemacht: Auch er wurde in Waidhofen ausgebildet.