„Es ist schon lässig, was wir im Poly machen. Mit dem hätte ich in einer höheren Schule gerechnet, aber dass wir das hier lernen können, das finde ich schon super“, lässt mit Stephan Wolfsteiner ein motivierter Schüler mit interessanten Aussagen aufhorchen.

Lässiger Unterricht? Im Poly?  

Was für viele verwunderlich klingen mag, ist für andere gelebter Alltag. „Natürlich gibt es Schüler, die ihr neuntes Schuljahr noch absolvieren müssen und die dieses Müssen auch so ausleben. Auf der anderen Seite haben wir viele Schüler, die lernen und vom Jahr bei uns profitieren wollen. Vor allem denen möchten wir gerecht werden und ihnen möglichst viel bieten“, klärt Elektro-Fachbereichslehrer Hannes Kriener auf, warum er sich stark dafür einsetzte, dass seine Schüler mittlerweile mit modernsten Geräten arbeiten dürfen. Wie einem 3D-Drucker oder einem Laser-Cutter.

„Wir entwerfen mit einem Programm am Computer das Design und können das dann praktisch produzieren“, verrät Wolfsteiner, der unter anderem einen Schlüssel für den Papierhandtuchhalter nachbaute oder interessante Ausgangsstücke erstellte, welche er dann um elektrische Zusatzeinbauten erweiterte.

„Wenn die Schüler sehen, was alles möglich ist und was sie selbst machen können, dann ist das für viele sehr motivierend“, ergänzt Hannes Kriener, den wiederum das Engagement mancher Schüler selbst auch sehr große Freude bereitet: „Wenn sich die Schüler dann in der Freizeit auch dafür interessieren und in der nächsten Unterrichtsstunde mit einer App aufkreuzen, die ihnen hilft, fotografierte Objekte ins Zeichenprogramm einfließen zu lassen, dann ist das schon eine Bestätigung und auch ein Zeichen dafür, welche Talente die Kinder haben“, so der engagierte Pädagoge.

Diese Talente oder besonderen Interessen gilt es zu finden und dann auch zu forcieren. Wie beim eingangs erwähnten Stephan Wolfsteiner, der durch die Schnuppertage seinen eigentlichen Berufswunsch änderte. „Mich interessierte das Elektrische immer schon sehr. Vor diesem Schuljahr wollte ich Mechaniker werden, durch die Schnuppertage konnte ich aber noch andere Möglichkeiten kennenlernen und bin so auf den Beruf des Mechatronikers aufmerksam geworden, der beide Interessen verbindet“, verrät der talentierte Schüler. Dass er auch wirklich etwas kann, bewies Stephan mit den Aufgaben „Schaltungen und Verlängerungskabel“ beim diesjährigen Landesbewerb, bei welchem er es  in die Top10 schaffte.

Im kommenden Jahr wird Stephan eine Lehre als Mechatroniker beim Bundesheer in Wels starten, womit er einer jener Schüler ist, mit denen das gemeinsame Ziel erreicht werden konnte. „Wir möchten Schülern helfen, den zu ihnen passenden Beruf zu finden, eine Lehrstelle oder einen Platz in einer weiterführenden Schule zu bekommen und wir möchten das Jahr bei uns dazu nützen, um sie bestmöglich darauf vorzubereiten“, so Kriener.

„Ich bin vorbereitet und freue mich sehr darauf, im nächsten Jahr arbeiten gehen zu können“, verrät Stephan Wolfsteiner abschließend, ehe er am nächsten Projekt tüftelt und das Schuljahr ganz zu Ende ist …