Die österreichische Nationalmannschaft als Kapitän gegen die Niederlande aufs Feld führen und das Spiel gegen die Oranjes auch noch dazu gewinnen! Egal was kommt, diese „unglaubliche Erfahrung“ durfte Simon Schwaiger vergangene Woche machen, die kann ihm auch keiner mehr nehmen. Nach seinem Klassenkollegen Julian Peric, der im Vorjahr vom kroatischen Team eingeladen wurde, durfte mit Schwaigsi heuer ein weiterer unserer Schüler Bekanntschaft mit der Einberufung in ein Nationalteam machen!

Neben Trainings und Theorieeinheiten standen beim Lehrgang des U15-Futureteams in der niederösterreichischen Sportschule Lindabrunn zwei Spiele gegen die Niederlande an. „Wir wurden in zwei Teams geteilt, ich war beim zweiten Match dabei“, ist Simon stolz, der mit seiner Leistung zufrieden war und nun auf weitere Einberufungen hofft. „Ob ich wieder eingeladen werde oder nicht, das wird sich zeigen. Natürlich hoffe ich darauf. Diesmal konnte ich jedenfalls Erfahrungen sammeln, die für meine weitere Entwicklung super sind“, weiß der ehrgeizige Sportler, dass es vor allem darum geht, das Bestmögliche aus sich und der aktuellen Situation zu machen.

Diese professionelle Einstellung musste allerdings schmerzlich gelernt werden. „Dass ich voriges Jahr nicht immer für die oberösterreichische Landesauswahl berücksichtigt wurde, hat mich schon genervt. Ich hab mich dann aber noch mehr bemüht und wollte noch mehr zeigen, dass ich es kann. Jetzt durfte ich sogar zum Nationalteam“, grinst der Schwanenstädter, der über die Ausbildung bei seinem Stammverein in Ohlsdorf und die zusätzliche Förderung in der Schule und im LAZ den Sprung in die Akademie nach Ried schaffte. Sein langfristiger Blick gilt dem Ziel, einmal Profifußballer zu werden. Da können solche Lehrgänge natürlich hilfreich sein. Noch entscheidender ist jedoch die tägliche Arbeit, der unbedingte Wille, sich zu verbessern und die mentale Stärke, aus Rückschlagen neue Kraft zu schöpfen.

Für spät geborene Spieler wie Simon, der ebenso wie Julian Peric Ende November geboren ist, beinhaltet das Talentfördersystem durchaus zusätzliche Hürden. In den Auswahlmannschaften, wie dem Nationalteam oder den Landesauswahlen, werden häufig die aktuell besten und spielwirksamsten Kicker forciert. Die sind oft körperlich schon weiter, da ist es für einen manchmal fast ein Jahr jüngeren Spielern sehr schwierig in diesen Kader zu rutschen. (Anmerkung: Im Fußball werden die Spieler/Spielerinnen nach Jahrgängen in Klassen eingeteilt). Da sich körperliche Defizite im Laufe bis zum 19 Lebensjahr meist aber ausgleichen und dadurch langfristig Talente verloren gehen können, hat auch der ÖFB reagiert und mit der Einführung des Futureteams genau jenen Zukunftshoffnungen eine zusätzliche Fördermöglichkeit geschaffen. Das betont auch Nationalteamtrainer Hermann Stadler:

„Die Burschen stecken alle mitten in der Entwicklung, die ist lange noch nicht abgeschlossen. Man hat bei einigen deutlich gesehen, dass sie Potenzial für mehr haben. Natürlich ist das Nationalteam immer ein Ziel, aber wirklich entscheidend ist es dann in der U17, U18, U19. Wenn ich in der U15 noch nicht immer dabei bin, ist nichts verloren. Wir werden die Spieler selbstverständlich weiter beobachten„.

Beobachtet wird Simon auch bei unserem großen Schauturnen (20., 22. und 23.6.), bei dem er in der Vorbereitung neben seinen sportlichen Darbietungen zusätzlich als Schauspieler in Aktion getreten war. Er übte eine Rolle als Tänzer und Sänger ein, die unserem sympathischen und stets gut gelaunten „Sunnyboy“ wie auf den Leib geschnitten gewesen wäre. Als jedoch die Einberufung für den Teamlehrgang ins Haus flatterte und Simon genau in der finalen Vorbereitungswoche des Schauturnens nach Lindabrunn reisen durfte, war klar, dass für die ersten Vorstellungen ein Ersatz gefunden werden musste. So schlüpft zu Beginn nun „Entertainer“ Julian Peric in die Rolle seines Freundes und zeigt ebenso eine weitere seiner Begabungen.

Dass Simon auch als Schauspieler in Aktion treten wird, unterstreicht sein „Multitalent“. Neben den vielen Fußballaktivitäten nahm er auch bei sämtlichen Laufbewerben unserer Schule teil oder war zuletzt ein wichtiger Spieler unseres Tennis-Teams. Und dass er schulisch stets hervorragende Leistungen bringt, ist dabei fast schon selbstverständlich geworden … übrigens eine weitere Parallele zu Julian.

All die gesammelten Erfahrungen und Leistungen machen Schwaigsi zu einem verdienten Kandidaten für die Wahl zum Sportler des Jahres, welche in der letzten Schulwoche stattfinden wird. Und wie bei der Einberufung ins Nationalteam gilt auch hier: Schon die Nominierung ist als absolut super Leistung zu sehen. Einer von fünf Burschen zu sein, die zur Wahl stehen, zeugt von Topleistungen und einer super Einstellung über mehrere Jahre. Und vielleicht führt Simon diese auch dazu, einmal das A-Nationalteam gegen die Niederlande als Kapitän aufs Feld zu führen!