Die Corona-Rückwärts-Prognose: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise „vorbei” ist
von Mathias Horx
ABSCHIED!
Guten Morgen, mein Freund! Hast du gut geschlafen? Weißt du, es ist wichtig, dass du ausgeschlafen bist, dass du vollkommen fit für den Neustart bist. Die Schülerinnen und Schüler, deine Lehrerinnen und Lehrer und vor allem die Eltern, die brauchen jetzt einen möglichst verlässlichen, starken Fels in der Brandung. Sie alle haben in den letzten zwei Monaten, wie so oft, Hervorragendes geleistet. Und jetzt scheint es mir wichtig, die ersten Schritte so zu setzen, dass sich alle Beteiligten des Systems wohl fühlen, keine Unsicherheiten verspüren, den getroffenen Maßnahmen vertrauen und vor allem:
SICH AUFEINANDER VERLASSEN KÖNNEN! Weißt du, jetzt wäre die Basis für eine völlig neue Art des Zusammenarbeitens, Eltern und Kinder müssen spüren, dass die Schule ein gemeinsames Suchen nach Stärken, ein gemeinsames Herantasten an mehr oder weniger schwierigen Lerninhalten ist, ja eigentlich eine Grundsteinlegung dafür ist, im Leben die richtigen Wege zu gehen und nicht irgendwelchen Zielen ausschließlich materiell bestimmter Natur hinterher zu hächeln!........................
Guten Morgen, Geronimo, danke der Nachfrage, ja, ich fühle mich fit! Und ich freue mich auf morgen, und ich wünschte dich gerne an meiner Seite, weiß aber natürlich, dass dies nicht möglich ist. Trotzdem würde mich interessieren, ob du uns allen noch etwas mitgeben möchtest, etwas, das wir anstreben könnten, was soll das Ziel der Menschen in der Zukunft sein, wie können wir unsere Schüler darauf vorbereiten?
Und das ganze vielleicht auch noch in einem Satz? Meinst du das, mein kleiner Träumer?
Das wäre natürlich erstrebenswert, sag ihn mir, den Satz, wenn es den überhaupt geben sollte!
Diese Weisheit in einem Satz, das wäre schön, und du meinst, genau dieser Satz wäre uns beiden eingefallen? Es hat schon so viele ungeheuer wissende Menschen gegeben, die über diesen einen bahnbrechenden Satz nachgedacht haben, keiner hat ihn gefunden,………………………. Und wir werden es auch nicht schaffen! Wir können immer nur gemäß unseren Möglichkeiten nach Lösungen suchen! Und wenn ich im Rahmen dieser, unserer letzten Geschichte, die Möglichkeit bekomme, mich in diese Richtung versuchen zu dürfen, was sich vielleicht in einem kleinen Satz formulieren lassen könnte, dann würde sich dies wohl so anhören: „Liebe Menschen, verabschieden wir uns vom vorherrschenden Egoismus, machen wir uns wieder auf die Suche nach dem WIR!“
Da ist was dran!
Mein lieber Herr Direktor, jetzt ist aber so weit, Zeit sich zu verabschieden! Ach ja, deine Erklärung, warum möchtest du nicht Direktor genannt werden? Sag schon, das bist du mir schuldig!
Okay, weißt du, es gibt mittlerweile so viele Dinge, die vor und nach einem Namen stehen können, und ich habe das Gefühl, dass sich alle nur auf das konzentrieren, was vor und hinter dem Namen steht. Und ich bin eben der Meinung, es kommt auf das an, was zwischen vorne und hinten steht, und das ist der Name, der Name für einen Menschen, der hoffentlich nie vergisst, dass Mensch sein bedeutet menschlich zu sein! Geronimo, das verstehst du doch, oder?
Ja, das ist auch mein Zugang. Und zudem ein guter Schluss! Es ist Zeit sich zu verabschieden!
Geronimo, wann werde ich dich wiedersehen?
Die Antwort solltest du dir selbst geben können, denk doch an die einzigen beiden Situationen, in denen wir uns in deinem Leben getroffen haben, möchtest du solche Situationen noch einmal erleben?
Nein. ………. Das heißt, der Abschied …………………………………ist für immer!
Ja, das sollten wir beide hoffen!
Komm, lass dich umarmen, ich denke, das ist für uns jetzt ungefährlich!
Adieu, mach´s gut und komm nie wieder!
Hey Geronimo, dein Geheimnis, schnell, es war ausgemacht, du verschwindest ja schon durch irgendeinen komischen Nebelschleier, sag´s mir, wo kommst du her, sag´s mir, es war versprochen, sag´s mir,……………………………
Aus
Deinem
Herz
und
Deinem
Kopf!
Adieu!
GGG
Heinzelmännchen!
Heute bin ich etwas früh dran, aber ich habe ja schon das Auto des Herrn Direktors gesehen (Ihr wisst ja, wenn er nicht zuhört, nenn ich ihn gerne so, außerdem wird er mir sowieso morgen sein Geheimnis lüften müssen, warum er das Wort denn gar nicht gerne hört! Eine kleine Vermutung hab´ ich ja schon, ich kenn ihn ja doch mittlerweile ziemlich gut, hmmm…………………….er wird mir fehlen!)
Nanu, alles leise, die Tür zum Büro angelehnt, ich öffne sie auf leisen Sohlen, und........pschscht, ……….l e i s e! ……….Da sitzt er, ………..mein Freund!. ………..Was heißt sitzt, er hängt da kopfübergebeugt auf seiner Computertastatur und,............schläft!
Das geht ja gar nicht, denk ich mir und will ihn gerade wecken, da bemerke ich voller Entsetzen, dass sein Büro,............das kann´s ja nicht geben, sein Büro ist, .........nein, ich glaub´ s nicht, ich träume wohl!
Um sicher zu gehen, dass es doch kein Traum ist, gehe ich noch einmal auf den Gang hinaus und betrete anschließend von neuem das Zimmer und räuspere mich.
Er wacht auf und reibt sich seine verschlafenen Augen.
He, ………….was ist los, hast du gekündigt, hat man dich rausgeschmissen, bist du von Müllmännern überfallen worden? Dein Büro ist AUFGERÄUMT. Muss ich mir Sorgen machen? Erzähl schon, wieviele Container hast du kommen lassen?
Hey ………………………………Geronimo, ……………………………….gefällt´s dir?
Mir schon, aber ich mach mir Gedanken über dich!
Na ja, ich hab´ mir halt gedacht, für einen neuen Anfang sollte man ja auch einmal in dieser Beziehung über seinen Schatten springen und hab´ aufgeräumt!
Sag schon!, ……….was sagst du?, ……………..du sollst was sagen!
Was soll ich sagen, das Büro schaut doppelt so groß aus, die Mappen stehen schön sauber geordnet in den dafür eigentlich vorgesehenen Fächern, die Türen sind alle geschlossen. Alles wirkt unendlich groß und sauber. Die Schauturnplakate aus den letzten beiden Jahrzehnten sind verstaut, der alte Filmapparat weg, genauso wie tausende andere Dinge………………………………….
Ach ja, und man erkennt, dass hier drinnen ein Parkettboden verlegt ist, der ist mir bisher nicht aufgefallen.
Und die Oberfläche deines riesigen Schreibtisches ist weiß, das hat man vorher auch nicht erkannt!
In deinem verbauten Waschschrank liegt nichts mehr herum, die alten Schi, die Schistöcke, die Schischuhe,...........alles weg. Aber ich weiß, die waren ja gestern schon weg, und wenn ich mich recht erinnere, sind sie sogar auf deutschem Hoheitsgebiet gesichtet worden. (Er zwinkert mir zu!.........)
Und die Sitzgarnitur da, da könnte man sich ja tatsächlich hinsetzen?
Erstaunlich. Hast du die Nacht durchgearbeitet?
Ja, so ziemlich, wenn ich ehrlich sein soll.
Das hat sich ausgezahlt, aber jetzt solltest du dich ausruhen, du weißt, übermorgen kommen die Kinder, du hast dich über zwei Monate lang auf sie gefreut und dann bist du womöglich erschöpft und müde, das geht nicht.
Hast Recht, Geronimo, gehen wir zum Auto!
Ja, ich bring dich hin, nein, ich fahre, du scheinst mir zu müde dafür zu sein. Du weißt, übermüdet am Steuer, das geht gar nicht!
Okay, das stimmt, guter Freund, ………….außerdem treffen wir uns ja sowieso morgen bei mir zuhause, kannst gerne bei uns übernachten.
Ganz kann ich´s sowieso noch nicht glauben, dass wir uns morgen zum letzten Mal sehen sollten.
So wird´s aber sein, mein Freund, jede noch so schwierige Zeit hat ihre Begleiter, und meine Zeit an deiner Seite wird morgen vorbei sein, hoffentlich genauso, wie die schwierige Zeit.................
G&G
Foto wird nachgereicht.
Das freute mich, ich durfte also alleine die Autofahrt bis zur nächsten Abfahrt fortsetzen, dann nahm ich die Bundesstraße Richtung Neuhaus am Inn, blickte auf die Uhr und sagte zu mir: „Das könnte sich sogar noch für den Shop ausgehen.“ Aber warum fuhren die Autos alle hier so langsam? Nachdem so ein Langsamfahrer vor mir endlich rechts abbog, fuhr ich in einer mir durchaus als gerechtfertigt erschienen Geschwindigkeit Richtung Heimatland. Es ging flott voran, als mich plötzlich jemand blendete, es war nur ein kurzer Blitz. Jetzt wurde mir auch allmählich klar, warum die anderen Autos so unverhältnismäßig langsam gefahren waren. Vielleicht hundert Meter später stand dann auf einer von Menschenhand gemalten Tafel: „Das war die letzte Radarstation vor der Grenze. Danke für Ihren Besuch!“
Humor haben sie die Bayern, das muss man ihnen lassen.
Ab geht’s zum Handyshop, jetzt bin ich nicht mehr aufzuhalten, dachte ich mir, aber es sollte anders kommen. Beim ersten Mal Vorbeifahren sah ich das Geschäft nicht, also musste ich umdrehen. Da trifft es sich gut, dass da eine Kreuzung mir entgegenkam, wo dies mit einigen schnellen Lenkraddrehungen auch möglich war, ob´s erlaubt war, weiß ich nicht!
Endlich angekommen stehe ich vor dem Geschäft, lese an der Eingangstür: „Eintritt nur mit Schutzmaske!“ Eh klar, wo ist denn meine? Jetzt sehe ich sie ganz klar vor meinen Augen, sie liegt in meinem Büro neben der Tastatur.
Ich behaupte von mir, eigentlich ein ruhiger Mensch zu sein, doch jetzt wurde mir etwas unbehaglich. Aber es muss für alles eine Lösung geben. Ich nehme mein altes Handy, rufe im Geschäft an, ob sie denn Einwegschutzmasken hätten, worauf mir die immer freundliche Dame erklärte, dass sie leider keine hätten. Aber ich solle mir doch irgendeinen Schal oder Ähnliches basteln, damit würd´s schon gehen! Ich durchsuche mein Auto, finde ein altes Leibchen, schlüpfe durch das Ärmelloch ins Leibchen, zieh mir den Ärmel hoch bis zu den Augen und betrete unter spürbarem Erstaunen ob meiner kreativen Aufmachung den Geschäftsraum.
Das klingt ja schon nach Happy End, oder?
Happy End, mein Freund, noch lange nicht!
Denn die Dame fragt mich nach dem Kennwort für den Handyvertrag! Ich entgegne ihr, dass ich im Normalfall zwar über ein gutes Gedächtnis verfüge, mich jedoch an ein Passwort 13 Jahre nach Abschließen des Vertrages leider nicht erinnern kann. Und noch einmal keimt Hoffnung auf, denn die Dame sagt, sie würde mir per sms einen Code schicken, den müsste ich dann nur öffnen. Ich nehme daraufhin mein Handy und……………..es lässt sich nicht mehr einschalten. Die Hoffnung auf ein neues Handy ist nun am Tiefpunkt angelangt. Die Dame dürfte ein besonderes Gespür für aufkeimende Depressionen gehabt haben und eröffnet mir, dass sie eventuell in ihrem Büro auf ihrem Computer noch eine Möglichkeit hätte, und ehe ich noch auf die Knie fallen konnte, war sie schon in ihrem Büro verschwunden, triumphierend kehrte sie nach wenigen Minuten zurück und wir konnten die ganze Sache abschließen.
Siehst du, also doch HAPPY END!
Nein, ich muss dich enttäuschen, noch immer nicht. Zufrieden steige ich in meinen Opel, starte ihn, und setze die Fahrt an meinen Wohnort fort. Die aufleuchtende Tankanzeige musste ich wohl im Glücksgefühl, die ganze Sache so überstanden zu haben, ganz aus den Augen verloren haben. Die bemerkte ich erst, als sie zu blinken begann. Na ja, was soll ich sagen. Ich dachte, damit komme ich sicher noch bis Kematen, dort wartet die Tankstelle schon auf uns, auf mich und den Opel.
Ja, sie wartete auch! Und sie wartete länger als geplant! Denn immer wieder musste ich bergauf leicht Gas geben, um das Auto dann bei der geringsten Bergabneigung wieder der Schwerkraft anzuvertrauen. Und so rumpelte und humpelte ich mit dem letzten Tropfen und nach einigen Hupkonzerten verständnisloser Autofahrer auf die Tankstelle. Ich tankte, fuhr nach Hause, begrüßte meine Kinder. Die fragten mich: „Hat eh alles geklappt?“
Ich antwortete erschöpft: „Ja, es hat alles geklappt! Aber ich muss mich jetzt kurz hinlegen!“ Zum Kurzhinlegen schalte ich mir dann meistens den Teletext ein! Auf Seite 115 sticht mir der Artikel mit der Überschrift „Deutschland lockert seine Grenzkontrollen“ ins Auge! Dann muss ich wohl eingenickt sein.
Alles Gute, bis morgen
G&G
HANDYKAUF!
Hallo mein Freund, du siehst müde aus, was ist, erzähl!
Nein, Geronimo, das kann ich nicht erzählen, das dauert zu lange!
Du machst mich aber neugierig. Komm schon, erzähl!
Es würde zu lange dauern, außerdem schäm ich mich ja auch ein bisschen!
Schau, bald beginnt das Wochenende, es ist schlechtes Wetter, da haben die Leute eh mehr Zeit zum Lesen! Außerdem, wenn du dich ein bisschen schämst, wird’s vermutlich auch ganz unterhaltsame Stellen geben, und die will ich wissen!
Aber es wird lange!
Ja, und es wird noch länger, wenn du nicht gleich beginnst!
Also gut, ich muss die Dinge aber immer wieder erklären, sonst versteht man´s nicht!
ERZÄHLE! ABER SOFORT!!!
Du weißt, mein lieber Freund, mein altes Blackberry Handy ist in die Jahre gekommen, was mir aber nichts ausgemacht hätte, ich mag alte Dinge, das weißt du! Aber diese Woche hat es immer wieder stundenweise seinen Dienst verweigert, und es war schon peinlich, dass es sich während eines Gesprächs plötzlich ausgeschaltet hat, und das ist immer häufiger vorgekommen, bis ich letztlich einen endgültigen Beschluss treffen musste. Ich brauche ein neues, sagte ich zu mir selbst und versuchte dabei ein sehr entschlossenes Gesicht zu machen, denn ich sollte mir ja auch glauben müssen. Da ich aber dieses Handy samt Vertrag wegen meiner Trainertätigkeit für den OÖ Fußballverband hatte, musste ich für dieses Unternehmen einen Vertragspartner, nämlich den Handyshop aufsuchen. Und der nächstgelegene war in Schärding. Ich kontaktierte den Handyshop fernmündlich und die Kollegin am anderen Ende der Leitung sagte mir, dass ich sehr willkommen sei, sie ihrerseits jedoch nur bis 14 Uhr in der Arbeit wäre!
Also hielt ich kurz Rücksprache mit meiner vorgesetzten Dienststelle und bekam die Erlaubnis dorthin zu fahren, damit ich auch in Zukunft wieder überall und jederzeit erreichbar sein werde. Ich setzte mich in meinen oft schon beschriebenen Opel Zafira älteren Baujahres und trat die Reise ins ca 1 Stunde entfernte St. Florian bei Schärding an. Während der sehr flott verlaufenden Fahrt bekam ich einen Anruf, und wie zum Hohn funktionierte mein Handy, so als hätte es gespürt, dass es nun wegen seiner Unzuverlässigkeit ausgetauscht werden sollte. Aber unbeirrt setzte ich meine Fahrt fort, unterwegs rief ich dann noch, natürlich über die Freisprechanlage, im Handyshop zu St. Florian an, dass ich schon vor 12 Uhr kommen werde und die nette Dame doch die Unterlagen schon einmal vorbereiten könnte. Sie werde das selbstverständlich tun, war ihre sehr freundliche Antwort.
Na ja, wie soll ich´s sagen, und ab diesem Zeitpunkt veränderten sich mit einem Schlag alle Bedingungen. Die Welt schien sich nach und nach gegen mich zu verschwören.
Ich fuhr also auf der Autobahn gen Schärding, um die dortige Ausfahrt zu nehmen, doch, was mussten meine entsetzten Augen erkennen: Kurz vor Schärding war eine Baustelle, die Fahrbahnen wurden geteilt und an meiner Fahrbahn zog die Schärdingausfahrt einfach so vorbei, ohne mir die Gelegenheit gegeben zu haben, sie zu benützen.
Macht nix, redete ich mir ein, nehmen wir halt die nächste. Ich liege ja gut in der Zeit. ……..Plötzlich überall blinkende Hinweisschilder, ständig blinkte schon von weitem in Rot dasselbe Wort mit vier Buchstaben, das ich jetzt auch ohne Brille gut wahrnehmen konnte: S T A U!
Auch ein Stau würde mich nicht meines Tagesplans berauben können, wie lange könnte denn so ein Stau schon dauern, lächerlich, ein Stau könnte mich nicht aufhalten, war ich mir noch immer sicher. Noch dazu, wo schon die nächste Ausfahrt mit Hinweisschildern in Aussicht gestellt wurde. Und so staute ich mich ca. eine halbe Stunde bis zur Ausfahrt Pocking, die kaum dort hingestaut, ebenfalls gesperrt war. Eingeklemmt zwischen einem vor mir stauenden kasachischen LKW und einem litauischen Fernkraftfahrzeug nützte ich die scheinbar ruhige Gunst der Stunde und telefonierte mit dem von mir anvisierten und sich ständig weiter entfernenden Shop, teilte den noch immer freundlichen Damen mit, dass ich wohl doch erst nach ihrer wohlverdienten Mittagspause ihre Zeit in Anspruch nehmen würde.
Bis zu dem Zeitpunkt war mir kaum aufgefallen, dass ich als PKW ziemlich einsam so zwischen all den LKWs staute. Aber was soll´s, positiv bleiben, sagte ich zu mir, ich und die Kapitäne der Landstraße werden den Opel schon Richtung nächster Ausfahrt schaukeln.
Weniger positiv war dann die Stimmung, als ich auf einem Hinweisschild las: Nächste Ausfahrt 13 Km
13 km in nicht einmal Schritttempo bedeutete, dass es für den Handyshop wohl auch nach der Mittagspause nicht mehr reichen würde. …………Aber, plötzlich, die Kolonnen setzen sich in Bewegung, wenn man bei 7km/h von Bewegung sprechen kann, aber immerhin. Dann war da ein Fahrbahnteiler, ich entschied mich für die scheinbar schnellere linke Spur. Die Entscheidung war natürlich falsch!
Auf der rechten Seite fuhr LKW um LKW an mir vorbei. Vielleicht erwische ich ja eine Lücke, erwachte in mir der Schelm, und tatsächlich ein Straßenkapitän vergaß wohl rechtzeitig aufs Gas zu drücken und schon war ich auf der rechten Spur und freute mich. Bis zu dem Zeitpunkt, als mich ein unverkennbarer, menschlicher Arm in Uniform durch ein deutliches, unmissverständliches Handzeichen zum sofortigen Halt aufforderte. „Nau, serwas!“ entfuhr es mir und öffnete das Fahrerfenster, um in höfliche Kommunikation mit dem verlängerten Arm des Gesetzes zu treten.
Ebenso höflich fragte mich der mit einem Maschinengewehr bewaffnete Ordnungshüter, was ich denn hier in Deutschland zu machen gedenke. Ich entgegnete ihm, dass ich gar nicht vor gehabt hätte, dieses schöne Land zu betreten, worauf er mich anwies ihm doch meinen Personalausweis auszuhändigen. Dieser seiner Aufforderung konnte ich jedoch nicht Folge leisten, da ich besagten Ausweis nicht mithatte, weil ja das eigentliche Ziel meiner Odyssee der österreichische Ort Schärding gewesen sei und ich nach Schärding noch nie einen Personalausweis mitgenommen hatte. Des Weiteren eröffnete ich ihm meine schicksalhafte Geschichte, worauf er mir die Zufahrt zu einem großzügig ausgebauten Parkplatz in Aussicht stellte.
Ich fuhr also auf diesen umfunktionierten Parkplatz, dieser war bestückt mit vielerlei Kontainern, die anscheinend alle einen jeweils anderen Zweck zu haben schienen. Beim letzten Kontainer, an dem ich vorbeifuhr, waren Fenster und Türen mit massiven Eisengittern gesichert. Die Lage schien also ernst zu werden. Vermummte Hüter des Gesetzes wiesen mir die Weiterfahrt in eine Art Zelt in der Form einer Halbröhre an, überall hingen Desinfektionsschläuche herunter. „Corona“ kam mir nun über die Lippen! Tatsächlich, in diesem Zelt befanden sich nach meiner Ankunft vier Autos und 24 schwerbewaffnete Polizisten, allesamt machten sie einen sehr professionellen Eindruck, man hatte das Gefühl, die wussten, was sie tun. Nun gut, Fenster öffnen, die persönliche Leidensgeschichte widergeben, Reaktionen abwarten. Zwei von ihnen musterten mein Wageninneres, mir machte das nichts aus, ich hatte ja nichts zu verbergen. Trotzdem blieben die zwei an der hinteren Scheibe stehen und zeigten immer wieder ins Wageninnere und flüsterten sich etwas zu.
Mir kam die Sache da an der deutschen Grenze ziemlich Spanisch vor, also warf ich auch einmal einen Blick nach hinten in meinen geräumigen Opel Zafira. Au weh, dachte ich mir jetzt! Die haben meine Schier im Blickfeld. Diese Ski, muss ich jetzt näher erklären, waren 80 Jahre alte Holzschier samt Bambusschistöcken und den dazugehörigen ledrigen, genagelten Originalschischuhen. Die Dinge habe ich allesamt heute von meinem Büro ins Auto gebracht, weil sie mir irgendwann vor drei Jahren an einem Faschingsdienstag als Teile meiner Verkleidung dienten.
Irgendwann ließen dann die Beamten nach einem kurzen Dialog ihren Blick ab von den Wintersportgeräten. Wahrscheinlich waren sie sich sicher, dass diese alten Dinger wohl kein Indiz dafür wären, dass ich gerade aus einem Hotspot der heimischen Alpinwelt kämen würde und somit auch keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen konnte. Einer der vermummten Beamten überreichte mir dann ein Dokument, das ich im Anschluss an meine heutige Horrorgeschichte einscannen und an die Geschichte anfügen werde. Auf dem Dokument steht ganz groß: EINREISEVERWEIGERUNG.
Dieses musste ich dann unterschreiben. Man gab mir meinen Führerschein zurück und wies mich an hinter einem Polizeiauto herfahrend wieder nach Österreich einreisen zu dürfen. Da schluckte ich einmal kräftig, worauf der Vorgesetzte des Beamten wohl seinem diensteifrigen Kollegen folgendes in lupenreinem bayrisch sagte: „Der soi fei aloanz foan, der schaugt eh ehrlich aus!“
Veränderungen???
Guten Morgen, mein Freund, du wirkst beschäftigt?
Servus Geronimo, ja, es kommen noch immer zahlreiche Informationen herein, die es sozusagen noch „Last Minute“ abzuarbeiten gilt. Aber, ich bin mir sicher, wir sind gut vorbereitet.
Das Heimlernen hat gut funktioniert, nehme ich an, da waren ja sehr viele positive Rückmeldungen und ab Montag geht’s wieder los, zumindest blockweise. Sollten wir da nicht einmal kurz innehalten und zurückblicken?
Das war schon eine lange Zeit von 16. März bis jetzt, vieles hat sich in der Zwischenzeit ereignet. Oft sind wir hier gesessen und haben über die Menschen und die jetzige Welt gesprochen, ohne dich wär´s ziemlich einsam gewesen.
Und ehrlich, was denkst du, hat sich etwas verändert, wird etwas zurückbleiben, geht’s sofort normal weiter, werden die Menschen dazugelernt haben, wird die Welt in Zukunft anders aussehen, werden bestimmte Werte wie Gemeinschaftssinn und Umweltgedanken in die neue Zeit mit hinübergenommen werden?
Ein bisschen viele Fragen und leider keine Antworten, weil uns das in die Zukunft blicken nicht gelingen kann. An und für sich ist ja der Mensch ein „Schnellvergesser“, was sich in der jetzigen Lage negativ auf die Zukunft auswirken könnte. Aber in Anbetracht dieser noch nie da gewesenen Situation hege ich schon die Hoffnung, dass wichtige zukünftige Lebensgrundlagen doch von sehr vielen Menschen anders gesehen werden könnten.
Woran denkst du im Speziellen?
Speziell der Umgang mit der Natur muss ein anderer, viel schützender und viel weniger zerstörerischer werden, das geht uns alle an. Das Konsumverhalten muss einfach anders werden, wenn wir nicht begreifen, dass wir vorrangig regionale Produkte kaufen sollten, auch wenn sie vielleicht etwas teurer sind, entziehen wir jenen Menschen, die eben für diese Produkte sorgen, ihre Lebensgrundlage. Das geht uns auch alle an! Und das müsste gerade auch für die großen Lebensmittelkonzerne zur obersten Devise werden. Sparen wir uns doch die langen Transportwege, dann tun wir gleich auch was für die Natur und das Klima.
Und für dich als Philosophen, hättest du auch Änderungswünsche?
Wünsche gäbe es viele, den größten traue ich mir gar nicht auszusprechen!
Los, gib dir einen Ruck, hört eh niemand zu!
Okay, eine Veränderung der Gesellschaftsstruktur wäre anzustreben! Es darf nicht sein, dass in unserer Welt auch nur ein Kind noch verhungert, während andere nicht wissen, wohin mit dem ganzen Reichtum. Es kann nicht sein, dass ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung alles hat, ein erschreckend großer Teil gar nichts und der Rest den Rest, der sich dann auch noch als Rest anfühlt. Ich würde mir wünschen, dass wir zu einem Leben zurückkehren können, das sich nicht im Hamsterrad abspielt, sondern in einer sinnvollen Beschäftigung, die dann auch als solche empfunden wird und auch dementsprechend geschätzt wird! Und,…………………die Welt sich nicht immer nur ums Geld dreht!
Was wären die Folgen deiner revolutionären Gedanken?
Die Menschen werden die Gemeinschaft, das füreinander Dasein, die Gesundheit, das Menschliche wieder mehr schätzen und sie werden glücklich sein.
G&G
Die letzten Vorbereitungen
Hallo Geronimo, für heute hätte ich mir vorgenommen, dass wir beide einmal den Weg der Schüler nachgehen, sieh mal, jetzt sind wir an der Straße, wäre schön, wenn am ersten Schultag auch so wenige Autos fahren würden!
Wieso, ich hätte mir gedacht, dass du ja im gestrigen Brief darum gebeten, die Kinder an den drei großen Parkplätzen aussteigen zu lassen? Ich denke schon, dass das die Eltern machen werden, sie wollen doch die eigenen Kinder nicht in die Gefahr eines Menschenstaus vor der Schule bringen. Außerdem muss ja den Schulbussen ein ungehindertes Zufahren möglich sein!
Dein Wort in Gottes Ohr, sobald die Schüler dann bei der Schule angelangt sind, werden sie durch Absperrgitter zum richtigen Eingang gelenkt. Als Kennzeichen für Wartezonen befindet sich eine Linienmarkierung vor dem Eingang. Sie betreten dann die Schule und desinfizieren sich die Hände, benützen den Fußabstreifer und marschieren noch in den Straßenschuhen schnurstracks in die Klassen. Dort nehmen sie dann die Hausschuhe aus einem mitgebrachten Sackerl (bitte aus Stoff!) ziehen sie an und verstauen die Straßenschuhe wieder im Sackerl und hängen dieses an den Tischhaken.
Wann sollten die Schüler kommen?
Es wäre schön, wenn sie in der Zeitspanne von 6.45 Uhr bis kurz vor halb acht Uhr in regelmäßigen Abständen in die Schule kommen!
Hast du Aufsichtspersonen irgendwo postiert?
Selbstverständlich sind an den Eingängen und den Gängen zur Regulierung des Schülerstroms Lehrer und Lehrerinnen im Einsatz!
Was machen die Schüler dann in der Klasse?
Nach dem Wechsel auf die Hausschuhe bleiben sie bei dem Tisch sitzen, der ihren Namen trägt und warten auf die Lehrperson. Erst, wenn diese in der Klasse ist, darf der MUND-NASEN-SCHUTZ abgenommen werden!
Was ist, wenn jemand auf die Toilette muss?
Den MN-Schutz wird richtig angelegt und man darf auf die für unsere Schüler bestimmte Toilette gehen! Anschließend werden die Hände ordentlich gewaschen und beim Betreten der Klassen werden die Hände abermals desinfiziert!
Also am Gang immer mit Schutzmaske?
Nicht nur auf dem Gang, auch schon auf dem Weg zur Schule, in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Überall im Schulgebäude, außer in der Klasse.
Ihr macht ja sicher auch Pausen, wird’s da nicht ungeheuer zugehen?
Glaub ich nicht, denn die Pausen finden individuell gestaffelt statt und werden ausnahmslos in der Klasse verbracht, selbstverständlich unter der Aufsicht der Lehrerinnen und Lehrer!
Und beim Unterrichtsschluss?
Wir machen diesen gestaffelt, die zuständige Lehrperson bringt die Schüler zum Ausgang und achtet auf ein staufreies Schulende. Die Schüler marschieren dann in gesichertem Abstand zu ihren Bussen oder zu den auf den entsprechenden Parkplätzen wartenden Eltern!
Okay, das klingt für mich ordentlich organisiert! Das wird mit der entsprechenden Disziplin aller Beteiligten auch klappen!
Bis morgen!
G&G
Noch 6 Tage!
Endlich wieder einmal ein bisschen mehr Leben im Haus! Was ist los, mein Freund?
Ja, heute sind alle Lehrer da, weißt du, wir haben zuerst eine informelle Konferenz im Turnsaal gehabt. Dabei haben wir den zukünftigen Schulalltag mit den unbedingt nötigen, eigenen Schulregeln für diese Zeit besprochen.
Ich habe schon gesehen, dass sich beim Eingang etwas verändert hat, da sind schon Absperrungen, ich nehme an, damit wollt ihr die Schülerströme regulieren, damit alle sofort ohne Gegenverkehr mit genügend Abstand voneinander in ihre Klassenzimmer geleitet werden können.
Richtig erkannt, ab der öffentlichen Straße werden die Schüler so geleitet, dass wir alle Sicherheitsvorkehrungen einhalten können. Gut wäre natürlich auch, wenn die Eltern ihre Kinder, wenn sie sie privat bringen, an den bekannten Parkplätzen ROT-KREUZ Parkplatz, Marktplatz oder am Traunuferparkplatz aussteigen lassen, dann reguliert sich der Schülerstrom viel früher und wir haben vor der Schule keinen Stau, den wir da gar nicht gebrauchen können.
Trotzdem wird es sehr viel Eigenverantwortung auch von den Schülern her brauchen, damit sie mit den Besonderheiten dieser Zeit nicht allzu sorglos um- gehen. Du kannst ja nicht für jeden Schüler einen Lehrer bereitstellen!
Nein, das geht natürlich nicht, trotzdem muss man die Bedingungen so vorbereiten, dass man sich ziemlich sicher sein kann.
Es wird maximal die Hälfte der Schüler in der Klasse sein, die Tische sind bereits beschriftet, jeder Schüler begibt sich sofort nach dem Eintreffen in der Schule auf seinen Platz in der Klasse, da haben alle noch ihren Mund-Nasenschutz angelegt, er wird erst heruntergenommen, wenn der Lehrer in der Früh in die Klasse kommt. Ab dem Zeitpunkt wird dann immer ein Lehrer in der Klasse anwesend sein!
Und was ist mit dem Gang?
Auf dem Gang befindet sich niemand, es sei denn auf dem Weg zur Toilette! Auch die Pausen werden mit einem Lehrer in der Klasse verbracht. ES GIBT KEINEN JAUSENVERKAUF und auch keinen Getränkeverkauf, das alles muss von zuhause in die Schule mitgebracht werden.
Das klingt ja alles relativ durchdacht. Was ist mit schulfremden Personen?
Schulfremde Personen dürfen nur bei terminlicher Vereinbarung ins Haus und werden vom jeweiligen Lehrer aus dem Eingangsbereich abgeholt!
Okay, werden die Eltern und Schüler jetzt auch täglich mit den neuesten Informationen versorgt!
Selbstverständlich, auf zwei verschiedene Arten, erstens durch die jeweiligen Klassenlehrerteams und zweitens durch uns zwei! Wir müssen in unseren nächsten Geschichten immer wieder diese Informationen einfließen lassen.
Also gut, dann bis morgen!
G&G
T minus 7
Hallo, mein Freund, wieder in deinem vertrauten Büro!
Servus Geronimo, war ein schöner Tag gestern, ich hoffe, alle Familien haben´s genossen, besonders natürlich die Mütter!
Bestimmt, und was steht bei dir heute an?
Tja, Geronimo, es geht um den gesicherten Schulbeginn nächsten Montag. Es gibt eine Menge zu tun, gerade eben werden die berührungslosen Desinfektionsmittelspender montiert. Die Zugangswege der Schule werden für beide Schulen extra markiert und abgesperrt. Jede Schule hat ihren eigenen Zugang, um die Abstandsregeln einhalten zu können und die Kontaktanzahl möglichst sorgfältig einzugrenzen. Weißt du, wir gehen mit der Sache sehr genau und ernsthaft um. Die Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass alle Vorbereitungen für einen möglichst gefahrlosen Schulbesuch zu hundert Prozent von uns erfüllt werden.
Aber, wenn ich manchen Medienmeldungen vom Wochenende Glauben schenken darf, dann ist das Ganze ja eh gar nicht so schlimm. Oder?
Ach weißt du, ich bin es langsam leid, mich all diesen Theorien um die Gefährlichkeit oder eben Ungefährlichkeit von dem Virus zu widmen. Fakt ist, es war da, es ist noch immer da, und es wird mit großer Wahrscheinlichkeit für eine Zeitlang unser Begleiter sein, ob es uns gefällt oder nicht! Und, pass auf, wir als Schule haben die Pflicht alles Menschenmögliche zu unternehmen, damit wir unsere Schüler, damit auch ihre Eltern und Großeltern schützen. Wenn uns das gelingt, war nichts umsonst! Und es wird uns gelingen, und zwar mit äußerster Konsequenz beim Einhalten der extra für diesen Zweck ausgegeben Schulregeln, die im Übrigen diese Woche noch Mittelpunkt unserer Unterhaltung werden. Ich brauche dich und meine Kolleginnen und Kollegen natürlich als Ratgeber, damit wir nichts vergessen!
Was, mein lieber Freund, denkst du, wird das schwierigste Problem darstellen? Die Maßnahmen, das sehe ich, sind sehr umfangreich und vielfältig, aber wo steckt deiner Meinung nach die größte Gefahr?
Das ist relativ eindeutig: Die Abstandsregel! Und selbstverständlich die Hygienedisziplin jedes Einzelnen!
Die Abstandsregel deswegen, weil es unsere ureigenste Angewohnheit ist aufeinander zuzugehen und die menschliche Nähe zu suchen, das macht eigentlich den Menschen aus. Die Nähe, das Zusammenhalten, der Gemeinschaftssinn und das Miteinander. Alles Eigenschaften, die sich mit dem Wort Abstand nicht verbinden lassen. UND DOCH MUSS ES SEIN!
UND Morgen gibt’s weitere Details!
Alles Gute
G&G
SUPERMAN? ODER…………………………………
Du machst es dir gemütlich, mein Freund, sitzt da im Garten und bewunderst noch immer euer Werk, das neue Hochbeet. Heldenhafte Arbeit, wahrlich. ………………………………………..Apropos Helden: Wer waren denn deine Helden in deinem Leben, wenn du zurückdenkst, die verändern sich ja normalerweise im Laufe der Zeit?
Ah, gute Frage! Soweit ich mich zurückerinnere gab´s da einige, meistens Fußballer oder andere Sportler, da war zum Beispiel dieser PELE, ein sagenhafter brasilianischer Fußballspieler, über den ich, kaum lesen könnend schon Bücher verschlungen habe, er hatte unglaubliche Torstatistiken und schoss im Laufe seiner Karriere weit über tausend Tore, der war schon großartig und damals eigentlich schon mein zweitgrößter Held!
Warum dein zweit..Und dann gab´s da noch ganz klar den Franz Klammer oder den Karl Schranz, denen wir immer nacheiferten, denn, das weißt du doch noch, wir hatten damals noch Schnee bei uns und machten sämtliche umliegenden Hügel unsicher, lieferten uns halsbrecherische Abfahrten mit tollen Sprüngen und ebenso spektakulär aussehenden Stürzen auf den maximal 300 Meter langen Abfahrten, die wir nachher wieder raufbretteln durften. Ja, der Franzi und der Karli waren damals schon ziemliche Vorbilder.
Ziemliche Vorbilder, was heißt das schon? Später dann im aufkeimenden Jugendalter schwärmte ich wahnsinnig für die Beatles, ich hatte eine Liste von all ihren Songs, leider keine Platte, weil wir ja keinen Plattenspieler hatten. Aber wir hatten einen Kassettenrekorder und wann immer die Beatles im Radio gespielt wurden, habe ich die beiden Knöpfe für Aufnahme gedrückt. Mein Zimmer war voll mit Postern der Beatles. Schon eine unvergleichliche Band; Paul, Ringo, George und John waren damals die beinahe bewundernswertesten Menschen.
Beinahe! Irgendwas läuft schief bei dir, du hast anscheinend nur zweitgrößte, ziemliche, beinahe..Und zur Gymnasialzeit, die dann doch etwas alternativ angehaucht war, gab`s schon die eine oder andere Ikone auf allen möglichen Gebieten: Ghandi, MutterTheresa, Hermann Hesse, Bob Marley, Jim Morrison und die Doors, Janis Joplin und Nelson Mandela und noch zahlreiche weitere Persönlichkeiten aus Musik, Politik und Sport. Aber wie gesagt alles nur coole Idole, aber nur an der zweiten Stelle meiner absoluten Favoriten.
Aha, jetzt hab ich´s, du meinst die Superhelden aus den Comix´ überstrahlten zu jeder Zeit alles!
Du meinst Bruce Wayne alias Batman, Peter Parker als Spiderman und vor allem Clark Kent als Superman, alle zusammen unsagbar unschlagbar mit all ihren besonderen Fähigkeiten, Kräften und ihrer unüberbietbaren Ausstrahlung, und noch dazu immer auf der Seite der Schwachen, immer im Kampf gegen das Böse, und vor allem immer siegreich, darauf konnte man sich verlassen: sie gewannen immer, auch wenn´s zwischenzeitlich ziemlich schlecht um sie bestellt war, am Ende triumphierten sie dank ihrer Superkräfte.
Hast Recht, die Helden haben wir damals alle angehimmelt!
Aber leider muss ich dich auch hier enttäuschen, alles nur Zweitgrößte und Zweitbeste!
Jetzt hab ich´s: WICKIE, du schleppst ihn ja auch immer als Rucksack mit!
Auch nicht, auch nur Zweiter in der ewigen Bestenliste!
Jetzt reicht´s mir mit dir, zum letzten Mal: „Wer ist oder war der größte Held deines Lebens?“
Meiner hieß und heißt Anna,
ich nenne sie auch MAMA!
DANKE!!!
Liebe Mütter, ALLES LIEBE ZUM MUTTERTAG!
G&G
Der Tag der Wahrheit
Da kommen sie heraus, die zukünftigen Helden des heutigen Tages! Allen voran mein Freund mit entschlossenem Gesichtsausdruck und augenscheinlich mit dem Ziel heute Bahnbrechendes zu leisten. Ich sehe es ihm an, dass er vom Hochbeet geträumt hat, und ich könnte mir vorstellen, dass die Bilder, die den Traum beendeten ungefähr so ausgesehen haben: Er, umringt von zahlreicher Prominenz (Landeshauptmann, Bundespräsident, Bischof, Kardinal Schönborn und natürlich Karl Ploberger, Oberösterreichs „Gartenking“) eine Urkunde in der einen Hand, eine kleinen goldenen Hochbeet-Nachbau auf marmornem Sockel in der anderen Hand, neben ihm seine stolze Familie!
Aber nun zurück zur Realität, hinter dem zukünftigen Handwerkerhelden zwei überaus motivierte Nachfahren desselben mit schon beinahe geöffneten Augen und einer offensichtlich anderen Körperhaltung als mein Freund.
Dann geht’s ans Werk, mit dem Eisenrechen wird der Kies zu einer möglichst waagrechten Ebene verteilt, immer natürlich mit erklärenden Worten des Projektleiters an seine Sprösslinge, die diese Worte hochinteressiert aufnehmen, oder so……………
Dann wird eine lange Messlatte zur Hand genommen und so getan, als mache man dies jeden Tag und hätte eine jahrelange Routine in solchen Sachen aufgebaut, so dass von Haus aus eigentlich dem Gelingen des Projekts nichts im Wege stehen könnte! Beendet wird dieser Vorgang mit folgendem Satz: „So, das müsste jetzt ungefähr passen!“…………………………………….Den Satz hätte er sich verkneifen sollen, mein Freund. Denn das Wort ungefähr verträgt die ebenfalls im Garten anwesende eigentliche Projektinitiatorin überhaupt nicht. Und mein Freund dürfte seinen Fehler auch sofort bemerkt haben, zu spät, von nun an, werden seine Handgriffe genauestens beobachtet, und persönlich habe ich das Gefühl, dass das auch gut so ist. Und so schafft man es, die Platten wirklich genau zu verlegen - in der doppelten Zeit, als eigentlich von meinem Handwerksträumer veranschlagt! Beim nachfolgenden Zusammenbau des Hochbeetbausatzes vermied mein Freund jedes verdächtige Wort!
Brett um Brett wird von den mittlerweile drei tüchtigen Handwerkern genauestens an den Eckbalken angeschraubt. Und es läuft hervorragend, bis zum Zeitpunkt, als die Tochter des Hauses nur so nebenbei bemerkt, dass die eben von ihrem Handwerkervater versenkte Schraube schief sei.
Erschrocken blicken sich die drei nun an, denn sie wissen, was jetzt kommen würde, das Wort schief rief unverzüglich die Frau des Hauses auf den Plan, ihren Kontrollgang zu absolvieren, bei dem weitere neun „schiefe Schrauben“ entdeckt und selbstverständlich ausgetauscht werden, ehe weitergebaut werden kann. Nachdem sich die Kontrolleurin entfernt hatte, wirft der Sohn des Hauses der Tochter desselben einen vorwurfsvollen Blick zu, denn sein eigentlicher Tagesplan sah es vor, dass er um diese Zeit bereits etwas anderes vorgehabt hätte. Nun sehen sich alle drei an, und sie verstanden die Botschaft im selben Augenblick! Von nun an hörte man nur Folgendes:
„Passt super!“, „Schaut gut aus!“, „Das wird das Hochbeet des Jahres!“, „Vorsichtig sein, die Mama will das genau haben!“, „Perfekt, schau dir das an!“
Ja, was soll ich euch sagen, man kann alles übertreiben! So viel Positives scheint der Aufsichtsrätin des familieneigenen Hochbeetunternehmens natürlich verdächtig und bewegt dieselbe natürlich immer wieder zu regelmäßigen Rundgängen.
Das sind scheint´s genau die Voraussetzungen, die unsere drei Hochbeetzauberer auch brauchen, denn kurz vor Sonnenuntergang steht das schweißtreibende Werk an seinem Platz. Die drei völlig erschöpften Vollbringer des Wunderwerkes kauern in der Wiese vor dem Garten und starren wie in Trance in den Sonnenuntergang, unfähig auch nur noch ein Wort von sich zu geben.
Die eigentliche Initiatorin des Projektes beendet ihre Inspektion mit den Worten: „Genau so habe ich mir das vorgestellt, das habt ihr gut gemacht, DANKE!“
Bis morgen!
Euer Geronimo
PROJEKT
Du, schon so bald hier, sind deine Tränen schon getrocknet, hast ja noch lange über deine bisherigen Klassen nachgedacht, war schön anzusehen, wie viel innerliche Verbindung da nach so vielen Jahren noch besteht? Eben wie du gesagt hast: Wie eine zweite Familie!
Und? Das Wochenende steht an, was machst du mit deiner ersten Familie? Du solltest in Gedanken auch einmal wegkommen aus deinem Büro! Und wenn´s in deinen Gedanken so aussieht, wie in deinem Büro, dann erst recht.
Geronimo, immer diese Anspielungen, du wirst dich noch wundern!
Wie meinst du das?
Na ja, wart´ ab! Und nun zu deiner Frage: Mit meiner ersten Familie baue ich am Wochenende ein Hochbeet!
Aha, mein kleiner, träumerischer Hobbyagraringenieur, und du denkst, das bekommt ihr hin!
Ich denke schon, wenn wir alle zusammenhelfen. Das ist zwar nicht immer ganz leicht, wenn Eltern mit ihren Kindern an solchen Projekten arbeiten, noch dazu, wenn die Kinder gar keine richtigen Kinder mehr sind (19 und 21) und sie natürlich alle etwas beitragen wollen, zumindest ihre Meinungen dazu! Aber da müssen wir jetzt durch, Ziele sollte man auch hartnäckig genug verfolgen! Und sollte am Ende wirklich ein gelungenes Produkt da stehen, haben sich all die Mühen und die Angriffe auf das Nervensystem ja auch ausgezahlt.
Hast du schon einen Plan?
Ohne Plan geht gar nichts! Nach langer Beratungszeit und ebenso langem Hin und Her, sind wir übereingekommen, dass wir einen Teil des bestehenden Gemüsegartens, von dem die Frau des Hauses in all den Jahren stets behauptet hatte, dass sie damit - mit diesem Plätzchen - einfach nicht zufrieden sei. Nicht mit dem, was wächst, nicht mit dem, wie es wächst und schon gar nicht mit der Tatsache, dass das, was wachsen sollte, sich scheinbar einem unterirdischen Komplott zufolge, in etwas anderes verwandelt hätte - und oberirdisch nur im Entferntesten jener Pflanze ähnelt, die da trotz mühevoller Pflege und allerhöchsten gärtnerischen Anstrengungen, unter Zuhilfenahme sämtlicher führender Gartenratgeber Mitteleuropas eigentlich sehnsüchtig erwartet wurde.
Aha, und in Anbetracht einer solchen botanischen Niederlage, ist wohl nun auch die Frau des Hauses auf den Plan getreten, diesen Umständen ein für alle Male den Garaus zu machen und hat dich dazu ermutigt, in dir selbst den Handwerker zu entdecken, der dieses Projekt gemeinsam mit den dafür begeisterten Kindern in die Tat umsetzt!
Ja, …………so ähnlich wird’s wohl gelaufen sein, oder so,………..
Gehen wir einmal zum Ort des Geschehens, vielleicht kann ich dir ja noch die entscheidenden Tipps geben! ……………………Ah ja, ich sehe schon, den halben Garten umgegraben, einen Erdhügel außerhalb des Gartens geschaffen mit dem Aushubmaterial. Da du die sogenannten Streifenfundamente (60 cm breit, man will ja auch ordentlich Platz zum Gehen haben) eingeschottert und mit Kies bestreut hast, wirst du, nehme ich einmal an, darauf Platten verlegen, auf welche du dann das Hochbeet zu setzen gedenkst.
Richtig erkannt, mein Freund, und gemeinsam mit den Kindern werde ich die Platten verlegen, natürlich immer unter strengster Beobachtung der Projektauslöserin, die zudem einen nicht unerheblichen Hang zum millimetergenauen Erfüllen der gestellten Aufgabe hat. (Was jetzt vielleicht nicht ganz meiner Herangehensweise entspricht,…….) Aber gut! An die Platten, fertig, los!
Ich setz´ mich währenddessen inzwischen da drüben auf die Gartenbank, von der aus ich das Geschehen sehr gut überblicken kann, du weißt, ich beobachte gerne! (Und grinst mich an!)
Morgen geht’s weiter!
Wir wünschen noch einen schönen Tag (Ich gehe auf Beobachtungsstation und werde euch morgen berichten, da wird’s sicher einige berichtenswerte Szenen geben! Ich trage schon eine gewisse Vorfreude in mir!)
G&G
Geronimo, war das nötig? Heut´ hab´ ich mir schwergetan mit dem Schlafen! Und dein Satz zum Nachdenken war auch nicht gerade förderlich: Wenn der Preis das einzige Kriterium sein soll, werden wir in Zukunft einen viel zu hohen Preis dafür bezahlen! Und mit dem Satz sollst einschlafen können!
Ja, mein Freund, ich weiß, aber was einmal gedacht worden ist, kann nicht mehr zurückgenommen werden!(Friedrich Dürrenmatt; Die Physiker)
Hör auf, nicht schon wieder!
Okay, ist ja schon gut, ich will dich nicht überfordern, denn du scheinst irgendwie gut gelaunt!
Na ja, jetzt kommen sie bald wieder! Und ich freue mich drauf, sie wiederzusehen! Endlich wieder mehr Leben in der Schule. Endlich wieder möglichst viele lachende Schülerinnen und Schüler.
Apropos Lachen, du bist ja schon relativ alt, mein Freund. Da hast du sicherlich schon viele lustige Geschichten erlebt!
Das mit dem Alter ist zwar nicht sehr freundlich von dir, aber natürlich hat es viele lustige Ereignisse gegeben. Jetzt eines herauszupicken und zu erzählen wäre nicht richtig. Weißt du, aber nicht nur die vielen lustigen Ereignisse prägen das Leben eines Lehrers. Da gibt’s so viele positive, natürlich auch manchmal negative Momente. Da war so viel Aufregendes, da waren so viele nette Gespräche, unendlich viele erinnerungswürdige Unterrichtseinheiten, gemeinsame Abenteuer, Ausflüge, Schikurse, Sportwochen, Wienwochen, Elternabende, Sportfeste, Elternsprechtage, persönliche Gespräche, Sportveranstaltungen und Feiern. Und kein einziger Moment war umsonst. In jeder Situation gab es Möglichkeiten sich zu entwickeln, etwas dazuzulernen.
Schön langsam solltest du aber ausgelernt haben!
Nein, mein Freund, ausgelernt sein gibt’s nicht. Als Mensch lernst du vom ersten bis zum letzten Tag deines Lebens.
Und hat´s jemals Momente gegeben, vor denen du dich gefürchtet hast?
Ja, da hat´s diese speziellen Momente gegeben, die unvermeidbar waren, meistens in Vierjahresabständen. Weißt du, was ich meine?
Ich weiß, ich kenne dich lange genug, es waren die Abschiede von deinen Klassen! Der letzte Schultag, an dem eine Klasse aus der Schule kommt, der war für dich immer sehr hart! Warum eigentlich?
Die eigenen Klassen, lieber Geronimo, das waren zweite Familien, die mit dir vier Jahre durch alle möglichen Stimmungslagen gegangen sind. Du siehst sie am ersten Schultag der ersten Klasse, verbringst mit Ihnen mehr als tausend Tage, erlebst Freud und Leid mit Ihnen, nimmst Anteil an deren Entwicklung, an manchen Schicksalen und blickst auf viele unvergessliche Momente zurück. Und dann stehst du wieder einmal am Gang, reichst jedem zum Abschied die Hand, manche haben dich auch automatisch umarmt, viele mit Tränen in den Augen und ich hab mich auch meiner Tränen nicht geschämt ……………………………………. Obwohl du weißt, du musst sie loslassen, denn sie müssen die nächste Stufe des Erwachsenwerdens beschreiten, und zwar …………………………ohne dich!
Und manche siehst du nie wieder, was du dir zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht vorstellen kannst. ……………………………………………..
Aber sie müssen hinaus in die Welt, das weißt du! Und vielleicht macht ja manches, was du ihnen durch sie mitgegeben hast, die Welt ein klein wenig besser……………………………..
Das wäre die Hoffnung!
Auf Wiedersehen
G&G
Die Veränderungen verändern sich?
Hallo Geronimo, he, es ist 5.27 Uhr, warum bist du so bald hier, außerdem, wie kommst du herein, es waren ja beide Türen verschlossen? Wieso siehst du mich so nachdenklich an? Hast wohl wieder die ganze Nacht nachgedacht?
Ich schätze einmal, dass ich tatsächlich die ganze Nacht mit Denken beschäftigt war, wahrscheinlich während du mit deiner Lieblingsbeschäftigung, dem Träumen, genug zu tun hattest!
Warum so zynisch?
Das liegt wohl an meiner Müdigkeit, verzeih bitte!
Ich denke, du willst etwas los werden, also, gib dir einen Ruck, auch wenn´s wahrscheinlich für uns wieder etwas anstrengend wird! Das werde ich hoffentlich mit meiner morgigen Geschichte wieder ausbessern können!
(Geronimo spricht jetzt sehr langsam!)
Weißt du, mein lieber Freund, ich habe ein ungutes Gefühl! Ich habe in den letzten Tagen wieder vermehrt die Menschen beobachtet, sie sind anders geworden, als noch vor sieben Wochen. Wir beide haben doch oft von den Veränderungen gesprochen. Von den Veränderungen im Verhalten, von den Veränderungen in ihrer Freizeit, von Veränderungen beim Einkauf, auf der Straße beim Autofahren, von der Veränderung, wie sie sich begegnen. Von den spürbaren Veränderungen in der Natur, die im Übrigen auf der gesamten Welt signifikant messbar sind……………………………………
Und nun, lieber Freund, spüre ich, dass sich die Veränderungen wieder verändern. Und ich mache mir tatsächlich Sorgen um die Menschen, dass das Wiederhochfahren des Systems Österreich in den Normalzustand dann wirklich wieder der Normalzustand ist.
Weißt du, am Anfang hat jeder betont, dass diese Zeit mit Nichts zu vergleichen ist, so etwas wäre noch nie dagewesen, am ehesten noch vergleichbar mit der Zeit nach dem 2. Weltkrieg, aber an diesen Vergleich habe ich nie geglaubt, denn nach dem zweiten Weltkrieg war vieles zerstört und musste mühsam unter größten Anstrengungen aller Überlebenden, und da sehr oft auch von Frauen und alten Menschen, wieder aufgebaut werden.
Jetzt muss nichts wieder aufgebaut werden, alle Dinge, die wir vorher hatten, bestehen noch immer. Mit Ausnahme von einigen sehr wichtigen Branchen, wie Tourismus, Gastronomie und Reiseveranstaltungsagenturen, werden die Menschen relativ schnell wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden. Ich wünsche allen Unternehmen, dass sie rasch wieder auf die Beine kommen. Natürlich tun mir die schwerst betroffenen Branchen und Unternehmen wahnsinnig leid, sie haben alle natürlich größtmögliche Hilfe verdient.
Am meisten könnten die Menschen aber sich selbst helfen, indem sie die regionalen Anbieter bevorzugen, eventuell eine Zeitlang konsumkritischer denken, im Sinne von: Bei wem sollte ich was kaufen, der Preis alleine darf nicht das einzige Kriterium sein, denn sonst werden wir wohl in der Zukunft einen viel zu hohen Preis dafür bezahlen! (Der Satz von Geronimo wird mich noch lange beschäftigen…)
Der spürbare Zusammenhalt zu Beginn der Krise müsste auch weiterhin als selbstverständlich angesehen werden. Es wäre eine gute Basis da, um die Welt, die Natur, das menschliche Zusammensein, die gegenseitige Wertschätzung nachhaltig für unser aller Dasein zu verbessern.
Ich hoffe, dass vielen Menschen diese Einsicht erhalten bleibt…………………………………………………
Dazu würde ganz gut ein Zitat von Albert Einstein passen:
Die reinste Form des Wahnsinns ist es,
alles beim Alten zu lassen, und
gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert! (Albert Einstein)
G
Hallo mein Direktor, wie geht’s, was machst du? Du wirkst beschäftigt, was ist Spezielles los?
Erstens, du weißt schon, das mit dem Dir………..sagst du bitte nicht mehr, es sei denn, du verrätst mir im gleichen Augenblick, wo du eigentlich herkommst. Na, wie sieht´s aus?
Okay, bleiben wir lieber bei unserer Abmachung, am 17.5. lösen wir´s dann gegenseitig auf.
Also pass auf, lieber Freund, die nächsten 2 Wochen wird jetzt damit verbracht, den Neustart so gut wie möglich zu organisieren.
Was gibt’s da zu tun, die Schüler kommen, werden unterrichtet, gehen wieder nach Hause! (Zwinkert mir provokant zu!)
Ich lass mich nicht provozieren, trotzdem erkläre ich dir, worauf´ s jetzt ankommt, worum sich die Gedanken drehen, wie die nächsten Schritte aussehen. Also:
Wir brauchen die idealsten hygienischen Bedingungen, weißt du, die Eltern müssen sich sicher sein können, dass ihre Kinder sicher sind! Verstehst du?
Sicher!
Genau auf dieses Wort kommt´s an. Die Zugangsströme der Schüler müssen so geregelt werden, dass nicht alle zugleich ins Schulgebäude wollen. Deswegen öffnen wir eine zweite Eingangstüre. An beiden Eingangstüren werden berührungslose Desinfektionsmittelspender sein, die die Kinder benützen, wenn sie, natürlich mit Mundschutz, die Schule betreten.
Dann werden wir die Bewegungsströme so einrichten, dass sie in Sicherheitsabständen in ihren Klassenraum kommen, und das alles noch mit Mundschutzmaske. In der Klasse sind bereits beschriftete Tische, die Schüler setzen sich an den Tisch, der Ihren Namen trägt. Der Mundschutz wird erst dann abgenommen, wenn der Lehrer in die Klasse kommt. Ebenso werden die Ströme auch beim Nachhausegehen so geleitet, das nicht alle Schüler gleichzeitig hinausgehen, sondern in Etappen. Der Aufenthalt auf den Gängen ist in dieser Zeit nicht erlaubt, es sei denn zum Gang auf die Toilette. Und auch für die Toilettenbenützung gibt’s wieder gesonderte Regelungen, sodass immer gewährleistet ist, dass die Abstände eingehalten werden.
Dazu müssen Desinfektionsmittel in allen Klassen zur Verfügung stehen, am Ende des Tages werden die Klassen gereinigt und desinfiziert. Ebenso wollen wir auf dem asphaltiertem Zugang der Schule Markierungen anbringen, um die Schülerströme besser leiten zu können, und dann brauchen……..
Stopp!!! Ich versteh schon, es soll alles hundertprozentig sicher sein!
Ich weiß zwar nicht, ob hundertprozentig sicher überhaupt möglich ist, aber wir sollten da schon in die Nähe kommen!
Und daran arbeiten wir momentan, ach ja, du kannst mir helfen, du bist ja ein außergewöhnlich sprachbegabter Mensch, also hätte ich für dich Folgendes vorgesehen gehabt:
GESTALTE ein Plakat mit den vorübergehenden, unbedingt einzuhaltenden Schulregeln!
Und glaubst du, die Schüler werden sich dran halten.
Ja, denn ich glaube an die guten Eigenschaften unserer Kinder!
Bis bald
G&G
Hallo mein Freund, ich sehe, du hast eine Schachtel weggeräumt, was ist los mit dir, du wirst doch nicht zum Ordnungsfetischisten.
Ja, ich habe eine Schachtel mit Büchern für die Bibliothek weggeräumt.
Toll, wenn du jeden Tag eine Schachtel wegräumst, bist du ja noch vor Weihnachten 2021 fertig!
Geronimo, bitte jetzt nicht!
Okay, du machst dir Sorgen, kann ich dir beim Denken helfen?
Ja, glaube ich schon, denn ab und zu kann es schon Hilfe genug sein, wenn man jemanden zum Reden hat, der einem zuhört und dann vielleicht nicht nur seine Meinung aufzwingen will, sondern wirklich auf alle Bedenken des Gesprächspartners eingeht, so dass sich vielleicht eine Perspektive ergibt, die die Sorgen kleiner werden lassen.
Dann schieß einmal los, was drückt denn so auf dein Gemüt?
Okay, hör mir zu:
Am Wochenende habe ich doch einige Interviews über das COVID 19 Virus gehört. Dann natürlich auch Beiträge über die Situationen in der Wirtschaft, politische Diskussionen und allerlei andere Expertenmeinungen. Und wenn ich mir aus diesen Beiträgen eine Meinung bilden sollte, wie gefährlich die Situation wirklich ist, scheint mir das unmöglich, weil die Aussagen so weit auseinanderdriften, dass es scheint`s keine Mittelwege, keine vernünftigen Kompromisse und schon gar keine klare, einzig richtige Strategie gibt, wie denn nun am besten mit der Situation umzugehen wäre.
Ich verstehe dich, und da du dir jetzt unsicher bist, was auch kein Wunder ist, wenn zwei Virologen zum Beispiel völlig konträrer Meinung sind, dann wird das auch der Großteil der Bevölkerung sein. Und Unsicherheit führt immer zu total unterschiedlichen Verhaltensweisen, die wir aber jetzt nicht brauchen können. Denn jetzt gibt’s Menschen, die bereits behaupten, dass alles Unfug ist, was im Zusammenhang mit Corona an Einschränkungen beschlossen wurde. Und es gibt nach wie vor Menschen, die sich eben sehr auf der sicheren Seite bewegen wollen und deshalb auch alles strikt einhalten, was vorgegeben wird. Und du, mein lieber Freund weißt jetzt nicht, wem du glauben solltest.
Stimmt, ich höre schon wieder vermehrt Stimmen, dass eh alles halb so wild ist, dass die ganzen Maßnahmen nur die Wirtschaft zerstören würden, dass uns das viel zu viel an Geld kosten wird, dass alles in allem doch nur eine ganz gut gelungene Lüge war, dass die Menschen ohnehin gestorben wären, dass man ja gar keinen Impfstoff brauchen würde, dass die großen Internetkonzerne jetzt noch reicher werden würden, dass man sofort wieder zur vollen Normalität zurückkehren sollte!
Siehst du, und das ist es, was dir am meisten Sorgen bereitet, ich kenn´ dich, denn du hast das Leben vorher und die Entwicklung des Menschen vorher schon mit sehr viel Skepsis betrachtet und hast geglaubt, dass sich nach der Krise etwas verändern wird!
Du wolltest, dass die Menschen in den Dingen, die dir am Herzen liegen, dazulernen und sogar ihre Lebenseinstellung verändern werden.
Ja, und diese notwendige Veränderung unseres gesamten Lebensstils sehe ich nun in Gefahr. Ich fürchte um die nötige Einsicht, mehr für den Umweltschutz tun zu müssen, die Klimaprobleme ernster zu nehmen. Ebenso fürchte ich, dass auch in Zukunft nicht der Mensch und sein Wohlergehen im Zentrum der Bemühungen stehen werden, sondern diese Bemühungen wieder sehr schnell vom allgemeinen Profitdenken abgelöst werden könnten.
Weißt du, ich weiß um die Wichtigkeit einer funktionierenden Wirtschaft und respektiere das auch. Ich möchte nur, dass die Welt menschlicher wird!
Träumer!...................
Ja, für immer!
G&G
Grillen Teil 2
He, Meister, was gedenkst du nun auf diesem von mir schön geputztem Grillrost zuzubereiten, sag schon, ich bin neugierig? Außerdem, siehst du das Wetter, grillt man bei diesem Wetter?
Natürlich grillt man bei diesem Wetter, man kann ja drinnen essen!
Aha, ja schön, leuchtet mir ein, und da der Griller sowieso geschützt unterm Balkon steht, kann das durchaus funktionieren, wie geht’s jetzt weiter, komm, mach, mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen, habe schon eine Ewigkeit nichts Gegrilltes mehr gegessen, noch dazu vom Meister persönlich (zwinkert mir hämisch grinsend zu).
Okay, zum Grillen braucht man genügend Vorbereitungszeit, am besten schon am Vortag einen Plan und einen relativ gut gefüllten Kühl-oder Gefrierschank!
Hab ich kontrolliert, schaut gut aus! Also was gibt’s jetzt?
Pass auf, wir müssen, damit alle letztendlich zufrieden sind, sehr viele verschiedene Dinge zubereiten, das Serviertablett sollte ein möglichst buntes Bild ergeben!
Grillst du oder malst du?
Siehst du, das ist es eben, was du nicht verstehst, Grillen ist beides, Essenszubereitung auf hohem Niveau und kunstvolles Arrangieren des Grillgutes zu einem Gesamtbild. Du weißt, das Auge isst mit!
Okay, mir knurrt der Magen, lass uns loslegen!
He, mein ansonsten doch so besonnener Freund, Grillen ist keine Akkordarbeit und will gut durchdacht sein. Ausgehend von dem, was nachher in der jeweils richtigen Garstufe auf dem Teller landen sollte, braucht´s eine spezielle zeitliche Abfolge.
Weißt du, die Köstlichkeiten haben alle eine unterschiedliche Grilldauer, da muss das Gemüse, das übrigens in seinen einzelnen Teilen ebenfalls unterschiedlich lange auf dem Rost verweilen sollte, anders behandelt werden, wie die einzelnen Fleisch- oder Wurstsorten.
Du tust ja gerade so, als würdest du das Essen komponieren!
Ja, der Vergleich ist gar nicht so unzutreffend! Also zum Plan! Was soll auf dem Teller landen, das werde ich dir jetzt verraten:
So ein Jahreseröffnungsgrillen sollte möglichst vielseitig sein: Zunächst zu den Beilagen: Grillgemüse, und zwar Zucchinischeiben, grobe Paprikastreifen in rot, gelb und orange, natürlich von den einheimischen Gemüseproduzenten, Frühlingszwiebeln auf kleinen Holzspießchen, sonst fällt er immer durch den Rost und Rosmarinkartöffelchen, die kommen immer gut. Aber wie gesagt, alles unterschiedlich Garzeiten! Dazu gibt’s von allem etwas, ein paar kleine Bratwürstchen (schmecken jedem), ein kleines Fischfilet für die Dame des Hauses, einige gut gewürzte Hühnerteile, selbstgemachten Grillwecken mit selbstgemachter Kräuterbutter und, einige kleine Steaks vom Hüferscherzel, das ist ein Teil des Rindes, ich bezeichne es gerne als das Steak des kleinen Mannes, da es im Vergleich zu anderen grillbaren Rinderteilen geradezu günstig ist, denn ich halte nichts von allzu elitärem Gehabe, aber das weißt du. Gut und leistbar, denk an die Geschichte mit dem Kobe Rind vom 13. April!
Du kümmerst dich um das Feuer, befülle bitte nur zwei Drittel des Grills mit Briketts, denn wir brauchen auch kühlere Stellen, wo man die Dinge rasten lasten kann!
Rasten ist gut! Sonntags sollte man sich das gönnen.
An die Arbeit! Aber erst auflegen, wenn die Kohle weiß angelaufen ist! Zunächst die Rosmarinkartöffelchen, dann die Zucchinischeiben, Paprikastreifen, Zwiebelspießchen, gewürzte Hähnchenteilchen, und dann im jeweils richtigen Zeitabstand die fleischlichen Teile und den Grillwecken. Rind mach ich meist ungewürzt, aber das ist Geschmackssache, manche meinen so, andere wiederum anders. Dann die Würstchen, zuletzt das kleine Fischfilet. Alles zum richtigen Zeitpunkt in die Rastzone schieben, noch einmal den Deckel drauf und servieren, dazu gibt’s natürlich frischen Salat aus dem Garten mit Kräutern aus dem Garten, die ich manchmal gar nicht benennen kann.
Lieber Freund, ich hole noch schnell die Fläschchen mit den fertigen Saucen aus dem Speiseschrank!
Geronimo, bist du verrückt, die Mädels haben die Saucen selbst gemacht, die sind ja viel besser, sagen sie, das andere ist ja nur chemisches Zeugs, sagen sie. Für uns Männer würd's reichen, sagen wir.
Auf geht’s, es ist fertig, na, was sagt ihr?................................................................
Komplimente entgegennehmen, die schmierigen Finger abwischen, erschöpft zum Tisch sitzen und die Reaktionen der Essenden abwarten und letztendlich innerlich triumphieren.
Und dann einen wohlverdienten Schluck vom Hollersaft nehmen, der heute außergewöhnlich viel Schaum an der Oberfläche hat!
Mahlzeit! Ade Badehosenfigur, wir sehen uns dann 2021 wieder – hoffentlich!?!
G&G
Servus Geronimo, wie geht´s dir heute?
Danke der Nachfrage, mein lieber Freund, es geht mir gut. Und was gedenkst du heute zu tun. Steht irgendetwas Besonderes an, kann ich dir helfen?
Ob etwas Besonderes ansteht, schau hinaus, was siehst du?
Na, dann schau ich einmal raus bei deiner Terrassentüre, ich sehe Stühle, 2 Tische, einen Liegestuhl, 6 Oleander, lauter altes Emailgeschirr, in das irgendwelche Pflanzen eingesetzt wurden, einen alten Bauernkasten, eine alte Holzkommode, einen Sonnenschirmständer, ein…………………………………….
Halt, die Leute denken ja schon wieder, dass es auf meiner Terrasse genauso ausschaut wie in meinem Büro. Das stimmt nicht!
Habe ich ja nicht gesagt, sondern du hast mich gefragt, was ich sehe.
Schon gut, das, worum es heute geht, hast du nicht gesehen, ………………………………………………was, mein lieber Freund, steht da in der Ecke, was siehst du da,…….. na, ………………das schwarze kugelige da vorne, ….na, …….sprich, …….was ist das? Komm, du bist ja belesen, erklär´s mir, was ist das?
Das, mein Liebster ist ein Kugelgrill, dessen Urform im Übrigen von George Stephens im Jahre 1951 in den USA erfunden wurde und........
Schon gut, schon gut, das interessiert niemanden. HEUTE wird gegrillt, und das ist noch nicht alles: Heute grillt der MEISTER!
Ja, sehr schön, wann kommt er denn, der Meister?
Er ist schon da, er steht vor dir! ............He, warum lachst du?
Du, der Grillmeister! Verzeih mir, aber das solltest du unter Beweis stellen!
Und wie ich dir das beweise, ich kann zwar nicht behaupten, dass ich das Grillen erfunden habe, aber in den letzten Jahrzehnten habe ich doch des Öfteren viel Lob für meine Grillerei einstecken dürfen.
Du hast natürlich Recht damit, wenn du sagst, dass du das Grillen nicht erfunden hättest, denn, mein lieber Möchtegern-Grillmeister, das war nicht einmal der jetzige Homo Sapiens, zu dessen Gattung ja auch der moderne Mensch gehört. Nein, es gilt viel mehr als gesichert, dass es der Homo erectus, ein bereits aufrecht gehender Vorfahre des modernen Menschen vor ca. 300000 Jahren war, was übrigens relativ eindeutig durch Funde bewiesen und durch die berühmte C-14 Methode auch belegt werden konnte, außerdem........
Stopp! Hör auf zum Gscheidln! Hilf mir lieber! Du holst den Griller aus der Ecke hervor, bestückst ihn mit 37 Stück Grillbriketts und machst auf natürliche Art und Weise ein Feuer.
Du meinst so mit kleinen Hölzchen und so.
Ja, genau, wenn schon, denn schon, und zwar richtig natürlich.
Und was gedenkst du zu grillen.
Du weißt, wir sind ein 4 Personenhaushalt, mit dir jetzt selbstverständlich 5, du gehörst ja zur Familie, irgendwie, oder?
Ja, irgendwie schon!
Deswegen muss man auf alle Geschmäcker Rücksicht nehmen, und dadurch, dass zwei Menschen weiblichen Geschlechts dabei sind, gibt´s da natürlich auch spezielle Bedürfnisse, die es miteinzuplanen gilt.
Und das willst DU hinbekommen?
Ja! Pass auf: es gibt.........................................................
Weiter geht´s dann morgen, sonst wird die Geschichte zu lange, außerdem, beurteilen sollte man immer das Ergebnis, und bis dahin gibt´s noch viel Arbeit..........
Da bin aber einmal gespannt, ob der MEISTER das auch so hinbekommt!
Alles Gute
G&G
Zusammen
Guten Morgen, geschätzter Freund, schon so früh munter?
Hey, Geronimo, ich hätte auch nicht so früh mit dir gerechnet. Was wollen wir unternehmen, worüber wollen wir uns unterhalten, es gibt so vieles, was ich unbedingt noch mit dir besprechen will.
Weißt du, ich hätte auch noch viele Themen, die wir zusammen diskutieren könnten. Aber ich weiß nicht, ob die Menschen das auch immer hören wollen. Wir sollten nachdenkliche Geschichten mit weniger anstrengenden Themen wechseln, die Welt ist ohnehin Ernst genug, da müssen wir doch nicht immer nur Denkansätze liefern und viele Dinge in Frage stellen.
Ja, es sind zwar ernste Zeiten, es sollte viel nachgedacht werden, es könnte in Zukunft vieles besser gemacht werden, aber es gibt auch sehr viele positive Dinge, die sich momentan zutragen.
Werde konkreter, mein träumerischer Freund, ich weiß ja, dass du einen Hang zum Sinnlichen hast, werde konkreter!
Schau Geronimo, ich darf momentan trotz der Einsamkeit über viele Kanäle mit Menschen kommunizieren, mit meinen Lehrern, die einen unheimlich tollen Job momentan leisten, mit den Eltern, die sich immer wieder mit Fragen und Rückmeldungen an mich richten und eine sensationelle Arbeit vollbringen.
Natürlich sehne ich mich wieder nach wahrhaften Begegnungen und freue mich über jeden Besucher, der vorbeischaut, ………………………………………………..noch dazu wenn er Kuchen mitbringt, so wie heute. Der hat dir doch auch ziemlich gut geschmeckt, dieser Guglhupf mit Schokoglasur und den bunten Streusel.
Hör auf bitte, rede den Leuten nicht indirekt ein, dass sie uns besuchen kommen sollen und einen Kuchen mitbringen sollen.
Eh nicht, aber gefreut habe ich mich trotzdem, wegen dem Besuch und dem Kuchen.
Stell dir vor, wenn jeder einen Kuchen mitbringen würde, am 29. Mai sperren die Freibäder auf, und, wenn ich dich so ansehe, und mich natürlich auch, sind wir geschätzte 29 Marathonläufe von der Badehosenfigur entfernt.
Na ja, übertreib nicht! Der Kuchen ist ja auch als Symbol zu sehen.
Jetzt wird er gleich wieder durchkommen, der Träumer in dir!
Du magst ja Recht haben. Aber für mich ist er wirklich ein Symbol, ein wunderbar schmeckendes zugleich. Er ist ein Zeichen des Zusammenhalts und des gegenseitigen Respekts. Noch nie zuvor habe ich das Gefühl gehabt, dass der Beruf des Lehrers so viel Anerkennung erhält, wie in diesen Tagen. Und noch nie zuvor hat es Situationen gegeben, in denen dieses magische Dreieck Schüler – Eltern – Lehrer so bedingungslos zusammenarbeitet wie jetzt. Jeder ist beeindruckt von der Rolle des anderen. Jeder spürt plötzlich, dass es nur zusammen geht, um Ziele zu erreichen und kritische Zeiten zu überstehen. Weißt du, wie sehr ich mir das für immer wünsche: An einem Strang ziehen, die Talente und Fähigkeiten der Kinder zu entdecken und zu fördern und dass die Beziehung zwischen allen Beteiligten ein positives Miteinander darstellt.
Und noch dazu mit so viel gegenseitiger Wertschätzung wie jetzt. Wir haben zwar eine Krise, aber eine, die uns zeigt, wie wichtig Zusammenarbeiten ist, wie wichtig es ist, auch andere Blickwinkel zu erkunden und zu verstehen.
Dem ist nichts anzufügen. Du träumst richtig. Aber du weißt, Träume gehen meistens nicht in Erfüllung!
An diesem Traum werde ich aber festhalten, bis es uns zwei nicht mehr gibt. Und weißt du was, weißt du was,…………, lieber Freund, weißt du was, für mich ist dieser Guglhupf mit den bunten Streusel ab nun mein Symbol für das zukünftige Zusammenarbeiten!
Mahlzeit!
Danke!
Auf eine ehrliche, wirkliche Zusammenarbeit, es geht um die Kinder, es geht um die Zukunft!
Ach ja, das wollte ich schon lange einmal sagen: Legen Sie sich Kopfhörer an, legen sie die Platte „Friends will be Friends“ von der Gruppe Queen auf. Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich eine solche Zukunft vor, in der immer jemand für Sie da ist, wenn Sie jemanden brauchen.
Einen schönen Feiertag!
G&G
ANFANGEN
Guten Morgen, mein lieber Freund, da bin ich wieder im schönsten Büro der Welt mit der schönsten Aussicht auf die zum Greifen nahe Bergwelt. Na, bei so vielen imposanten Bergen, sowohl draußen als auch drinnen (er zwinkert mir lächelnd zu), sollte man schon den einen oder anderen kennen. Wie sieht´s da aus bei dir? Kennst du die meisten?
Nein, leider nicht, das muss ich wohl zu meiner Schande gestehen, vielleicht sollte ich einmal anfangen, die Berge dieses herrlichen Panoramas auswendig zu lernen.
Apropos „Anfangen“, es fängt ja jetzt bald wieder an. Wie sieht´s denn aus mit deinen Plänen für den Neustart? Das muss dich doch eigentlich sehr beschäftigen, oder?
Ja, natürlich, einen gesicherten, ordentlichen Neustart hinzulegen ist das Ziel! Das beschäftigt einen schon! Meistens auch in der Nacht! Und oft fällt mir dann der Satz vom Unterrichtsminister ein, der da lautete: „Der Wiederbeginn wird uns wesentlich mehr und länger beschäftigen als die Schließung der Schulen!“…………….. Sag, mein philosophischer Freund, ist das immer so im Leben?
Darüber habe ich mir auch schon den einen oder anderen Gedanken gemacht, aber, mein Freund, vergiss eines nicht, wenn wir beide so dahin philosophieren, dürfen wir niemals erwarten, dass alle Menschen dann ebenso denken, es bleibt immer den Lesern überlassen, was sie davon mitnehmen und was nicht.
Das ist mir schon bewusst!
Also denken wir einmal grundsätzlich an Anfänge im Leben, welche fallen dir ein?
Es beginnt schon beim Lebensanfang, beim Anfang, Familie zu werden und zu sein, beim Einstieg in den Kindergarten, beim Erlernen von Spielen und Sportarten, beim Erlernen von Musikinstrumenten, beim Schulanfang, beim Wechseln von der Volksschule in die nächste Stufe, ja und auch, warum soll man´s nicht sagen, bei den Anfängen des Verliebtseins, das ja meistens dann in diese Altersstufe fällt, beziehungsweise mit dem Prozess des Erwachsenwerdens.
Weiter geht’s mit dem Beginn einer Lehre, dem Übertritt in eine Höhere Schule, dem Beginn eines Studiums, dem Beginn einer Sportlerkarriere, dem……………………
Halt, ist schon gut, wenn wir über all das sprechen sollten, brauchen wir ein Buch und keine Homepageseite. Anfänge fallen uns deswegen schwerer, weil ein Beginn auch ein Eintauchen in etwas Unbekanntes ist, da befällt den Menschen ein Gefühl der Ungewissheit, das führt dann schnell zur Unsicherheit und erst im Laufe eines gewissen Anpassungsprozesses, der bei jedem Menschen unterschiedlich lange verläuft, hat man den Anfang quasi geschafft und man ist drinnen im Prozess. Und dieselben Regeln werden wohl für alle Anfänge unseres Lebens gelten.
Und Schließungen oder das Beenden von Abschnitten gehen schnell?
Ja, das denke ich schon, das Beenden von allen Dingen birgt zwar immer sehr viele Emotionen in beide Richtungen in sich, aber dieser Prozess dauert bei weitem nicht so lange wie ein Neustart.
Ein Beispiel gefällig? Ein Beispiel, was uns beide betrifft? Pass auf, du hast mich erst in der zehnten von deinen Geschichten ins Boot geholt, obwohl du immer mit mir geplant hast, aber der Einstieg ist erst am 24. März passiert, und am 17.5. ist unsere gemeinsame Zeit vorbei, es wird ganz schnell gehen, und ich werde dann nicht mehr da sein!
Gottseidank haben wir ja noch 18 Tage, in diesen Tagen müssen wir und das ganze Schulteam versuchen, den Wiederbeginn so gut es für alle Betroffenen geht, hinzubekommen.
Machen wir uns an die Arbeit, komm, du kannst mir helfen!
Bleibt gsund!
G&G
Liebe Schüler, liebe Eltern!
Heute möchte ich euch, beziehungsweise Sie mit den momentan gesicherten Informationen versorgen.
Dazu muss ich anmerken, dass alles, was man in den Medien liest, momentan eben nur Informationen aus einer Pressekonferenz sind und in vielen Punkten noch keine rechtlichen Grundlagen dafür vorhanden sind. Deswegen von mir heute an dieser Stelle nur Infos, auf die Sie sich, auf die Ihr euch, nach heutigem Stand der Dinge verlassen können bzw. könnt.
Gesichert ist der Schulbeginn mit 18.5.!
Gesichert ist die Tatsache, dass der Unterricht blockweise erfolgen wird!
Gesichert ist, dass wir schulintern bereits an einer möglichst effektiven Lösung arbeiten und dass Sie die Jahrgangsteams am Montag darüber schriftlich oder über die Klassenteamkanäle, die im Übrigen hervorragend funktionieren, informieren werden.
Gesichert ist auch, dass eine Betreuung für die Tage angeboten wird, an denen Ihr Kind keinen Schulblock hat, falls Sie das möchten.
Der Rest des Schuljahres wird also eingeteilt in Tage, an denen eine Gruppe von Kindern in der Schule lernt, die andere Gruppe im Heimlernen verweilt und natürlich dabei ein Wechsel stattfindet.
Der Wechsel wird an unserer Schule so stattfinden, dass der Mittwoch generell einmal zur Gruppe A gerechnet wird, beim nächsten Mal zur Gruppe B. So können wir verhindern, dass eine Gruppe eine ganze Woche lang nicht in der Schule ist, so wie beim Vorschlag, den Sie wahrscheinlich aus der Presse kennen. Durch diese Methode ist ebenfalls sichergestellt, dass Ihr Kind immer an zwei fixen Tagen in der Schule ist. (also entweder MO und Di oder Do u Fr; ausgenommen Feiertage). Somit ist Ihre Woche (hoffentlich) auch leichter planbar.
Danke für die gute Zusammenarbeit!
Bleibt gesund, bleiben Sie gesund!
Ihr
Gerald Grecksamer
0676/885592168
Hallo mein Freund, wie geht’s, ist das nicht wieder ein herrlicher Tag heute?
Geronimo, dass du dich da so freudestrahlend hereinwagst, grenzt schon ein bisschen an Übermut!
Wieso, was meinst du?
Tu nicht so unschuldig, das letzte Foto gestern von meinem Büro, war das nötig?
Ja, mein lieber Freund, das war nötig, weil man durchaus in diesen Zeiten für den einen oder anderen Schmunzler sorgen sollte.
Aber immer auf meine Kosten! …………Aber gut, ich werde es wohl verkraften müssen.
Das glaub ich auch. Viele Leute müssen jetzt einiges verkraften und ich finde, wir sollten einer bestimmten Gruppe heute diese kleine Geschichte widmen. Einer Gruppe von Menschen, die es wahrlich momentan nicht leicht hat, sie machen mit sehr viel Einsatz und unter Strapazierung des gesamten Nervensystems hervorragende Arbeit.
Na ja, mein großer philosophischer Freund, das könnte jetzt doch auf einige Gruppen zutreffen, aber ich kenn dich ja mittlerweile, deswegen weiß ich, dass du die Eltern unserer Schüler meinst!
Richtig, ihnen gebührt an dieser Stelle einmal höchstes Lob!
Ja, da hast du Recht. Sie haben momentan eine Vielzahl an Funktionen und ich bin überzeugt davon, dass es mittlerweile von der Belastung her grenzwertig ist.
Weißt du, mein kleiner träumerischer Hobbyromantiker, es ist nicht so, wie man es oft in den Werbungen sieht. Heile Welt, wohin man blickt, nein, die Realität sieht anders aus, sie üben jetzt Berufe aus, von denen man viel zu wenig liest, pass auf, ich werde sie dir aufzählen, der Einfachheit halber wähle ich einmal zur Abwechslung nur die weibliche Form (gilt jedoch für beiderlei Geschlechter!):
Absolut richtig, mein Freund, ich bin vollkommen deiner Meinung: Hut ab vor Ihrer Leistung, liebe PARTNERINNEN unserer Schule!
DANKE! DANKE! DANKE!
Bis bald
G&G
Ausblick, Einblick, Rundumblick!
Servus Geronimo, du bist schon vor mir da, hast schon lange auf mich gewartet?
Nein, nein, bin auch gerade erst gekommen!
Und, hast du wieder etwas wahrgenommen, beobachtet oder kommst du nur auf ein Plauscherl?
Ja, warum nicht einmal nur unterhalten, man kann nicht immer nur die Welt verbessern.
Komm Geronimo, gehen wir einmal ein bisschen in der Schule herum!
Ein kleiner Schulrundgang schadet nicht, die Bewegung wird uns gut tun, ich nehme den Fotoapparat mit und mach ein paar Fotos für die Kinder und die Homepage!
Komm, gehen wir nach links und werfen einen kurzen Blick in die Betreuungsklasse, es sind momentan 2 Kinder da! Sie werden natürlich von mindestens einem Lehrer betreut. Und siehst du den Desinfektionsspray da, den werden in Zukunft alle verwenden, die in der Schule sind.
Ah, und hier ist die wunderschöne Bibliothek mit ihren gemütlichen Sitzpolstern, wenn doch nur wieder die Kinder da sein könnten!
Ja, das wird ein wunderschönes Gefühl, ich glaub, an dem Tag werde ich nicht so lange in meinem Büro sein, ich werde mit allen sprechen und die Stimmung genießen, darf gar nicht dran denken, dass ich noch drei Wochen in dieser komischen Ruhe verbringen muss. Gehen wir weiter! Da steht unser Kopierer, er leistet momentan sehr wertvolle Dienste.
Und bevor wir hinuntergehen, lass uns noch schnell einen Blick von oben auf das herrliche Hochbeet werfen.
Wahnsinn, wie der Salat wächst, sieh nur, Radieschen und Karotten kommen auch schon heraus, und die Kresse ist bereits erntefähig, da kenn´ ich jemanden, der sich in den nächsten Tagen über ein Butterbrot mit frischer Kresse freut.
Ja, da läuft mir auch schon das Wasser im Mund zusammen! Ein gesunder Geist braucht auch die entsprechende Ernährung!
Ist schon Recht Geronimo, ich weiß ja, dass dein Geist ganz gut ausgeprägt ist! Gehen wir nun die Treppe runter, werfen einen kurzen Blick in eine Klasse. Sieh nur, leer, Sessel auf den Bänken, leise, gespenstisch, kein Vergleich zu sonst,……………………..
Schau Geronimo, hier im Eingangsbereich herrscht reger Verkehr, da werden die Unterrichtsmaterialien geholt und abgegeben. Ich bin fest davon überzeugt, dass Schüler, Eltern und Lehrer momentan einen tollen Job leisten!
Da kann ich dir nur beipflichten, was machst du eigentlich jetzt so?
G E R O N I M O!
Tut mir leid, aber das muss auch manchmal sein!
Schau, und da kommen wir zur Schulküche, auch ein komisches Bild, oder?
Ja, hier im Reich der Düfte und Geschmäcker fehlen ganz einfach die Menschen.
Und lass uns schnell noch einen Blick in den Werkraum und in den Fitnessraum werfen. Hier wird normalerweise „gewerkt“, dass die sprichwörtlichen Funken sprühen. Und jetzt, man spürt förmlich, dass Geräte und Maschinen im Standby Modus sind und jederzeit loslegen könnten, ja wollten, irgendwie habe ich das Gefühl, die schauen uns an und fordern eine Erklärung!
Mein lieber Träumer, Maschinen haben keine Seelen und Gehirne und können aus dem Grund auch keine Sinne haben, aber ich weiß, wie du´s gemeint hast.
Und jetzt noch schnell in den Turnsaal, sieh nur, wie groß er ist. Im Geiste sehe und höre ich schon wieder die Kinder, wie sie sich bewegen, turnen, spielen, trainieren, ………………ach, es ist schon zum Verzweifeln. Gehen wir zurück in mein Büro. Auf dem Weg dahin, machen wir noch einen kurzen Abstecher in den Informatikraum,………… na, was sagst du?
Ja, beeindruckend und sehr wichtig, wie man alleine schon in dieser Zeit zu spüren bekommt!
Und jetzt noch einmal in mein Büro, sieh dir doch diesen Ausblick an!
Herrlich!
So, ich muss noch schnell die Betreuungsklasse und den Kopierraum zusperren, dann gehen wir, Geronimo!
Ja, mach nur, ich warte solange hier im Büro. …Ah, da liegt die Kamera, und er ist weg. Da könnte ich doch schnell noch ein Bürofoto machen, aber: Pschscht! Nix verraten! .............................
Bis bald
G&G
Freundschaft
Welch ein Unterschied, mein lieber Freund, dein Heimbüro sieht ja noch immer sehr passabel aus! Gratuliere!
Schon gut, Geronimo, …………………………………mein………………………………..Freund!
Oh, du hast etwas auf dem Herzen, das spüre ich!
Warum spürst du das?
Ja, weil ich´s halt spür´!
Warum?
Das merkt man!
Warum?
Da ist eine Verbundenheit zwischen uns, die mich erkennen lässt, dass es dir nicht gut geht!
Warum?
Vom Warum- Spielen der Kinder sind wir jetzt aber doch ein Stückchen entfernt, oder?
Hast ja Recht!
Also, heraus mit der Sprache, wofür sind denn Freunde nun mal da?
Freunde ist das Stichwort. Wahrlich gut getroffen!
Jetzt aber, raus damit!
Na ja, vielleicht ist´s ja wirklich besser:
Also, außer dir, habe ich nicht viele Freunde. Und einer der wenigen ist diese Woche leider krank geworden, nein,…. Nicht Corona!...............................Herzinfarkt! Du kennst ihn auch, er ist uns in den letzten Wochen oft in der leeren Schule begegnet. Und des Öfteren ist er bei uns im Büro gesessen. Er hat dich zwar nicht sehen können, aber du ihn dafür!
HARALD!
Ja, Harald! Der Harald, der die Musikmittelschule leitet, und mit dem mich eine mehr als 25-jährige gemeinsame Schulgeschichte verbindet. Der Harald, der mich gemeinsam mit Hermann sozusagen in die Gebräuche dieser Schule eingeführt hat. Der Harald, der als Sportkoordinator mir beigebracht hat, wie man Schauturnen, Wettkämpfe, Siegerehrungen und vielerlei anderes organisiert. Der Harald, mit dem ich mir unzählige Male ein Zimmer teilte. Der Harald, der mir in meiner jetzigen Funktion als……………..du weißt schon was……………., immer geholfen hat. Der Harald, auf den ich immer zählen konnte. Der Harald, wegen dem das Wort Zuverlässigkeit erfunden wurde. Und genau der Harald hat, ausgerechnet in den letzten Monaten seiner aktiven Dienstzeit jetzt, genau jetzt in dieser unglaublich außergewöhnlichen Zeit einen Herzinfarkt erlitten.
Und, erzähl, wie geht es ihm?
Das ist das einzig Positive, es wird von Tag zu Tag besser, und er wird, das weiß ich genau, nach einem gezielten Aufbautraining wieder der alte Harald werden, der Zuverlässige,……………der Freund, den du dir nur wünschen kannst……………………, alles Gute, Harri!
G&G
Planen!
Servus Geronimo!
Hallo, hast du im Büro übernachtet?
Nein, natürlich nicht, bin nur etwas früher dran, du weißt, besondere Zeiten brauchen besondere Maßnahmen. Vieles wird ja momentan auf verschiedensten Kanälen verbreitet, und die Infos sind ja auch alle irgendwie klar und doch unterschiedlich zu handhaben. Aber das ist natürlich.
Du meinst selbstverständlich, dass auch die klarsten Dinge bei einigem guten Willen verschieden zu interpretieren seien.
Ja, genau. Das ist aber nicht nur jetzt so. Das war schon immer so. Und das meine ich ja gar nicht böse. Was wie aufgefasst wird, liegt halt doch immer auch im Auge des Betrachters, da kann man strukturiert sein, wie man will.
Ich weiß genau, was du meinst.
Jetzt gilt es vor allem totale Klarheit zu schaffen, was den Wiederbeginn betrifft. Klarheit für alle Beteiligten im System, also für Eltern, Lehrer, Schüler und Schulerhaltungsteam. Es gilt einerseits alle zu schützen und gleichzeitig für alle den besten Umgang mit der jetzigen Situation zu gewährleisten. ALLE müssen uns jetzt am Herzen liegen, was sie aber ja ohnehin schon immer getan haben.
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen also jetzt mit den Bedingungen hier an deiner Schule so in Einklang gebracht werden, dass für alle das beste aus der Situation herauskommt. Wissenserwerb, Wiederholung des Lernstoffs, behutsamer Aufbau neuen Lernstoffs muss in Einklang gebracht werden mit den Schutzbestimmungen, dem Schülertransport von und zur Schule, dem geeigneten Stundenplan, dem Einsatz der Lehrkräfte, dem Home-Office der Risikogruppen, die ja nach wie vor nicht in die Schule dürfen.
Ja, das ist jetzt die Herausforderung, vor der wir alle stehen.
Dann sollten wir vielleicht auch immer in unseren Unterhaltungen für unsere Leser jene Details einplanen, die sich nach und nach als unumgänglich herausstellen. Das würde neben all den Informationen aus Film, Funk, und Fernsehen allen die gewünschte Klarheit bis zum gedachten Schulstart am 18.5. für die 1.-4. Klassen unserer Schule bringen.
Ja, und später muss natürlich auch dann noch der Schulstart am 3.6. für die Polytechnische Schule ebenso organisiert werden.
Ja, und eher früher als später solltest du dein Büro aufräumen.
Das kann warten, jetzt geht’s um die Menschen.
Aber mein lieber Dir……., denk daran, die Menschen brauchen auch Ablenkung………..
Hast Recht, dann bemühen wir uns, dass wir noch möglichst viele interessante Geschichten bis zum 18. Mai zusammenbringen. Das wären dann noch 22 Geschichten …………………………………………
G&G
Guten Morgen, mein Direktor! ……….Ja, schau mich nicht so böse an. Wenn ich die heutige Pressekonferenz über die Schuleröffnung richtig interpretiere, dann werden wir unsere beiden Geheimnisse noch ein bisschen für uns behalten dürfen. Dann wirst du erst etwas später von mir erfahren, wo ich herkomme, nachdem du mir aber vorher verraten hast, warum du nicht Direktor genannt werden willst, okay? Also, lieber Dir……
G e r o n i m o! Du willst mich sicher fragen, wie ich die Situation denn momentan für unseren Standort einschätze?
Richtig, schließlich bist du ja, ……du weißt schon was, und solltest es wahrscheinlich vor anderen wissen.
Weißt du, Geronimo, ich gehöre grundsätzlich nicht zu jenen Leuten, die ständig vorgeben, es besser zu wissen. Die Entscheidung für die Verantwortlichen ist sicherlich keine leichte, sonst würde sie schon früher gefallen sein. Und sie wird auch, was wir nun wissen, eine spezielle sein, denn, weißt du, die Schulen sind ja auch alle verschieden, genauso wie unsere Schüler, das haben wir ja gestern ausführlich besprochen. Da gibt’s viele Fragen, die an den verschiedenen Standorten abgeklärt werden müssen. Wir brauchen auf alle Fälle einen auf unsere Verhältnisse ausgelegten Masterplan, wie es so schön heißt.
Worauf kommt´s also an?
Auf die strikte Einhaltung der Hygienevorschriften, auf die Raumgrößen, auf die Anzahl der Unterrichtsräume, die Gesamtschülerzahlen einer Schule, die Klassengrößen, die Versorgung mit Desinfektionsmaterial, auf den Schutz der Lehrer, auf den besonderen Schutz der Risikogruppen, auf den gesicherten und vor allem geschützten Schülertransport, auf die digitalen Möglichkeiten einer Schule, und, und, und. In all diesen Dingen unterscheiden sich die Schulen wesentlich voneinander, und deswegen ist es wichtig, dass die Verantwortlichen an den einzelnen Schulen so planen, dass sich die Vorgaben umsetzen lassen ohne Schüler, Lehrer und Eltern zu gefährden und trotzdem die schulischen Ziele erfüllt werden können. Wobei ich schon noch anmerken möchte, dass man immer nur von schulischen Zielen spricht, als ob schulisch nur Wissen bedeuten würde, schulische Ziele sind für mich aber auch jene Dinge, die wir gestern besprochen haben……………………
Das leuchtet mir ein, da kann man dann nur hoffen, dass Allerortens die individuell richtigen Entscheidungen getroffen werden. Und es wird sich wahrscheinlich erst im Nachhinein genau sagen lassen, ob die Entscheidungen richtig gewesen sind!
So sehe ich das auch, auch wenn sie mir alle schon so fehlen! Horch einmal auf den Gang hinaus, was hörst du, schließ´ die Augen, dann hörst du besser.
Okay, ich höre, wie der Wind die Jalousien bewegt und sie machen dabei ein Geräusch, ich höre das leise Motorgeräusch des eingeschalteten Kopierers im übernächsten Raum, ich höre das Rascheln der Blätter des Kastanienbaums vor deinem Fenster und…………………… ja, ich spüre einen leichten Windhauch, weil du ja das Fenster gekippt und die Tür zum Gang offen hast, und ich höre, wie der Wind sich an den überall gestapelten Zettel- und Papierbergen in deinem Büro zu schaffen macht. Sonst höre ich nichts. Und jetzt mach ich wieder die Augen auf. Und wenn du mich fragen würdest, was ich sehe, dann……………
Geronimo! Das tut jetzt nichts zur Sache, du sagst bitte nicht, was du alles siehst, das haben wir schon oft genug gehabt. Bleib beim Hören!
Weißt du, ………………jetzt ist es fünf Minuten nach Elf, weißt du, ………………………….jetzt wäre die zweite große Pause, ………………………..und ich höre nicht, ………………..was ich hören will!
Schönes Wochenende!
G&G
Gianni ist weg!
Servus Geronimo, auch so bald munter?
Ja, ich habe nicht besonders gut schlafen können!
Ich habe auch sehr oft an Gianni denken müssen, und ich denke, dass durch die Vergleiche, die ja Gianni selbst zum Nachdenken brachten, unsere Leser ein ganz gutes Bild von der Entwicklungsgeschichte des Menschen in den letzten 30 Jahren bekommen haben. Alles hat sich mit ungeheurer Geschwindigkeit ständig aufwärts gedreht, dabei ist viel verloren gegangen, was den Menschen eigentlich ausgemacht hat.
Und noch etwas ist durch die Begegnung mit Gianni klar geworden: In vielen Dingen muss sich die Geschwindigkeit, mit der wir durchs Leben rasen, extrem verlangsamt werden. Viele hoffnungsvolle Menschen scheiterten oder scheitern gerade in dieser Zeit, weil niemand ihre Fähigkeiten erkennt, dabei bräuchten wir das so dringend. Können wir da als Schule nicht auch einen wesentlichen Beitrag leisten?
Ja, wir sollten gerade jetzt die Zeit der Krise nützen, um etwas zu verändern! Gerade Krisenzeiten zeigen den Menschen, dass etwas verändert werden muss, dann sind sie auch bereit zu verändern! Diese Zeit zeigt uns ungemein brutal auf, wie wichtig es wäre, wenn Kinder wieder mehr zur Selbständigkeit geleitet werden. Und selbständiges Arbeiten kann von Anfang an auch im Schulalltag trainiert werden.
Aber, was ist passiert? Warum gibt es die Selbständigkeit und die damit einhergehende Selbstverantwortung nicht mehr? Wer ist schuld?
Mein lieber Freund, suchen wir doch nicht immer einen Schuldigen, suchen wir lieber eine Lösung! Ich kann nur Vermutungen aussprechen, denen man sich ja nicht anzuschließen braucht, wenn man anderer Meinung ist! Aber pass ´auf, Folgendes wäre meine Erklärung:
Es hat sich auch in der Schule eine gewisse Schnelligkeit eingeschlichen, die wesentliche Merkmale von gutem Lernen unterdrückt, nämlich das „Sich-Zeit lassen!“ oder „Jemandem die Zeit geben!“ oder „Neugier und Freude am Lernen erhalten!“
Wenn man den Lehrern den Zeitdruck nehmen würde, könnte man wieder auf jeden Schüler genauer eingehen. Heute müssen zu viele zum gleichen Zeitpunkt das Gleiche können. Und das kann es nicht sein, denn alle Schüler haben völlig unterschiedliche Entwicklungsstände, was biologisches und kognitives Alter anbelangt.
Gerade in den ersten acht Jahren der Schullaufbahn wird aber so vieles grundgelegt, was wir in den weiteren Ausbildungsstufen dringend brauchen würden. Viel zu schnell müssen viel zu viele Kinder viel zu viel können! Das ist nicht gut, da bleibt etwas auf der Strecke:
Du meinst also, wir sollten gerade diese Fähigkeiten der Menschen auch bereits in der Schule fördern! Da bräuchten wir ja neben den bisherigen Fächern auch noch Fächer wie Sozialkompetenz, Persönlichkeitsbildung, Verantwortung, Interessensbildung, Herausforderung, Hausverstand, ……………
Man müsste dafür nicht eigene Fächer benennen, man müsste all diese wichtigen Dinge bedenken und durch spezielle Aufgabenstellungen zum Inhalt machen. Aber eigentlich wärst ja du von uns beiden der Träumer, jetzt bin ich kurz in deine Rolle geschlüpft, verzeih bitte!.....................
G&G
(Gianni noch immer alleine grübelnd in seinem Appartement)
………….irgendwie liegen sie richtig, die beiden…………………………………………………………………..
Die Auseinandersetzung mit ihnen war so ziemlich die einzige sinnvolle Unterhaltung, die ich in den letzten Jahren geführt habe. Warum habe ich das so lange nicht getan? (Pause)
Es war einfach nicht notwendig und ich frage mich, warum ich trotzdem jetzt Gefallen daran gefunden habe? Seitdem ich die beiden getroffen habe, ist etwas anders geworden in mir.
Ich habe mir doch noch nie Gedanken gemacht darüber, wie es den Menschen tatsächlich geht, Hauptsache es war laut und spaßig.
Ich dachte immer, wenn sie lachen, ginge es ihnen gut.
Ich meinte, dass, wenn sie abgelenkt sind, können sie doch ihre Sorgen besser vergessen.
Ich habe sie aus dem Alltagstrott herausgerissen, sie benebelt, bedröhnt und in eine andere, bessere Welt versetzt.
Aber war die Welt wirklich besser oder habe ich sie nur getäuscht und betrogen?
Ich habe vergessen, dass man dem Alltagstrott nicht entfliehen kann.
Ich habe vergessen, dass Benebelungen jeglicher Art wieder vorbeigehen. Und dann musste die nächste Benebelung her, und das ist mit der Zeit zur Spaßsucht geworden.
Und ich habe vergessen, dass die Profitgier die Klimaschutzgedanken jahrzehntelang überlagert hat.
Und ich habe mitgespielt.
Anstatt die Menschen zu begleiten, habe ich sie verleitet. Anstatt ihre Sinne zu schärfen, habe ich sie eingetrübt. Anstatt Vorbild zu sein, habe ich sie dazu veranlasst falschen Idolen nachzueifern. Anstatt rechtzeitig zu bremsen, habe ich Vollgas gegeben.
Ich habe letztendlich dafür gesorgt, dass sie zwischen Freude und Spaß nicht mehr unterscheiden können. Spaß ist Karneval, und ein Leben lang Karneval macht keine Freude. Sich freuen ist ehrlicher, erfreuen tut man sich an vielen Dingen, das müssen nicht immer Riesengeschenke sein, kleine Aufmerksamkeiten sind oft wesentlich wertvoller. Das müssten die Menschen wieder sehen.
So, wie es gekommen ist, ist alles meine Schuld. (Pause! Gianni hat Tränen in den Augen,……….)
….verdammt, ich habe seit Jahrzehnten keine Träne mehr vergossen!
Aber es ist noch nicht zu spät. Auch für mich ist es noch nicht zu spät. Auch für mich kann es wieder Tiefsinnigkeit geben. Auch für mich müssen da draußen irgendwo richtige Freunde warten.
(Er sieht sich um in seinem Luxusappartement, schüttelt den Kopf)
Wozu der ganze Schnick Schnack? Ist doch alles nur Selbsttäuschung!
Geronimo und sein kluger Freund haben Recht in dem, was sie sagen, was sie spüren und wofür sie stehen!
Und wenn ich mich anstrenge, werde auch ich den tieferen Sinn unserer Existenz wieder erkennen.
Meine Reise wird lange sein, mich gar nicht so weit wegführen, aber ich werde ankommen………………………………………………….bei mir!
Auf Wiedersehen!
Euer
Gianni
(Gianni alleine zuhause; er grübelt und seine Gedanken schützen ihn vor der Angst, falsch zu liegen)
Mir gehen die beiden nicht aus dem Kopf!
Der Philosoph und sein Freund ... weit weg von der Realität ... die beiden Spaßvögel, wobei die Spaß ja nur aus ihren Büchern kennen und keine Ahnung haben, was wirklich abgeht und abgehen soll. Die sollen auch mal raus ... Partys, schnelle Autos und zeigen was sie haben. Wenn der Direktor erstmal seinen Vierradler gegen ein ordentliches Auto eintauscht, dann wird er auch Spaß daran haben durch die Gegend zu cruisen. Ob das der Welt gut tut oder nicht, wird ihm dann auch egal sein ... Das freie Gefühl, das Gefühl alles selbst bestimmen zu können ... und mehr zu haben ...
Da brauchen sie mir auch nicht mit Ihren schönen Erinnerungen kommen. An eine Zeit, die doch soo lange zurück ist ... Jetzt zählt und jetzt möchten wir Spaß haben ....
(Lange Pause)
verdammt ... irgendwie liegen sie richtig ...
Auf Wiedersehen
Euer
Gianni
…………………………………………Die nächsten 14 Tage waren von unheimlicher Freiheit, Offenheit und freundschaftlichem Umgang aller Beteiligten geprägt. Geronimo, wie denkst du zurück, du hast ja immer schon etwas weiter gedacht?
Ja, mein lieber Freund, fast wäre ich verleitet dazu gewesen, dir deine Frage mit einer Floskel zu beantworten, nämlich mit folgender: Früher war eben alles anders! Die Aussage passt zwar nirgends so, wie beim Thema Maturareise. Aber ich will´s einmal anders erklären. Wir hatten damals eines ganz bestimmt, eine große Selbstverantwortung:
Wir durften keinen Zug versäumen!
Wir mussten selbst dafür sorgen, dass wir zu jedem Zeitpunkt uns aufeinander verlassen konnten.
Wir mussten uns selbst versorgen!
Wir mussten uns selbst unterhalten!
Wir mussten immer füreinander Verantwortung übernehmen.
Trotzdem waren wir alle frei!
Gianni, du bist so ruhig, so still, was ist mit dir?
Durch die Unterhaltung der letzten Tage, bin ich schon sehr in Zweifel darüber geraten, ob mein Lebenszugang immer der richtige war. Damals waren wir ein Team, eine Gruppe von freien Menschen, die demokratisch auch die Entscheidungen getroffen hat. Und man hat schon das Gefühl gehabt, jeder von uns hatte spezielle Fähigkeiten, die er eingesetzt hat, um aus der letzten großen gemeinsamen Reise etwas Besonders werden zu lassen.
Ich glaube, jetzt hast du etwas ganz Bedeutungsvolles gesagt. Jeder hatte spezielle Fähigkeiten! Das ist das, was wir heute wieder fördern sollten. Die Fähigkeiten des Einzelnen müssen wieder in den Vordergrund gerückt werden.
Dem kann ich nur beipflichten, und die damalige Reise wird das im Nachhinein eindeutig belegen:
Beispiele gefällig:
Wir hatten damals erfahrene Zugfahrer, die mit dem Fahrplanlesen vertraut waren und das auch für die ganze Gruppe immer erledigt haben. (Nicht so wie heute mit Handyclick und Software, sondern ganz einfach Oldschool, Europäisches Kursbuch der Eisenbahnen, so dick wie ein Wörterbuch).
Dann hatten wir einige, die es gewohnt waren von zuhause her für den Einkauf für Frühstück und andere Zwischendurchmahlzeiten zuständig zu sein. Und andere wiederum hatten ihre Stärken im sprachlichen Bereich, sodass sie der Gruppe immer wieder weiterhelfen konnten, wenn die Querverbindungen aus dem Lateinischen nicht mehr halfen.
Und dann waren natürlich einige dabei, die ihre Stärken im kommunikativen Bereich hatten und sich darauf gut verstanden schnell soziale Kontakte knüpfen zu können, oder Gianni?
Ja, du hast Recht! Und es war wunderschön! Echte und keine künstlichen Erlebnisse, wie ich sie jetzt erlebe. Heute ist alles durchorganisiert, es sind keine Fähigkeiten von Einzelnen mehr gefragt. Gemeinsame Fahrt zum Bahnhof, gemeinsames Einsteigen ins Flugzeug, gemeinsame Fahrt zum Hotel, alle machen zum gleichen Zeitpunkt dasselbe, aber müssen nix tun dabei, es wird alles gemacht, einschließlich das „In Stimmung bringen“. Alles ist vorbereitet, es sind absolut keine Fähigkeiten von Nöten. Wir bringen sie her, wir bringen sie weg, wir bringen die nächsten her, wir bringen die nächsten weg,……………………………………………………………………………………
Und ich weiß jetzt, dass ich das nicht mehr will, es ist alles nur Show, alles nur Täuschung, es ist keine echte Unterhaltung mehr, und die Leute werden zur Verantwortungslosigkeit verleitet. Und ich denke, genau diese Verantwortungslosigkeit gepaart mit dem uns antrainierten Egoismus waren letztendlich auch die Gründe für unsere jetzige Misere!...........Damit möchte ich mich von euch beiden verabschieden, ich benötige ein längst fällige Auszeit! Ciao, ihr beiden, …………………und…………
DANKE für das Öffnen der Augen!
G&G&G
Die große Überfahrt
………………Es war schon etwas gruselig, wenn ganze Züge in einem riesigen Schiffsbauch verschwinden. Noch dazu, wenn gerade die dritte Nacht hereinbricht. Gruselig und schön zugleich!
Ganz besonders für dich, Junge aus Pichl, du hast ja vor lauter Staunen den Mund nicht mehr zu bekommen. Zu dem Zeitpunkt habe ich natürlich schon den sizilianischen Flair verspürt und die Anmut von so mancher südländischen Schönheit bewundert.
Das Übersetzen auf die Insel Sizilien empfand ich als besonderen Glücksmoment. Auf der folgenden Zugfahrt, natürlich am Gang, hingen unsere Köpfe ständig zum Fenster hinaus, weil die vorbeiziehende Landschaft einzigartig war.
Schon gut, du alter Romantiker. Ich hielt in der Zwischenzeit nach schöneren und interessanteren, vor allem aber leibhaftigeren Dingen Ausschau und bemerkte, dass diese Insel auch auf diesem Gebiet eine äußerst spannende Angelegenheit war.
Die ersten 150 Kilometer bis Catania waren wirklich noch schön anzusehen, dann verwandelte sich die üppige Fruchtbarkeit langsam in eine steinige und sandige Wüste. Bis wir nach Siracus kamen hielt der Zug sehr oft an, und Gianni, weißt du´s noch, an jeder Station verabschiedeten sich einige deiner, wie sagst du so schön, spannenden Angelegenheiten.
Und dann kam der absolute Höhepunkt der bisherigen Zugreise, wir besteigen den Zug nach Pozzallo, und zum ersten Mal Sitzplätze, jawohl. Die überschäumende Freude wegen der unerwarteten Sitzplätze legte sich sofort wieder, denn die Bänke waren aus Holz. Holz, versteht ihr, was ich meine H O L Z! Und die Strecke war abenteuerlich unruhig. So mancher von uns hatte Angst um seine Plomben. Und als wir dann den Schaffner mit all seinen Goldzähnen sahen, wussten wir, dass diese auch berechtigt war.
Und was taten wir, genau, Singen mit Gianni! Vom vielen Singen bekamen wir Durst, leider hatte niemand mehr auch nur einen winzigen Schluck mit. Also bedienten wir uns an der WC Wasserleitung im Zug, über der eine rote Tafel mit der Aufschrift SENZA ACQUA POTABILE hing. In diesem Falle bemühten wir unsere Lateinkenntnisse nicht.
Dann die Ankunft in Pozzallo. Drei Tage Anreise sind vorbei. Und das letzte Stück sollte nun mit Taxis in Form von VW Bussen, für die man heute sehr viel Geld bekäme, zurückgelegt werden.
Marina di Modica stand ganz groß auf dem wackeligen Ortsschild. Und hatte ich früher einmal über das Ende der Welt gescherzt. Hier war es! Wir befanden uns auf einer kleinen Landzunge aus Sand, die bis ins Meer hineinreichte. Ob´s da was für die Unterhaltung gibt? Das war meine größte Sorge.
Zuerst mussten wir unseren Vermieter finden, natürlich ohne Navi, Handy und dergleichen. Das gelang auch bald, unser Quartiergeber hieß van AMMERLAAN, war Holländer und dürfte den gesamten Landstrich sein Eigen nennen. Ich gehörte zu den drei Auserwählten, die zu ihm vordringen durften. Der Mann lebte durchaus luxuriös, hatte schon ein ansehnliches Alter und relativ junge Angestellte. Irgendwie kam mir bei dem ganzen Anblick und der Szene das Wort Mafia unter, ich verdrängte den Gedanken allerdings ganz schnell wieder.
Wir bekamen von ihm den Schlüssel für unser Haus, jawohl Haus, ein ganzer Stock eines Hauses war für die nächsten zwei Wochen unsere Heimat. Das letzte Haus vorm Strand. Wir waren da, als die Dämmerung über Sizilien hereinbrach. Und als wir das Meer sahen, stürzten wir uns in die Fluten,………………
G & G & G
Von Florenz nach Rom!
…………………………………………..um sechs Uhr in der Früh, noch völlig schlaftrunken, schnell in den Zug nach Rom gestiegen, …………das musste man der italienischen Bahn lassen, bürokratisch 1a, Reservierungskarterl bis Sizilien im richtigen Zug, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.
Und was war als wir eingestiegen sind: die italienischen Familien waren wieder schneller. Wir wollten ihnen erklären, dass dies unsere Plätze wären und zeigten auf die kleinen gelben Schildchen. Ihre Reaktion war selbst für uns gerade in die Freiheit Entlassenen sehr verblüffend, sie begannen alle herzhaft miteinander zu lachen, aber nicht bösartig, sie waren scheint´s belustigt darüber, dass wir Reservierungen ernst nahmen. Ähnlich musste auch der Schaffner denken, der gerade vorbeikommend ebenfalls aus reinstem Herzen mitlachen musste.
Es gab keinen Streit! Wir lachten einfach mit den anderen mit und schon waren wir als halbe Italiener akzeptiert und mussten wieder am Gang Platz nehmen! Und könnt ihr euch erinnern, meine lieben Freunde, was damals so in Mode war? Genau, helle Turnschuhe und weiße Tennissocken. Und könnt ihr euch erinnern, wie der Boden, auf dem Gang in den Zügen damals ausgesehen hatte, wir sind trotzdem im Schlafsack mitten im Dreck gelegen, und es war uns WURSCHT, weil wir trotzdem Spaß hatten. Und wisst ihr noch, als ich kurz vor der Ankunft in Rom vor den Familien, die unsere Abteile besetzt hielten, meine Turnschuhe und anschließend meine einstmals weißen Socken auszog und triumphierend in die Luft hielt.
Im anschließenden völkerübergreifenden Gelächter wurden wir endgültig als Einheimische anerkannt. Und als wir dann auch noch das Lied „O sole mio!“ gesungen von unserem Schulkollegen Manfred (er war ehemaliger Florianer Sängerknabe und wir alle ja Abgänger eines musisch pädagogischen Gymnasiums) zum Besten gaben, war die österreichisch-italienische Verbrüderung eine Augenscheinliche.
Und was nun folgte war ein zwölfstündiger Aufenthalt in Rom, diesmal allerdings nicht bei Nacht, sondern bei der erstmals verspürten extremen südlichen Hitze. Ich hatte noch immer dieselbe langbeinige, enge Jeans an, mit der ich in der kühlen Welser Nacht zur großen Weltreise antrat. Und in der glühenden italienischen Hauptstadt war sie auch in dem Moment vom schwitzenden Körper nicht mehr abzukriegen. Da musste ich zuerst abwarten, bis in die kühleren Abendstunden, da ließ sich der Jeansstoff wieder schön von den einstmals einigermaßen durchtrainierten Gebeinen lösen.
Und dann saßen wir ein weiteres Mal auf einem Bahnhof und warteten auf den nur mit wenigen Stunden Verspätung einfahrenden Zug nach Messina.
Wir nahmen unsere Stammplätze am Gang vor den für uns reservierten, bereits vollbesetzten Abteils ein und machten das, was wir am besten konnten, wir lachten und sangen und erheiterten so manche Mitfahrende, ………………vornehmlich weiblichen Geschlechts!
Und dabei waren wir erst in Rom,…………………………………………….
G & G & G
SIZILIEN
Du, Geronimo, meinst du, Gianni kommt noch?
Sicher, vielleicht schläft er ja heute etwas länger!
Er hat ja gesagt, er möchte heute mit uns über unsere gemeinsame Maturareise reden. Seltsam!
Eines müssen wir schon fairerweise sagen, wir sollten alle Botschaften wahrnehmen und sie auch entsprechend ernstnehmen. Und vor allem sollten wir herausfinden, was denn die Ursache für diesen immer größer werdenden Egoismus der Menschen ist, den wir beide ja oft sehr stark kritisieren.
Hallo ihr beiden, da bin ich, na, habt ihr schon von mir gesprochen? Weiß ich doch? Habt ihr vielleicht auch ein bisschen Angst, es könnte für euch peinlich werden, wenn wir uns über unsere Maturareise unterhalten? Brauchts keine Angst haben, warts ja brav beide, also,….. für heutige Verhältnisse!
Es war auf alle Fälle eine schöne Zeit, irgendwie wahrscheinlich sogar die freieste Zeit meines Lebens. Die Schule abgeschlossen, noch dazu positiv, ein großes Ziel erreicht und die große Freiheit vor Augen!
Und die große Freiheit sollte mit unserer Abschlussreise beginnen. Wir hatten uns als Klasse schon lange vor der Matura für eine Zugfahrt nach Sizilien entschieden, genauer gesagt nach Marina di Modica. Das liegt ganz im Süden von Sizilien.
Und du, mein kleines Träumerlein vom Land, warst noch nie in deinem Leben weiter weg von zu Hause gewesen, als vielleicht Bekannte besuchen in Bayern. Wenn du den Kirchturm von Pichl nicht mehr gesehen hast, warst du ja quasi schon am anderen Ende der Welt! Schon am Bahnhof war´s ziemlich lustig, manche kamen mit Rucksäcken, so Tramperrucksäcke, wie sie damals in waren bei den Interrailreisenden, manche hatten Koffer bei sich. Aber alle machten einen so freien Eindruck, so als ob mit einem Schlag das Erwachsenenleben noch dazu mit einem noch nie dagewesenen Abenteuer begann.
Du hast Recht, ich bin wahrlich nie fortgekommen. Und ich habe mir einen Tramperrucksack ausgeborgt von einem älteren Fußballerkollegen. Und kaum hatte ich ihn angeschnallt, kam ich mir schon wie ein cooler, erfahrener Weltreisender vor! Und…
Und die Zugfahrt, meine lieben Freunde, werden wir wohl alle nie mehr wieder vergessen, das war noch nicht so wie heute. Man setzt sich in den Zug auf die reservierten Plätze, fährt weg und hat Spaß. Nein, einsteigen, reservierte Plätze bis zum ersten Mal Umsteigen in Salzburg, dann noch einmal reservierte Plätze bis Arnoldstein, dann umsteigen nach Florenz, trotz reservierter Plätze in den Abteils, keine reservierten Plätze, weil von italienischen Familien gnadenlos überbevölkert und in Besitz genommen. Unsere Intervention beim Schaffner kostete diesem nur ein müdes Lächeln, er teilte uns auf Italienisch, das wir Dank unseres Lateinunterrichts so recht und schlecht verstanden, mit, dass doch am Gang genügend Platz für uns wäre.
Na, liebe Leute, und wer hat euch aufgeheitert, wer hat zu singen begonnen, wer hat euch beruhigt und gesagt, dass die Freiheit doch wichtiger sei als irgendein reserviertes Zugabteil. Und wir haben gesungen, und wir sind auf dem Boden gelegen, und es war uns WURSCHT! Wir hatten sogar noch Spaß, als wir in Florenz einen sechsstündigen Aufenthalt von Mitternacht bis sechs Uhr früh hatten. Wir haben am Bahnhof auf den Fliesen geschlafen. Und wer aufs Klo musste, glaubte, dass man denen hier am Bahnhof die Klomuscheln gestohlen haben musste. Das hat so manchem Landei (zwinkert mir zu!) gar nicht gefallen.
Und es war erst ein Tag der Reise vorbei, wir haben schon jede Menge von anderen Kulturen mitbekommen,……….
Und wir waren erst in Florenz…………………………………..
Ein wunderschöner Tag, meinst du nicht auch, mein Freund? Du hast hier wirklich eines der schönsten Büros! ……..Ähem, ich meine den Ausblick! Sieh doch, wie nahe die verschneiten Berge sind! Wunderschöne Welt!
Ja, Geronimo! Tatsächlich, von der Ferne könnte man meinen, dass doch alles in Ordnung sein müsste. Nichts erinnert an eine wirkliche Bedrohung. Eigentlich auch ein trügerisches Bild! Wie halt vieles einen anderen Schein trägt, als es in der Wirklichkeit ist!
Du denkst viel an den Gianni, stimmts?
Da hast du Recht, wie kann man nur so werden, wie kann man die Welt nur so oberflächlich betrachten, wie kann man da an seiner Stelle mitspielen, scheinbar ohne etwas Falsches dabei zu erkennen?
Und, was denkst du, kann das alles nur Giannis Schuld sein? Du weißt, er steht für das Leben, für das Spaßige, für das Feiern, für das Übermäßige,………..er steht sowohl für Summersplash, Ballermann und das Apres Ski. Ist Gianni der Verantwortliche oder hat er sich dorthin entwickeln müssen, weil der Mensch die Anforderungen an ihn so gestellt hat? Darf man ihn also immer nur entweder weiß oder schwarz sehen? Für seine Anhänger WEIß, für die Gegner schwarz! Wir haben ihn ja auch relativ schwarz dargestellt, aber ich denke, selbst seine Rolle müssen wir in diesem Spiel, das wir Leben nennen, genauer beleuchten!
Ich höre Schritte, versuchen wir doch einmal mit ihm zu sprechen, wie er denn seine Rolle so sieht, wie er denn selbst damit zurecht kommt!
Na, wen haben wir denn da? Unseren Reserve-Sokrates und seinen Freund den Mini-Einstein. Worüber grübelt ihr denn schon wieder? Könnt ihr nicht einfach einmal die Welt…… Welt sein lassen, müsst ihr immerzu denken und darüber reden?
Reserve Sokrates empfinde ich aber aus deinem Munde fast als Huldigung, Gianni!
Ja, und Mini Einstein werte ich als Kompliment, Danke Gianni!
Was, ich wollte euch nur aufziehen und ihr bedankt euch, ihr seid schon zwei besondere Vögel!
Gianni, hör uns einfach einmal zu; sieh nur, wir wollten dich fragen, wie du deine Rolle so siehst, du spielst sie ja schon lange genug?
Ja, Geronimo, und wenn du dich an früher erinnerst, haben wir beide zusammen mit dem Träumerlein da drüben auch schon eine Menge Spaß gehabt, ist allerdings schon länger aus!
Was hat sich denn verändert in dieser langen Zeit, lieber Gianni?
Was sagst du? Du musst lauter sprechen, der Partylärm hat meinem Gehör nicht so gut getan. Ich hör schon etwas schlechter!
W A S H A T S I C H IM L A U F E D E R Z E I T V E R Ä N D E R T? W I R H A B E N J A UNSERE T H E O R I E! A B E R D E R F A I R N E S S H A L B E R W O L L T E N W I R A U C H V O N D I R E I N E E R K L Ä R U N G H Ö R E N!
Ich weiß zwar nicht, ob ihr das begreifen könnt, aber mit eurer beider intellektuellen Zugänge werdet ihr vielleicht schon den einen oder anderen Schluss ziehen können. Schaut einmal: Alles, aber auch alles ist größer, stärker, lauter und ausgefallener geworden. Als ich mit euch beiden noch gefeiert habe, hat ein gutes Liedchen zur rechten Zeit und die richtige gesellschaftliche Runde mit Freunden ausgereicht. Das REICHT heute nicht mehr, wir brauchen DJ´ s als Einpeitscher, wir brauchen unfassbare Lautstärke, wir wollen uns zudröhnen, dass wir die NORMALO Welt am besten nicht mehr spüren. Es muss immer eine Steigerung geben, versteht ihr, was ich meine? Solange es die Welt gibt, hat es in allen Dingen eine Steigerung gebraucht. IMMER!
Das gibt euch wohl zu denken! Dann lass ich euch wieder alleine mit euren Gedanken! Ich starte meinen heißen Schlitten und mache eine kleine Spritztour durch die Geschäftswelt, das hat mir sehr gefehlt.
Ach ja, bezüglich Veränderung im Laufe der Zeit, reden wir doch morgen einmal von einem konkreten Beispiel, reden wir doch von der Veränderung, zum Beispiel der Maturareisen, ich war ja auch mit euch beiden vor vielen Jahren auf Sizilien, wisst ihr noch, sprechen wir doch einmal morgen darüber, vielleicht werdet ihr die Veränderung meiner Rolle ja auch mit der Zeit begreifen! CIAO!!!
Weg ist er, und er hat uns jede Menge zu denken da gelassen………….
G & G & G
Servus Geronimo, was sagst zu Giannis Auftritt gestern?
Ich habe damit gerechnet, du weißt, sobald solche Situationen auftreten, ist er zur Stelle und bringt noch einmal tüchtig Verunsicherung in die Gesellschaft.
Weißt du, warum er genau nach zehn Jahren wieder auftaucht, und dann ausgerechnet wieder bei uns zwei und natürlich wieder in einer krisenhaften Zeit. Wo kommt er her, was ist sein Ziel? Es hat mich Stunden gekostet, bis ich gestern einschlafen konnte. Du kennst mich, ich hab´ eigentlich nie Angst, aber bei dem Typen stellen sich mir die Nackenhaare auf.
Das sind natürlich wieder ziemlich viele Fragen auf einmal, womit soll ich beginnen? Er taucht gerade jetzt auf, weil er in schweren Zeiten immer so etwas wie eine Probe für die Menschen darstellt, er versucht sie zur Leichtfertigkeit zu verführen und dann machen die Menschen Fehler, und er hat seinen Spaß dabei. Wo kommt er nun denn her, darauf kann ich dir zum jetzigen Zeitpunkt nur eine sehr kryptische Antwort geben: Er kommt nicht her, er ist immer da, überall, und vor allem in solchen Zeiten, ich vermute einmal, so ein Gianni steckt sogar in jedem von uns!
He, mein kleines Philosopherl Geronimo, gar nicht so schlecht erklärt, aber eines hast du vergessen, die Menschen wollen mich jetzt genau haben, sie sehnen sich nach mehr Freiheit, sie wollen nicht immer an ihre Sorgen denken, sie wollen auch wieder einmal lachen und ungehemmt feiern. Und das rede ich ihnen ein, ich bestärke sie, zeige es ihnen vor und, ganz ehrlich,…………….die Leute nehmen sich eher ein Beispiel an mir. Schaut einmal, ihr beiden Schwerenöter, immer nachdenken, immer grübeln, den Dingen immer auf den Grund zu gehen, so wie ihr beiden das tut, das ist doch den meisten Menschen zu anstrengend, sie wollen viel leichter leben und nicht immer alles so genau überdenken. Sie lieben mich daher, ihren G i a n n i , weil der bringt Wurstigkeit in ihr Leben!
Ja, aber du bringst die Menschen jetzt in Gefahr, wenn du sie wieder zu mehr Leichtsinn verführst, die momentane Situation scheint zwar stabil, aber das kann ganz leicht wieder kippen!
Klug erkannt, und ich werde der Kipper sein!
Aber Gianni, die Menschen befinden sich jetzt in großer Gefahr, 95% von ihnen haben durch ihre Disziplin Zustände, wie in anderen Ländern und Gegenden verhindert. Deine Einstellung wird die Situationen wieder gehörig ins Schwanken bringen.
Ins Schwanken bringen ist gut, ich will ja, dass sie wieder mit mir feiern, ich war ja auch in den Urlaubsorten dabei, bin mit ihnen auf den Bänken gestanden, hab mit ihnen gelacht, getanzt und gefeiert bis in die Morgenstunden, und es hat ihnen gefallen, sie sind mir so dankbar gewesen, die Menschen, mir sind sie dankbar gewesen, ihrem geliebten Bruder Leichtfuß!
Ja und ihr habt dabei auch gleichzeitig viele andere Menschen in Gefahr gebracht, die nicht mitgefeiert haben, die angesteckt worden sind durch die Leichtsinnigkeit, die du ihnen beibringst.
Gut erkannt, mein Träumer, und jetzt will ich dir auch noch kurz die Wahrheit flüstern: Deine Vision von einer besseren Welt kannst du dir sonst wohin stecken, niemals werden die Menschen ihren Egoismus wieder gegen den Gemeinschaftssinn eintauschen wollen, niemals werden sie auf etwas persönlich verzichten, weil sich vielleicht irgendwo in der Welt etwas zum Besseren für die Natur und das Klima entwickeln könnte. Sie leben nur einmal, das wollen sie genießen, das versteht ihr beiden süßen Weltverbesserer doch!
Aber Gianni, was ist mit den nächsten Generationen?
Sag du es ihm, lieber Geronimo, du Knecht deiner eigenen Philosophie, du kennst meine Antwort auf die Frage deines träumerischen Freundes, sag ihm du die Antwort! Ciao ihr beiden, ich muss weg, muss zum Baumarkt und schmeiß mich ins Getümmel!.................................................
Geronimo, welche Antwort war es, die du mir an seiner Stelle geben solltest?
Dieselbe Antwort, die die Menschen immer schon gegeben haben, als Zeichen, dass alles egal ist, was nach ihnen kommt: H i n t e r m i r d i e S i n t f l u t!
Passen Sie auf, vor allem, wenn sie Gianni treffen!
Bleibns Gsund!
G&G&(G)
DER BESUCH
Endlich wieder in deinem, wie sag ich´s mit Verlaub, sehr individuellen Büro. Guten Morgen, lieber Freund! Na, ist dir vielleicht noch etwas zum Kochen oder Essen eingefallen?
Anhand deines übertriebenen Grinsens dürftest Spaß daran gehabt haben, mich so aus der Reserve zu locken.
Ja, zugegeben, das hat mir schon gefallen, ich hab´s mir dann zuhause ein paarmal durchgelesen und habe das eine oder andere Mal schon noch schmunzeln müssen. Jetzt aber ganz etwas anderes, hast du in der Früh bei deiner Herfahrt mit dem von mir so bewunderten Opel Zafira etwas bemerkt, oder warst du genug damit beschäftigt, das Ding auf der Straße zu halten.
Geronimo, geht´s eigentlich auch einmal ohne Anspielungen?
Es ginge schon, aber ich kann´s nicht immer unterdrücken, hast du ihn übrigens in diesem Jahrtausend schon gewaschen?
GERONIMO!!! Zur Sache jetzt!
Also mir ist aufgefallen, dass der Verkehr wieder zugenommen hat, was ja auch kein Wunder ist, weil ja viele Leute wieder zur Arbeit müssen. Dann bin ich an einem Baumarkt vorbeigefahren, anschließend bei einem Pflanzenmarkt, puhh, da ist mir wieder ganz anders geworden.
Hast Recht, die Öffnung tut den Geschäftsleuten zwar gut, ich bin mir aber nicht sicher, ob die Menschen mit der neu gewonnenen, scheinbaren Freiheit vernünftig umgehen werden!
Ich bin mir da ziemlich sicher, dass sich schnell wieder Menschen herauskristallisieren, die mit der Situation zu nachlässig umgehen werden. Und du weißt, was das bedeutet?
Was meinst du Geronimo, sicher weiß ich, dass es Eigenschaften im Menschen gibt, die einen dazu treiben mit möglichst wenig Aufwand wieder ein möglichst optimales Leben zu leben, es wird ein Schlendrian einkehren.
Und vor allem wird jetzt auch wieder die Zeit der Experten kommen, ein Experte wird dies behaupten, ein anderer jenes, ein weiterer wieder ganz was anderes, und viele Menschen werden sich der Richtung anschließen, die für sie und ihr Leben die angenehmste zu sein scheint. Denn dieses kommende Wirr-Warr der Expertenmeinungen wird speziell ein Typ ausnützen, der in kleinen oder größeren Ausprägungen auch in uns vor kommt, dessen Lebensweise und Lebenseinstellung eher eine sehr oberflächliche ist,…………………….du kennst ihn doch, du spürst, dass er bald auftauchen wird, na, willst du nicht seinen Namen aussprechen, wir werden ihn, wie du sicherlich ahnst, aber noch nicht wahrhaben willst, schon bald bei uns zu Gast haben. Na……..?
Nein, bitte nicht er, der hätte mir vor zehn Jahren fast das Leb………………, ich will nicht daran denken!
Du meinst, dass er, dessen Namen ich jetzt eigentlich gar nicht aussprechen will, bei uns auftauchen wird!
Ja, sicher, ……………………………….bald schon, ………………………………….ich rechne jede Stunde mit ihm!
Na, der hat uns gerade noch gefehlt, er wird unsere Geschichten beeinflussen wollen, er wird uns wieder als PSCHSCHT!!!.................... Ich höre Schritte! Sie kommen näher, jetzt sind sie an der Stiege, jetzt im Gang zum Büro, NEIN!!!
Hahahahaha! Na, ihr beiden Weltverbesserer! ………………….Da bin ich wieder! Lange nicht gesehen! Da staunt ihr! Geronimo, mein Lieblingsphilosoph und mein kleiner träumerischer Freund ist auch da. Na, freut ihr euch mich zu sehen. Wir sehen uns jetzt öfter, denn die Welt braucht mich jetzt, die Menschen wollen wieder zu den wirklich schönen Dingen verführt werden und nicht immer an diese lähmende, lächerliche Krankheit denken, sie wollen wieder Spaß machen, den haben sie nur mit mir. Sie wollen nicht mehr so lange über deine philosophischen Spinnereien nachdenken müssen, Geronimo.
Und auch mit deinen Visionen anstrengst du doch die Menschen nur, mein lieber,………was steht da bei dir an der Tür, Schulleiter.
Jetzt trete ich wieder auf den Plan, mal sehen, wer die Leute mehr beeinflussen kann, der Philosoph, der Träumer oder Ich, der Lebemensch! Und diesmal gebe ich mich nicht so leicht geschlagen, so wahr ich GIANNI heiße!
G&G&G
Na, schon so fleißig, mein Freund?
Ja, ich möchte unsere Geschichte schreiben und dann für meine Familie kochen. Das mach´ ich leidenschaftlich gerne.
Essen ist wohl auch eine Leidenschaft?
Wie meinst du das?
Na ja, vom Idealgewicht, wie sag ich´s ohne dich an einem Feiertag zu verletzen, bist du wohl auch einige Dekagramm entfernt.
Das hast du sehr charmant ausgedrückt, Danke! Aber Essen und die Zubereitung dessen gehört natürlich auch sehr stark zu unserer Kultur, und die sollte man schließlich auch leben.
Und bist du eher so ein Schickimicki Koch, der ausgefallene Dinge liebt? (Damit bring ich ihn immer so schön in Rage, darum müssen Sie sich den folgenden Exkurs ziemlich schnell gesprochen und leidenschaftlich vorstellen!)
Du weißt genau, mein lieber Freund, dass du mich mit dieser Frage provozierst und ich weiß genau, dass ich auf diese Provokation voll einsteigen werde, denn ich werde nie in meinem ganzen Leben verstehen, wie man in diesem herrlichen Land, in dem wir leben, sich immer neuere, noch verrücktere Dinge zu kochen einfallen lassen muss, nur um sich von der Allgemeinheit abzuheben.
(Und jetzt wird’s richtig schön emotional und von Satz zu Satz lauter, ich frag mich, wie er denn atmet mein lieber Freund! Ich tippe auf Hautatmung!)
Es ist doch Wahnsinn, wenn ich bei uns „Filetstückchen vom japanischen KOBE-Rind auf Rhabarber-Kurkuma-Spiegel mit Princesskartoffeln von der neuseeländischen, rosafarbenen Wedge Sorte Black Beauty“ kochen muss, …………..dazu gibt’s sibirische Mairübchen auf tasmanischen Rosenkohlhälften in irdenen Minitöpfchen aus Terra-Nigra-Keramik. Und als Nachspeise wird dann womöglich gemischtes Mandarinen-Kaki-Parfait flambiert mit kubanischem 75%igen, 125 Jahre altem Rum serviert!!!!
DAS IST DOCH DEKADENT!!! Warum gibt’s kein Rindfleisch mit Semmelkren, eine Essigwurst, Bröselkarfiol, Krautwickler, von mir aus Getreidelaibchen, alle möglichen Salate, die bei uns zu Hauf wachsen. ODER ERDÄPFELNUDELN?!? (Darauf komm ich gleich noch einmal zurück, gleich,………)
Warum müssen wir immer etwas Überkandideltes machen, nur um vorzugeben, etwas zu sein, was man gar nicht sein sollte, nämlich EN VOGUE, dann wären ja alle anderen altmodisch. Ein guter Koch ist auch ein guter Koch, wenn er Fleischlaibchen mit Beilagen hinbekommt, einige vegetarische Produkte aus unserer herrlichen landwirtschaftlichen Vielfalt und natürlich auch Veganes, was auf keinen Fall zu verurteilen ist, …..jedem das Seine, ……nur mir bitte kein KOBE Rindviech, keine Entenmuscheln aus Galizien, keine Froschschenkel von irgendwoher (warum überhaupt?) und keine südwestostaustralische Haubentaucher am Grill. PUNKT!
(Ich weiß, dass jetzt noch eine Steigerung kommen wird, ich kenne ihn meinen Freund, passt auf,……)
Weißt du, ……damit du mich verstehst, ……weißt du, was ich früher in die Stammbücher und Freundschaftsbücher hineingeschrieben habe, was meine Lieblingsspeise ist, ………weißt du das, mein Freund? Weißt du das? Weißt du, was ich hineingeschrieben habe zu einer Zeit, in der die anderen Kinder Folgendes hineingeschrieben haben, ich zitiere:
Schpagetti Polonaise oder PITZA Margarita oder Tiebohnschtehk oder D 17 (die Nummer von der Speisekarte im Chinalokal)!!!
Weißt du, was bei mir drin stand, immer? Weißt du´s?
Ich kann´s mir denken, aber sag´s du, du bist so schön in Fahrt!
Bei mir ist immer gestanden: ERDÖPFÖNUDLN MIT SAUARAHM!!! So schauts aus! Und ich habe mich nicht ein einziges Mal dafür geschämt!
Und weißt du noch was, mein lieber Geronimo, weißt du, wenn, was eh nie stattfinden wird, der österreichische Bundespräsident, der Landeshauptmann und der Papst bei mir zu Besuch wären. Weißt du, was ich für sie kochen würde, RICHTIG! Erdäpfelnudeln mit Sauerrahm, dazu gibt’s einfachen Häuptelsalat aus dem eigenen Garten,…….. und wenn´s im Winter kämen, ein Sauerkraut.
Und lieber Freund, weißt du, warum ich das für sie kochen würde, nein, nicht damit sie nie wieder kommen, sondern, …………..weil ich sie schätze! …………….PASTA!
Mahlzeit
G&G
Ich weiß, die Geschichte kommt heute spät, aber es ist sich nicht früher ausgegangen, es war so viel los. Geronimo, danke, dass du mir den Tipp gegeben hast. Es war unglaublich, da ist sogar auch mein starker Vater überwältigt gewesen.
Du darfst nicht vergessen, diejenigen, die heute achtzig werden, sind während des zweiten Weltkriegs geboren worden. Ihre Kindheit war geprägt von Krieg und Besatzungszeit, und kaum waren sie im arbeitsfähigen Alter, sorgten sie für den berühmten Wiederaufbau.
Ihr Arbeitstag war noch nicht auf 9 oder 10 Stunden beschränkt, das kam erst viel später. Und so sind sie meist auch gestrickt die heute Achtzigjährigen, es zählte nur Arbeit, um für sich und die Seinen halbwegs gute Lebensbedingungen zu schaffen.
So, halte jetzt keinen Geschichtsvortrag, sag, wie ist es gelaufen mit dem FERNGEBURTSTAG?
Also es war echt cool, die Enkelkinder haben das Plakat gehalten, es war sogar so groß, dass der Sicherheitsabstand eingehalten werden konnte und haben gemeinsam mit uns ein selbst geschriebenes Lied (die Tochter meines Bruders ist Musikerin…) gesungen. Für normale Lebensumstände mag das schon ein merkwürdiges Bild ergeben haben, zehn Menschen in einer Wiese mit dem jeweiligen Abstand von mindestens zwei Metern zueinander singen ein Lied und der zu Befeiernde steht in noch größerem Abstand dem Geschehen fassungslos gegenüber,……………….
Das habt ihr gut gemacht, ich hab euch ja aus sicherer Entfernung zugesehen und zugehört!
Und, was war mit den Osternestern, hast du sie gut versteckt gehabt?
Ja, das war der zweite Höhepunkt des Tages, die Kinder (19 und 21 Jahre alt) haben sich ziemlich anstrengen müssen, um sie zu finden. Ich habe auch die eine oder andere falsche Spur gelegt, aber dies alles zu erklären, wäre jetzt nicht angebracht und würde vielleicht auch unsere Leser fadisieren, man sollte nicht immer von den eigenen Erlebnissen erzählen, das schafft irgendwo einen Mittelpunkt bei den Lesern von unseren Geschichten, den einzunehmen uns nicht zusteht!
Was sollten wir den Leuten dann heute mitgeben als Botschaft?
Es ist doch schon gespenstisch genug, wenn der Papst seinen Ostersegen vor keinen Menschen spendet. Dort, wo in den letzten Jahren Abertausende von Gläubigern gestanden sind, befindet sich heuer kein Mensch.
Auch für Osterbotschaften dürften wir nicht die entsprechende Bedeutung haben! Wenn aber doch jemand unsere Geschichten liest, dann können wir nur eins übermitteln:
So viel Leid ist im Laufe der Geschichte über die Menschheit hereingebrochen, nur weil man den eigenen Wert weit über den des Anderen gestellt hat. Jetzt, und gerade jetzt ist es an der Zeit, dass man sich, selbst bei allergrößter Verschiedenheit, mit der entsprechenden Wertschätzung füreinander begegnet.
Versuchen wir zu verstehen!
Versuchen wir uns die jeweils andere Lage hineinzuversetzen!
Versuchen wir doch den Egoismus hintanzustellen!
Versuchen wir das Miteinander wieder zum Zentrum unsere Kultur und des Zusammenlebens zu machen!
Versuchen wir, die Welt nach Corona besser und gerechter für alle zu gestalten.
Wir wünschen EUCH noch schöne Ostern, etliche Momente des glücklichen Zusammenlebens und, sofern es die Zeit
überhaupt erlaubt, ein paar unbeschwerte Tage!
Bleibts gsund!
G & G
34,78m
Na sauber sieht´s bei dir hier in deinem Büro zuhause aus, das lobe ich mir, da hast du dir große Mühe geben, na,… war´s schwer so über deinen Schatten zu springen. Aber was sehen meine Augen, es ist neun Uhr, und du sitzt noch im Pyjama vor deinem Computer. Schickes Teil übrigens, ich meine den Pyjama, steht dir gut, solltest du einmal in der Schule tragen, die würden Augen machen. Was ist das für ein Modell, lass mich raten: Modell „Roger Whitaker“, weiße Punkte auf blauer Hose aus Flanell, oder woraus ist das Ding. He, wieso wehrst du dich nicht, so macht´s keinen Spaß dich aufzuziehen? Außerdem, jetzt sehe ich es erst. …………….Was ist mit dir, deine Augen haben so einen seltenen Glanz, etwas feucht würde ich sagen.
Dein Blick, um Gottes Willen, du bist ………….t r a u r i g! Mein Freund, wie kann ich dir helfen?
Nein, Geronimo, in diesem Falle kannst du mir nicht helfen.
So aussichtslos?
Komplett aussichtslos!
Erzähl schon, das hilft meistens. Komm gib dir einen Ruck!
Eigentlich wollte ich mit meinen Geschichten ja die Menschen auch etwas aufmuntern, weil diese lange Zeit, in der sich bestimmte Menschen nicht näher kommen dürfen, auch etwas Unmenschliches in sich birgt. Es fehlt vieles, was bis jetzt ganz normal war, es fehlen die Dinge, die den Menschen ausmachen, die Nähe, der Begrüßungshandschlag. Gerade eben war mein Freund Hermann da, er radelt gerne, und hat mir etwas vorbeigebracht. Wir begrüßen uns normalerweise immer per festem Händedruck. Und jetzt steht man in vier Metern Entfernung zueinander, möchte aufeinander zugehen und man darf nicht.
Aber das Tragische an diesem Wochenende ist die Tatsache, dass mein Vater morgen achtzig Jahre alt wird. Und meine Terrassentüre ist von seiner Haustüre genau 34,78 m entfernt. Sagt dir das etwas: 34 Meter und 78 Zentimeter. Auf demselben Grundstück, keine Straße dazwischen, nur ein Rasenstück entfernt. Quasi nix dazwischen, bis auf dieses besch……Virus. Weils wahr ist! Wir sind eh nie die ganz große Feierfamilie gewesen, die irgendwelche Spektakel veranstaltet hat, aber zusammensetzen, vielleicht etwas grillen, Gegrilltes hat er gerne, nix Großartiges, nur ein Kotelett vielleicht, einen Salat aus dem Garten, meine Familie und die meines Bruders versammelt, vier Enkelkinder, die er gerne sehen würde. Und jetzt, nichts!..........Hinüberwinken kann ich, kurz heraußen treffen können wir uns, in……….v i e r Metern Entfernung stehenbleiben, ihm in die Augen schauen und eine für menschliche Verhältnisse FERNGRATULATION aussprechen, das ist alles, was ich kann. …………………
Trotzdem weißt du, dass das Abstandhalten wichtig ist, auch wenn es verständlicherweise noch so schmerzt. Euer Verhalten ist gerade jetzt wichtig für seine Gesundheit.
Nix kann ich tun, das lässt mich nicht entspannt auf den morgigen Ostersonntag blicken. Einerseits Osternesterl für die eh schon großen Kinder verstecken. (Sie haben´s noch immer gerne, und ich genieße, wenn sie es ewig lange nicht finden,….). Und andererseits dem eigenen Vater nicht die Hand zum 80igsten Geburtstag schütteln können. Nix, Geronimo, nix, verstehst du? N I X!………
Doch mein lieber Freund, …………………..denk´ an eine unserer ersten Geschichten, an die vom Donnerstag, dem 26. März, das könntest du tun!
Du meinst, ………………ich könnte,…………………………….Und das werde ich auch jetzt tun. „Kinder kommt´s, ich habe eine Idee!“
……………………………………………
Bleibts Gsund!
G&G
Hey Geronimo, du siehst nicht gerade glücklich aus heute. Was ist, woran liegt´s?
Ach ja, lieber Freund, du weißt ja, heute ist ein Fasttag!
Na ja, wenn ich uns beide so anschaue, würde der uns doch ganz gut tun.
Ach, das meine ich nicht, du weißt, momentan hat man eben auch viel Zeit zum Nachdenken und dann beschäftige ich mich mit allen möglichen Dingen, um ihnen auf den Grund zu gehen. Und heute beschäftigt mich eben das Fasten an sich. Ich weiß natürlich, wo es herkommt, mir ist die vierzig tägige Fastenzeit als Vorbereitung auf die Osterzeit ein Begriff und ich halte ja selbst auch immer gewisse Fastenregeln ein, die ich mir meist selbst auferlegt habe.
Ja, das mache ich auch! Das ist immer mit einem gewissen Verzicht verbunden, und das finde ich gut, weil verzichten an sich in der heutigen Zeit nicht gerade zum Modewort mutiert zu sein scheint.
Siehst du, genau das meine ich. Es ist ja eigentlich nicht das „Nichtsessen“ oder das „Bestimmte Dinge nicht essen“, was den Sinn vom Fasten ausmacht. Wäre es denn nicht ein Gebot der Stunde über andere Fastenmöglichkeiten nachzudenken. Fasten bedeutet für mich auch ein Stück weit Zurückhaltung, gewissermaßen eine Neuausrichtung von Lebenseinstellungen, wenn du so willst eine Art Reset-Taste, die uns vielleicht dann den Blick auf die wirklich wichtigen Dinge wieder zulässt.
Was könnte das alles sein, Geronimo, könnten wir den Lesern nicht Tipps und so weiter geben, damit es praktischer wird und nicht immer nur philosophisch?
Aber die Philosophie ist nun einmal die Grundlage des menschlichen Denkens, in ihr ist so viel verankert, wie die Weltanschauungen und die Suche nach dem Sinn des Lebens. Alles sollte also zuerst gedacht werden.
Geronimo, ich muss dich zur Klarheit ermahnen!
Hast ja Recht, aber du kennst mich ja, ab und zu geht’s durch mit mir!
So, jetzt aber, WAS KÖNTEN DIE MENSCHEN TUN? KONKRET BITTE!!!
Schon gut, sie könnten etwas Gutes für sich tun, und da mein ich jetzt nicht den Schweinsbraten, sie könnten auf ihre körperliche Fitness schauen. Das hilft jedem!
Sie könnten Pläne schmieden für die Zeit nach Corona.
Sie könnten zum Beispiel Handy- Fasten, wenn Corona vorbei ist.
Sie könnten versuchen, ihre Bildschirmzeit zu verringern.
Sie könnten ihr Lebenstempo verlangsamen.
Sie könnten die Dinge wieder bewusster erleben.
Sie könnten versuchen, das materielle Denken wieder auf einen Stufe zu stellen, die nicht unser ganzes Dasein beherrscht.
Das Leben muss sich wieder mehr um Dinge drehen, die in uns beheimatet sind und nicht von äußerlicher Natur sind. Vor lauter Streben nach äußerlichen Zeichen des Wohlstandes, müssen wir die Menschlichkeit wieder neu entdecken, den Wert von Freundschaften, die inneren Werte jedes Einzelnen.
Und das haben wir in den letzten Jahren nicht getan?
Wenn ich die Menschen so beobachtet habe, sind sie oft den falschen Geistern hinterhergejagt, haben sich durch irgendwelche Werbesprüche und dergleichen hinreißen lassen, sich immer mehr einem schier nie enden wollenden Bestreben nach noch mehr Besitz und noch mehr Zurschaustellung dessen anleiten lassen. Dadurch haben die Beziehungen der Menschen zueinander gelitten, weil man ja ständig im Wettbewerb war. Oft hat man vielleicht im Zusammenleben nur versucht Fehler im anderen zu entdecken, nur um selbst besser dazustehen. Wir sollten uns viel mehr wieder auf die Entdeckungsreise nach den guten Eigenschaften und Fähigkeiten des Anderen machen.
Du meinst, die Menschen sollten wieder mehr zueinander finden!
Genau das ist der Satz, der einfache, nach dem ich gesucht habe!
Wir sollten ganz einfach das Leben wieder mehr miteinander als gegeneinander leben!
Das können wir als Schlusssatz stehen lassen, Geronimo, ich schreib ihn nur noch schnell auf, und dann ……………………………………………………he, Geronimo, ………………………….und weg ist er!
SCHAUTS AUF EUCH UND DIE ANDEREN!
G&G
Guten Morgen, mein lieber Freund, heute auch im Büro? Ich staune!
Ja, Geronimo, besondere Zeiten verlangen wahrscheinlich auch nach mehr Flexibilität, was die Arbeitszeit betrifft.
Besondere Zeit, trifft das nicht auch auf die Karwoche und Ostern zu.
Natürlich ist Ostern eine besondere Zeit, wir haben schon als Kinder gelernt, dass Ostern eigentlich das bedeutendste Fest zum Beispiel im christlichen Glauben ist. Und Ostern war auch immer die Zeit, in der man als Kind, nach dem Weihnachtsfest, Geschenke erhielt. Darauf hat man sich gefreut.
Und Osterferien waren meist geprägt durch schönes Wetter und waren für uns so etwas wie das Frühlingserwachen und das Genießen dessen. Und Ostern war auch eine Zeit von vielen Bräuchen und althergebrachten Traditionen.
Genau, heute am Gründonnerstag zum Beispiel gab´s bei uns zuhause immer Spinat mit Spiegelei.
Und hats dir geschmeckt?
Na ja, als Kind hat man sich dem Brauch eben fügen müssen. Aber jetzt als Erwachsener, ja, warum nicht, schmeckt mir schon.
Oder das Ostereierfärben, wir haben das immer mit unserer Oma gemacht. Die Oma hat sehr viel auf Ostern und Ostereier gehalten. Sie hat´s immer zu gut gemeint und gefärbt und gefärbt. Noch lange nach Ostern hat mein Großvater damals Ostereier essen D Ü R F E N. Und zwar meistens in Essig und Öl, aufgeschnitten, wie eben die berühmte Essigwurst, nur ohne Wurst halt.
Lieber Freund, reden wir nicht zu viel übers Essen, du weißt, wir haben da ja noch eine Geschichte übers Essen vorbereitet und besprochen. Da sollten wir noch nichts verraten.
Aber übers Ostereierfärben sollten wir sprechen. Ich werde heuer die Eier wieder mit meinen Kindern so wie ganz früher färben. Da konnten die Leute nicht einfach diese eingepackten Farben kaufen. Sie nutzten Naturmaterialien.
Na, da kommt er wieder durch, der hoffnungslose Nostalgiker.
Nein ehrlich, färben mit Naturmaterialien hat echt Sinn und ist tatsächlich etwas Urtümliches. Wir haben dadurch zwar nicht sehr viel Farbauswahl, die Menschen vor hundert Jahren mussten das nehmen, was Ihnen zur Verfügung stand.
Und was wäre das gewesen, lieber Herr Dir……
Ich erklär´s dir, also bei uns zuhause hat es nur drei Farben gegeben. Hellbraun (oder dunkelgelb, je nach Farbe der ursprünglichen Schale des Eis), Rot und Grün. Die Farben haben wir selbst hergestellt.
Die braune Farbe aus abgekochten Zwiebelschalen, für die Grüne haben wir junge Brennnessel abgekocht und für die Rote waren´s dann Schalen von der roten Rübe (Rote Beete oder „Rauna“, wie wir zuhause zu sagen pflegten). Das bedeutet, man hatte am Ofen drei Töpfe (3-5l) stehen, in denen man das Naturmaterial ausgekocht hat. Dann hat man einfach die Eier dazugegeben und ca 10-12 Minuten kochen lassen.
Das klingt ja gar nicht so kompliziert.
Nein, denn warte, kompliziert wird erst das Verzieren der Eier!
Verzieren, wie soll das denn gehen?
Ebenfalls mit Naturmaterialien. Wir haben Blumen gesammelt, Blätter und Gräser, alles, was quasi die aufkeimende Natur zu dieser Zeit zu bieten hatte. Es mussten natürlich kleine Blumen sein, Schlüsselblumen, Leberblümchen, Buschwindröschen, Gänseblümchen und eben Gräser und Blätter.
Dann hat man die zu verzierenden Eier mit ESSIG kurz abgewaschen und trocken gerieben. So, und jetzt kommts, einfach ein paar Blüten mit Stengel, Gräser und evt. ein Blatt dazu aufs Ei legen und das Ganze mit einem Nylonstrumpf überziehen (bitte vorher die Mama fragen, welche Strümpfe sie für das Färben denn opfern würde!!) und evt. mit einem Zwirnsfaden abbinden. Ganz früher hat man das mit Leinentüchern gemacht. Aber Nylonstrümpfe funktionieren besser! Und dann das Ei vorsichtig zu den Zwiebelschalen, Brennnesseln oder in den rote Rüben Saft legen und zehn bis zwölf Minuten lang kochen lassen. Wer ein bisschen kreativ ist, kann dabei auch,………
Stopp, du möchtest, dass die Leute kreativ sind, dann kannst du ihnen nicht alles vorgeben, die bringen vielleicht ja auch Muster zusammen, die du noch nie geschafft hast!
Aber, liebe Leser, eins ist ganz wichtig, gefärbte Eier NICHT mit kaltem Wasser abschrecken, nur auskühlen lassen. Weil durch das kalte Abschrecken Risse in der Schale entstehen könnten, dann bleiben die Eier nicht so lange frisch und außerdem:
IHR HABT KEINE CHANCE BEIM EIERPECKEN!
Gutes Gelingen! (wir freuen uns über jedes Foto von einem derart gefärbten Ei, Geronimo, wir könnten eine Naturostereierfärbechallenge ins Leben rufen, das ist doch so modern heute!)
Kul, machen wir!
G&G
VIELLEICHT
Mein Freund, was beobachtest du da am Fenster in deinem Büro.
Sieh dir nur das Panorama an, ganz im Hintergrund die noch immer tief verschneiten Berge, davor die Hügellandschaft, die gegen die Traun zu immer flacher wird, die spiegelglatte Traun, die aufblühende Natur und der Himmel, sieh dir bitte diesen Himmel an!
Ich würd ja gern zum zweiten Fenster gehen, es öffnen und ebenfalls staunend hinausblicken, nur ich kanns nicht öffnen, weil da am Fensterbrett zu viel liegt.
Stell dich nicht so an, räum die paar Mappen und die Holzkiste einfach weg und mach das Fenster auf, sei still und genieße, was du siehst!
So stehen wir beide eine ganze Weile völlig ruhig am Fenster.
Es ist wie fernsehen, nur schöner und realistischer, was wir jetzt tun. Hast du dir schon den Himmel angesehen? Hast du, mein lieber Freund?
Ja, ein Himmel eben, ein schöner, blauer himmlischer Himmel!
Und sonst fällt dir nichts auf?
Nein, alles nur blau und klar, keine einzige Wolke! Was sollte mir sonst auffallen? Gib mir einen Hinweis, du hoffnungsvoller Romantiker!
ER ist LEER!
Ja, …….und weiter, ist er denn sonst VOLL?
Es ist zum ersten Mal in meinem Leben, dass ich bewusst zum Himmel sehe und er ist frei von Kondensstreifen der Flugzeuge. Das war noch nie.
Du hast recht. Jetzt ist er unbefleckt, und es sieht gut aus und es wird der Natur gut tun. Vieles, was wir jetzt eben gerade nicht haben, weils verboten ist, tut der Natur gut. Meinst du, wir lernen draus, wenn das hier vorbei ist, oder gewöhnen wir uns schneller wieder an den alten Zustand und vergessen, wie es heute ist?
Schön wäre es schon, wenn der Mensch in dieser Hinsicht etwas dazulernt. Die vielseitigen Möglichkeiten werden uns ja jetzt aufgezeigt, vielleicht lernt man ja daraus, dass auch Videokonferenzen funktionieren, da würde man sich viele Geschäftsflüge ersparen können. Vielleicht lernen wir ja auch daraus, den Verkehr auf ein umweltverträgliches Maß einzuschränken. Vielleicht fahren wir sogar nach dem Ende der Krise mehr mit dem Rad oder gehen mehr zu Fuß. Vielleicht überlegen wir ja in Zukunft bei jedem unserer Vorhaben, wie einverstanden die Natur damit wäre. Vielleicht lernen wir aber auch durch die sensible Zeit die Natur besser zu verstehen, denn eigentlich spricht sie ja doch zu uns. ……………..Vielleicht haben wir ja nur die Sprache verlernt, in der sie zu uns spricht. Vielleicht,…………
Ein bisschen zu viele „Vielleichts“, meinst du nicht auch? Aber ich verstehe dich, an der Natur und am Klima ist dir immer schon viel gelegen. Und jetzt schieß´ ich auch noch ein VIELLEICHT hinterher:
Vielleicht merken die Menschen, dass sie sich selbst etwas Gutes tun, wenn sie wieder mehr mit der Natur leben. ABER, du weißt, auf manche Dinge werden wir auch in Zukunft nicht verzichten können, wenn wieder etwas Normalität, wie es so schön heißt, in unser Leben zurückkehrt.
VIELLEICHT genügt es ja der Natur schon, wenn wir unnötig Belastendes nicht mehr tun?
Ja, vielleicht.
Liebe Leser, vielleicht können wir ja jetzt in dieser Zeit planen, was wir vielleicht nachher besser machen werden!
Bis bald!
(Vielleicht!)
G&G
Hoppala, du bist wieder in deinem Büro.
Ja, Geronimo, du weißt, es gibt was zu tun.
Das sehe ich, wenn du verstehst, was ich meine. (Und grinst,…… den Blick durch den Raum schweifen lassend).
Ach ja, Geronimo, bezüglich Ordnung, du hättest schon einige Sachen aufheben können, die du letzten Samstag so in der Gegend verstreut hast, man findet ja kaum noch was.
Pass auf, lieber chaotischer Freund: Als ich den Hürdenlauf zum läutenden Telefon überstanden hatte, war ich froh, dass ich mich niedersetzen konnte.
Danach habe ich humpelnd und, zugegeben, etwas säuerlich dein Büro oder wie auch immer du dieses Sammelsurium an Gegenständen nennst, verlassen. Und wenn du mein Schienbein heute siehst, grün und blau,……………………bin froh, dass nichts gebrochen ist.
Oh, Oh, Oh, Ohhhh, sind wir vielleicht ein kleines Mimöschen, sind wir vielleicht gar überempfindlich, was etwas schmerzhaftere Situationen betrifft.
Ich, eine Mimose, bei dem, was ich mit dir schon alles mitmachen musste! Nein, mein lieber Freund, da gäbs mich nicht mehr. Aber weißt du, was mich momentan so aufregt. Nein, …….ich werd´ dir´s kurz erzählen:
Du sagst ja selbst, man sollte in der jetzigen Situation stets gut informiert sein, deswegen sollte man sich möglichst seriösen Medien zuwenden, um ernstzunehmende Informationen zu erhalten. Das mach´ ich natürlich, ich tu´ ja meistens, was du sagst. (Er zwinkert mir vielsagend grinsend zu).
Ich lese meistens etwas über die neuesten Entwicklungen, Maßnahmen, Schutzpakete, Untersuchungen, Interviews und dergleichen in Tageszeitungen und deren Online- Dienste. Und da gibt es wirklich viel Wissenswertes zu erfahren.
Das klingt ja alles gut, mein Freund, aber warum regt dich daran irgendetwas auf?
Na gut, pass auf, bei j e d e m Artikel der Online Ausgabe kann man sehen, wie viele Menschen sich in Kommentaren dazu äußern. Und anfangs hab´ ich mir gedacht: Sieh mal an, so viele interessierte Leute. 363 Kommentare, die Menschen scheinen sich zu interessieren und zu engagieren. ABER NIX DA: Die meisten posten unter irgendwelchen anonymen Phantasienamen! Und was die teilweise von sich geben im Schutze der Anonymität ist wahrlich erschütternd.
Weißt du, ANONYMITÄT ist dann gut, wenn ich etwas aufzeigen oder aufdecken will, was offensichtlich falsch läuft und ich vielleicht mit irgendwelchen Repressalien oder sogar mit Jobverlust rechnen muss, wenn ich meinen richtigen Namen drunter schreiben würde. ABER, was hier unter dem Deckmantel der Anonymität gepostet wird, mein lieber Freund, das geht auf keine sprichwörtliche Kuhhaut.
Da wird geschimpft, beleidigt, werden Argumente aus dem Hut gezogen, die nie und nimmer mehr einer ernsthaften Auseinandersetzung standhalten würden. Ja, da wird sogar politisiert bei Themen, wo es gar nichts, und zwar überhaupt nichts aus der parteipolitischen, noch dazu anonymen Brille zu beurteilen gäbe. Geschweige denn werden Lösungen angeboten! Und um die geht’s eigentlich im Leben. Warum SCHIMPFEN, wenn ich keine Lösung parat habe. Dann schon lieber ruhig sein. Oder, wenn schon, dann unter dem tatsächlichen Namen. Dann würden sich die irren Postings schnell erledigt haben und die tatsächlich wohlgemeinten lösungsorientierten würden übrig bleiben. Davon hätten alle was!
Geronimo, mein lieber Freund, da sind wir einer Meinung. Ich habe mir auch angewöhnt, diese anonymen, teilweise gehässigen Postings nicht mehr ernstzunehmen.
Allerdings, eins muss uns auch immer klar sein: Wir müssen offener sein für Kritik, dann nämlich wird Kritik nicht immer nur als Angriff verstanden, sondern als Aufforderung, sich mit anderen Anschauungen, Meinungen und Vorschlägen auseinanderzusetzen! Das täte uns allen gut! Denn keiner von uns weiß alles!
Außer natürlich du, mein lieber Direktor! (er geht einmal kurz in Deckung, weil ich eine Papierkugel in Händen halte).
Nein, Geronimo, und du weißt auch die Antwort, die ich dir jetzt geben werde und wie ernst ich sie meine:
Ich weiß nur, dass ich noch viel zu wenig weiß!
Bleibts gsund, haltet Abstand und lasst es uns nachher besser machen, GEMEINSAM!
G&G
Die Lektion der Wildgänse
Gelegentlich rutscht uns ja vielleicht einmal heraus: „Du dumme Gans!“ oder „Du blöder Hund!“
Bei den Hunden ist es ja mittlerweile jedem klar, dass dem nicht so ist. Bei den Gänsen mag uns das noch etwas befremdlich erscheinen. Darum die folgende Geschichte. Sie ist ausnahmsweise einmal nicht von uns beiden, denn es gibt eben Geschichten, die so viel aussagen, dass man sie ganz einfach nicht mehr erfinden braucht und wir das auch gar nicht besser schreiben können. Die Quelle der Geschichte ist leider unbekannt, schade, wir beide, Geronimo und ich, hätten sie oder ihn gerne kennengelernt. Wir hätten eine Menge lernen können!
Was wir von den Wildgänsen lernen können ...
Wenn Wildgänse zum Überwintern in den Süden fliegen, legen sie große Entfernungen zurück. Ihre Reise kostet sie viel Energie. Genauso ist es mit unserer Lebensreise. Wir sollten gelegentlich innehalten, um von den Wildgänsen zu lernen:
1. Jeder Vogel erzeugt mit seinem Flügelschlag einen Auftrieb für den nachfolgenden. Die V-Formation sieht nicht nur interessant aus, sie ist auch sehr ökonomisch. Der ganze Schwarm kann so um 71% weiter fliegen, als wenn ein Vogel allein fliegen würde.
Die Lektion daraus:
Menschen, die mit anderen eine gemeinsame Richtung und einen Sinn für Gemeinschaft teilen, kommen schneller und leichter an ihr Ziel, weil sie vom An- und Auftrieb der anderen profitieren.
2. Wann immer eine Gans aus der Formation ausschert, spürt sie sofort den Widerstand, der beim Alleinfliegen entsteht. So reiht Sie sich schnell wieder in die Formation ein, damit sie den Auftrieb der voran fliegenden Gans nutzen kann.
Die Lektion daraus:
Wenn wir so viel Verstand wie eine Gans haben, werden wir in der Formation mit denen bleiben, die genau dahin wollen, wo auch wir hin wollen. Wir nehmen deren Unterstützung in der gleichen Weise an, wie auch wir bereit sind, die anderen zu unterstützen.
3. Eine Gans übernimmt die Führung. Wird sie müde, lässt sie sich zurückfallen und eine andere Gans übernimmt ihre Position.
Die Lektion daraus:
Es zahlt sich aus, sich in der Arbeit abzulösen und abzuwechseln. Auch Führungskräfte tun gut daran, einen Teil Ihrer Führungsverantwortung auf andere aus ihrem Team zu übertragen.
4. Die Gänse, die hinten fliegen, feuern mit Ihren Rufen diejenigen an, die vorne fliegen.
Die Lektion daraus:
Ermutigung aus den eigenen Reihen ist die Unterstützung, die jede Anstrengung erleichtert und zusätzliche Energie liefert.
5. Wenn eine Gans krank oder verwundet wird und nicht mehr weiter fliegen kann, verlassen zwei andere Gänse die Formation und begleiten sie auf ihrem Weg nach unten. Sie stehen ihr bei, helfen und beschützen sie. Sie bleiben solange bei ihr, bis sie wieder fliegen kann. Dann schließen sie sich einer anderen Formation an oder versuchen, den eigenen Schwarm wieder einzuholen.
Die Lektion daraus:
Wenn wir uns füreinander verantwortlich fühlen, dann werden wir einander in schweren wie in guten Zeiten beistehen und das Richtige für den jeweils anderen tun.
In diesem Sinne alles Gute und
hoits zsaum und durch!
G&G
Servus Geronimo, du hast ein verschmitztes Lächeln im Gesicht, ich nehme an, das Alleinesein gestern hat dir nicht allzu viel ausgemacht. Ich habe deine Geschichte gelesen.
Und, bist du mir jetzt böse, mein Freund?
Ach wo, da halte ich mich an ein altes Sprichwort: „Die keinen Spaß verstehen, verstehen auch keinen Ernst!“ (Zit.: Jean Paul)
Am Abend, als ich mit meiner Arbeit endlich fertig war, habe ich die Geschichte gelesen und habe natürlich auch das eine oder andere Mal lachen müssen, und ich denke, es ist gut, wenn man über sich selbst lachen kann. Das ist den Menschen leider oft abhanden gekommen. Weißt du eigentlich warum, mein philosophischer Freund?
Ja, da gibt’s einige Erklärungen. Aber wie soll ich´s dir erklären? Pass auf, es hat eine Zeit gegeben, da war das völlig normal, wenn man in guter Runde Scherze gemacht hat, über die ALLE lachen konnten. Dann hat sich dieses Lachverhalten aber mit der Zeit verändert. Das „Überjemandenlachen“ wurde schön langsam zum Auslachen. Und jemanden Auslachen ist eine völlig andere Geschichte. Da lachen ALLE, nur EINER nicht.
Das leuchtet mir ein, aber warum ist es so gekommen? Hast du darauf auch eine Antwort? Dann lasse ich dich eh schon wieder in Ruhe mit meinen Fragen zum Nachdenken!
Darauf, mein lieber Freund, habe ich für mich eine Erklärung, aber, weißt du, ob du diese Erklärung annimmst oder sie verwirfst, das liegt an dir und deiner allgemeinen Lebenseinstellung.
Sieh einmal, das Leben der Menschen hat sich, und das haben wir auch schon in unseren Briefen mitgeteilt, vom vielgepriesenen MITEINANDER zu einem Wettlauf GEGENEINANDER verändert. Höher, schneller, stärker, weiter,……………..Verstehst du, was ich meine? Bei diesem Entwicklungsprozess; und ich weise noch einmal klar daraufhin: DAS IST MEINE ERKLÄRUNG; SIE MUSS NICHT FÜR JEDEN GELTEN! , haben sich die Menschen nicht nur voneinander entfernt, sondern haben sich als Konkurrenten gesehen. Als Konkurrenten um den besseren Job, das schönere Haus, das größere Auto, die leistungsfähigeren Kinder, die schönere Frau, den erfolgreicheren Mann, das teurere Fahrrad, den größeren Fernseher, den schnelleren Computer, den am besten angelegten Garten, die exklusiveren Urlaube, die stylischere Frisur…………………………..und da gibt’s noch vieles mehr, was hier aufzuzählen wäre. Das ist der Nachteil der Leistungsgesellschaft. Nämlich, dass sie sich nicht nur beruflich misst und versucht vorwärts zu kommen und dadurch auch mehr finanziellen Spielraum hat, sondern sich auch auf privater Ebene gegeneinander immer wieder ausspielen will.
Kommen wir noch einmal auf das AUSLACHEN zurück: Aus der Steigerung vom Auslachen ist dann das Mobbing, das Diskreditieren und letztendlich das Denunzieren geworden, das die Erinnerung an eine der schrecklichsten Zeit, die die Menschheit je erlebt hat, aufleben lässt. Dieses ständige Konkurrieren hat die Menschen verändert, sie sind hartherzig geworden.
Dabei leben wir in einer Zeit, in der so viele humanitäre Aktionen stattfinden, und das passt für mich nicht zusammen. Das hat den Anschein, als wollten viele ihr Gewissen beruhigen, um damit vielleicht ihren gelebten Egoismus zu kompensieren.
Meinst du, das wird sich wieder einmal ändern?
Ja, da bin ich mir ganz sicher, und die jetzige Zeit sehe ich als große Chance dafür, weil wir ganz eindeutig erkennen, dass diese momentane Bedrohung keine Grenzen kennt. Sie trifft Arme und Reiche. Und!!! Wir können sie nur MITEINANDER abwenden.
Mensch Geronimo, ich glaube wirklich daran, dass wir eines Tages wieder ANDERS lachen werden miteinander, ich freu mich darauf. Du kannst, wenn du willst natürlich noch öfters alleine etwas schreiben und mich dabei ruhig auf die Schaufel nehmen.
Lachen hilft!
Wir wünschen Ihnen viel Humor und trotz aller Gefahren den einen oder anderen Spaß MITEINANDER! Vergessen Sie trotzdem nicht, die Schutzbestimmungen einzuhalten. Es hilft uns allen!
Einen schönen Sonntag!
GG
Na, heute schon gelächelt?
Nicht? Vielleicht wird’s ja noch. Ich habe heute schon gelächelt, nein besser gesagt, ich habe auch schon laut aufgelacht. Wisst ihr, warum?
Dumme Frage von mir, könnt ihr ja nicht wissen! Ich erzähl euch am besten die ganze Geschichte, keine Angst, sie wird nicht allzu lange dauern. Habt ihr Zeit? Okay!
Da geh ich heute so nichts ahnend wie immer ins Büro meines Freundes, erwarte ihn so wie immer, an seinem Computer sitzend, skeptisch über den Brillenrand seiner neuen Brille blinzelnd, aber nein, da ist niemand, seltsam nach so langer Zeit.
Vielleicht will er mir ja einen Streich spielen und versteckt sich da irgendwo, Sachen stünden ja genug herum, um sich zu verstecken. Vorsichtig schiebe ich die Schachteln mit den Mineralien zur Seite, von denen er mir immer erklärt, dass sie nun alle beschriftet sind und eigentlich bereit werden wieder weggeräumt und ausgestellt zu werden. Das sind ungefähr 16 oder 17 Schachteln, ich meine große Schachteln, hinter denen man sich schon verstecken könnte. Nein, da finde ich ihn nicht.
Ah, die Schranktür zum Wandverbau ist zu, dahinter befindet sich das Waschbecken, 6 Zahnbürsten, 4 Einwegrasierer, Rasierwasser, Hautcreme und dergleichen, ein alter Hut (?), achtzig Jahre alte Schischuhe, alte Holzschier, mindestens aus den Vierzigern (ich erinnere mich, dass er sich vor drei Jahren am Faschingsdienstag als historischer Schifahrer verkleidet hatte,………..na ja, der nächste Faschingsdienstag kommt bestimmt), Gummistiefel, Turnschuhe, eine Werkzeugkiste, 2 Wickie-rucksäcke, eine Winterjacke, eine Regenjacke, aber kein Direktor! (Wenn er nicht da ist, kann ich ihn ja auch so nennen).
Ah, unter dem Schreibtisch, da wäre jede Menge Platz, ………………..nein, da ist er auch nicht, und wie ich sehe, hätte er auch keinen Platz, 2 große Papierkübeln und eine große Schachtel mit Schmierzettel machen einen Aufenthalt für Ihn wohl auch, wenn er noch so beweglich wie früher wäre, unmöglich. ………………………………Da bleibt wohl dann nur noch die Sitzecke. Ein alter Filmprojektor, Projektorrollen, Schachteln mit Prospekten, mal sehen,…….aha vom Schauturnen 1996(???), eine Box mit zwei uralten Laptops, die müssen gleich nach den Taschenrechnern erfunden worden sein.
Er kann halt nix wegwerfen, mein guter Freund, leider auch nix wegräumen. Aber er selbst, ………….nirgends zu finden. Ich schau noch schnell in alle Kästen, auch nichts, nein, kein Platz für eine einzige Mappe mehr. Na, sauber (oder eben nicht!).
Jetzt mach´ ich mir wirklich schön langsam Sorgen. Ein kurzer Blick ins Lehrerzimmer, in den Kopierraum, der Kopierer ist ausgeschaltet, ein untrügliches Zeichen dafür, dass er tatsächlich nicht da ist. Komisch?
Da läutet plötzlich das Telefon. Rasch versuche ich hinter Schreibtisch zu klettern, rutsche dabei auf einem Bene-Ordner, den ich nicht gesehen hatte, aus und schlage mir das Schienbein an der Schreibtischkante an. Ich hebe aus so einer Mischung von Wut und Verzweiflung den Ordner auf, auf dem steht: Sportmedizinische Untersuchung Ergebnisse des Jahres 2002!
Das Telefon läutet natürlich weiter, und ich versuche verzweifelt zu ihm vorzudringen. Und es gelingt mir auch, nachdem ich zwei Drehstühle überwunden hatte, eine elektrische Spielzeugorgel, die Schachtel mit den Tonern für das Kopiergerät und das Telefon unter einem Berg von Mappen, Zettel, Jausenboxen, dem Schauturnplakat von 2016 und einem Din A3 Zettel mit den Baderegeln(?!) endlich gefunden habe.
Ich melde mich mit meinem Namen, und stellt euch vor, wer ist am anderen Ende der Leitung……………………Richtig, mein so ordnungsliebender Freund.
Er teilt mir mit, dass er heute am ersten Ferientag leider nicht kommen kann. Natürlich machte ich mir sofort Sorgen, was denn passiert wäre, warum er denn nicht käme. ………
Nach seiner Antwort bekam ich für ca. 5 Minuten einen Lachanfall, so gelacht habe ich schon seit Jahren nicht. …… Wisst ihr was er gesagt hat, nein gestammelt hat, er…………………….könne……………heute………………….nicht ………………………kommen, weil er zuhause, also bei ihm zuhause einen Auftrag bekommen hätte, den………………..er………………..unbedingt………………,wegen des Hausfriedens und so, erfüllen müsse.
Und jetzt kommts: E r m u s s z u h a u s e (ich zerkugle mich immer noch vor lauter Lachen, längst wische ich mir die Lachtränen nicht mehr weg, ich lasse sie einfach rinnen…..)
SEIN BÜRO ZUSAMMENRÄUMEN!
Bleibts Xund
Euer
Geronimo
Heute sitz´ ich komischerweise noch alleine im Büro. Geronimo verspätet sich, aber er kommt ja sowieso immer, wann es ihm passt und ist dann ebenso geheimnisvoll wie rasch wieder weg.
Den Tag habe ich mir auch immer anders vorgestellt. Der letzte Tag vor den Osterferien war meist geprägt durch einen relativ kurzen Schultag, einen Gottesdienst, das Verabschieden der Kinder in die Osterferien, ein gemütliches Zusammensetzen mit den Kollegen und immer hat es dann von der Frau Paminger einen Osterstriezel zum Teilen gegeben. Solltest du diese Zeilen lesen, liebe Frieda: Dein Osterstriezel fehlt mir.
Und die Stimmung war immer eine friedliche. Man hat sich auf eine entspanntere Zeit und auf schönes Frühlingswetter gefreut, die Kinder sind ebenfalls mit vielen Erwartungen in die Osterferien gegangen.
Sie haben sich auf unbeschwerte zwei Wochen gefreut, auf die ersten Fußballspiele, auf Familienausflüge und auf allerhand andere freudige Ereignisse. Und jetzt,…………………….
Hallo, mein lieber Freund, na, so traurig?
Servus Geronimo! Ja, mir fehlen sie, alle! Und sie tun mir leid, auch alle! Ich hätte ihnen die glücklichsten Osterferien aller Zeiten gewünscht……………………………………………….
Waren wir da gestern nicht beim Thema „Positiv denken“ ?
Hast ja recht, warum kommst du heute so spät?
Ich war spazieren, habe mir die Leute betrachtet, wie sie mit Ihrem Mundschutz einkaufen gegangen sind, ich habe sie einfach nur beobachtet. Das hat jetzt schon noch eine andere Dimension erhalten, meinst du nicht auch?
Ja, man erkennt plötzlich nicht mehr, ob sie traurig, nachdenklich oder fröhlich sind.
Genau das ist mir auch aufgefallen. Und es täte so gut, wenn man die Leute wieder lächeln sieht. Weißt du, mein Freund, von lächelnden Menschen geht so viel Wärme aus, und es täte jedem so gut, wenn man diese zwischenmenschliche Wärme wieder spürt.
Fast könnte man meinen, es hätte deswegen jetzt immer Minusgrade, weil das Lächeln der vielen Menschen die Welt nicht mehr erwärmt.
Umarmungen fallen ja momentan für viele weg, obwohl die ebenfalls gut täten. Weißt du, wir müssen speziell in dieser schwierigen Zeit versuchen, uns gegenseitig Gutes zu tun. Und wir hätten jede Menge Bedarf an wärmeren Momenten. Viele Dinge sind vielleicht auch irgendwie verloren gegangen durch den hektischen Lebensstil der letzten Jahre. Wir sollten uns wieder angewöhnen, uns ehrlich gemeinte Komplimente zu machen, Komplimente tun gut, sie stärken den Zusammenhalt und bringen Harmonie ins Leben. Und wir Menschen brauchen Harmonie.
Wir sollten all die positiven Momente auch wieder erkennen lernen und sie auch ansprechen. Sehr oft sind wir zu einer „Negativkritikgesellschaft“ verkommen, in der wir zwar alles sagen oder kritisieren, was negativ ist oder was uns stört, die vielen guten Dinge aber verschweigen………………
Was ist los, Geronimo? Warum sprichst du nicht weiter, es gefällt mir, was du sagst?
Weißt du, ich suche nach einem Bild, Bilder können oft helfen, um ganz genau zu verstehen, was jemand wirklich meint.
Hmm,…da kann ich dir helfen. Stell dir vor, du errichtest eine Gartenmauer aus alten Ziegeln. Das schaut unheimlich gut aus, weißt du, richtig alte Ziegel. Die Mauer besteht aus 300 Ziegelsteinen, die du alle wunderschön aufeinandergesetzt, aneinandergereiht hast. Kunstvoll ausgefugt, einfach eine tolle Mauer und ein toller Blickfang. ……………Nur ein Stein ist etwas schief eingesetzt, hat eine abgeschlagene Kante. Und genau den sehen wir! Und schon haben wir den Blick für die 299 wunderschönen verloren.
Ja, dazu ist wohl nichts mehr zu sagen, dann gehe ich einmal, bis demnächst.
Du verabschiedest dich, das sind ja ganz neue Sitten! (Geronimo dreht sich noch einmal um und strahlt sein wärmstes Lächeln aus,…)
Tut euch etwas, ………nein……… viel Gutes!
Und bleibts xund!
GG
Au weh, jetzt wäre ich beinahe über die Kisten da gestolpert, könntest du sie nicht einfach aus dem Weg räumen.
Hoppala, na, mein lieber Freund Geronimo, bist etwas unbeweglich geworden. Und du weißt ja, wir sollten nicht immer Hindernisse aus dem Weg räumen, sondern den Menschen die Chance geben zu lernen, wie man Hindernisse überwindet.
Schon gut, hast ja Recht, außerdem habe ich ja gewusst, dass der Weg ins Büro ein beschwerlicher mit vielen Unebenheiten quasi gepflasterter solcher ist.
Außerdem ist es ein relativ guter Einstieg für die Sache, wegen der ich eigentlich mit dir sprechen wollte. Jetzt haben wir doch eine besondere Zeit und sie wird noch viel besonderer werden. Es war schon eigenartig, als ich gestern noch kurz etwas kaufen musste, als da zwei junge Feuerwehrleute standen und mir mittels einer Riesenpinzette eine Mundschutzmaske entgegenhielten. Szenen, wie wir sie eigentlich nur aus irgendwelchen Berichten aus asiatischen Industriegebieten kannten.
Und dabei strahlte die Sonne und war somit verantwortlich dafür, dass das sich bietende Bild noch irrealer erschien.
Mir ist es ähnlich ergangen, weil mir Mundschutz immer irgendwie so pessimistisch vorgekommen ist. Und jetzt ist es notwendig, für alle von uns. Wenn es also für einige Unverbesserliche ein weiteres Zeichen der Ernsthaftigkeit unseres gemeinsamen Problems bedurft hatte, so sollte man dieses jetzt dazu benützen, seine „Miakaunjoehnixpassian“ Einstellung schleunigst auf ein ernsthaftes Niveau zu bringen. Es ist zweifellos eine Alarmstufe erreicht, die von uns allen strengstes Einhalten der geforderten Schutzbestimmungen verlangt.
Trotzdem, Geronimo, sollten wir nicht so negativ enden, wie schaffen wir es jetzt, Hoffnung zu geben?
Da gibt’s für mich nur eine geeignete Strategie, und du weißt, dass diese dir auch einmal in deinem Leben zum Leben verholfen hat. POSITIV denken. Klar fällt das jetzt schwer bei all diesen Hinweisen von größter Gefahr. Positiv denken heißt jetzt, nicht immer nur die schlechten Eindrücke im Kopf haben, den Blick nach vorne richten und gleichzeitig zurück. An die vielen schönen Momente im Leben denken. Einen Kopfhörer schnappen, Lieblingsmusik einlegen, eventuell ein altes Fotoalbum zur Hand nehmen, darin blättern, in Erinnerungen schwelgen und ganz fest daran glauben, dass alles wieder gut wird. Nicht nur wieder gut, nein es wird besser. Daran müssen wir glauben.
Und noch etwas würde mir einfallen, und dabei habe ich dich auch neulich beobachtet, du hast mich nur nicht bemerkt: Alte Briefe durchlesen, wenn man sie noch hat, so wie du, du wirfst ja nichts weg.
Kann es eigentlich deswegen sein, dass du dich dort wohl fühlst, wo viel ist, viel herumliegt, vieles in Griffweite ist, übereinander gestapelt oder untereinander geschlichtet,…….
Geronimo, es genügt! Aber die Geschichte mit dem Positivdenken, die ist wichtig für die Menschen, das könnte Ihnen helfen, ich habe da noch irgendwo ein gutes Buch über die Kraft von positiven Gedanken liegen, Moment, gleich hab ichs,…..da drunter sollte es sein…………..ah hier. Siehst Du, da…….. Und weg ist er!
Also liebe Leser, bitte bei all dem, was momentan auf uns einströmt, versuchen wir Zuversicht auszustrahlen, das geht auch, wenn wir all die Maßnahmen, die uns jetzt auferlegt werden, ganz genau nehmen.
Bleibens xund und denken Sie positiv!!
GG
Hey Geronimo, heute ist ein guter Tag, na ja so gut er eben für diese momentanen Umstände sein kann. Es ist nämlich auch wichtig in diesen Momenten auch positive Ereignisse nicht einfach unter den Tisch zu kehren, wie man das ja sonst häufig mit den negativen macht.
Na, was will mir denn mein kleiner, unordnungsliebender Hobbyphilosoph denn mitteilen?
Ich gehe jetzt einmal nicht auf deine Provokationen ein und bleibe sachlich. Stell dir vor mein alter Freund: DIE SCHULE IST FÜR IHR SCHAUTURNEN „Die Uhr tickt“ für den Energy Globe Award OÖ nominiert worden. Na, da verschlägt es dir die Sprache.
Wenn du meinst, lieber Direktor, du könntest mich anlässlich des obigen Datums anschwindeln, dann solltest du früher aufstehen!
Nein, ich gehe jetzt nicht darauf ein, dass du mich schon wieder „du weißt schon wie“ genannt hast.
Du brauchst also Beweise, pass auf, ich verlasse jetzt meinen Computerplatz, schlage dir das Nominierungsmail von Energy Globe auf, du nimmst den Desinfektionsspray, den ich dir im Übrigen schenke, desinfizierst dir deine wie immer schön gewaschenen Hände und liest dir dieses Mail durch. Warte, Abstand halten! Ich gehe jetzt weg und wenn ich bei der Tür bin, kommst du hierher und wirst dich hoffentlich Sekunden später entschuldigen!
………………………..Donnerwetter, das stimmt, das ist echt, nominiert für den Energy Globe Award ist echt cool, ja starke Leistung von Deinen Schülern und Lehrern, gratuliere ihnen alle in meinem Namen. Und, hast du auch etwas damit zu tun gehabt? Als Schulleiter stehst du ja da wohl eher am Rande und repräsentierst wohl ein bisschen neben den Ehrengästen, hmm, oder?
Dazu sag ich jetzt nichts!
Ja, gut, darfst schon ein bissal stolz sein auf die Kinder und die Lehrer. Das passt schon. Eine Nominierung bedeutet zwar nicht automatisch, dass ihr das Ding gewonnen habt. Aber es ist schon eine großartige Leistung überhaupt auf diese Liste zu kommen.
Außerdem hast du ja recht: In dieser Zeit dürfen wir auch das Positive, das trotzdem überall geschieht, nicht vergessen und sollten es auch immer wieder erwähnen. Und es passiert momentan trotz dieser enormen Bedrohung eine Menge an wirklich erwähnenswerten Tatsachen. Sieh dir nur die Leute im Pflegebereich an, die bräuchten jetzt am besten vier Hände, schau auch auf all die anderen, die das Überleben momentan sicherstellen.
Ziehen wir doch bitte einmal alle den Hut vor jenen Menschen, die in dieser Zeit die Infrastruktur, Teile der Wirtschaft, die Lebensmittelversorgung, die Müllabfuhr und vieles mehr aufrecht erhalten.
Und eins sollte auch einmal gesagt sein, dieses Homelearning, das sicherlich viel Stress und manchen Ärger in die Familien bringt, das funktioniert nur deshalb so gut, weil das Dreieck Schüler-Eltern-Lehrer alles gibt. Du solltest ihnen allen danken.
Ja, das werde ich jetzt auch tun, sobald du in genügend Abstand von mir meinen Schreibtisch verlassen hast, dir abermals die Hände wäschst und deinen Desinfektionsspray nimmst, den ich dir vorhin geschenkt habe, und für den du dich auch noch nicht bedankt hast!
Schon gut, danke mein lieber Freund, ein geschicktes Flascherl, kann man überall mithinnehmen, sollte eigentlich jeder haben!
Ich wasch mir nur kurz die Hände, dann setz ich mich sofort an den Comp……Und weg ist er, sobald ich ihm den Rücken zudrehe, nützt er dies für sein Verschwinden. Na ja, morgen wird er dann plötzlich wieder wie aus dem Nichts auftauchen. Irgendwann komm ich hinter sein Geheimnis, das versprech ich euch.
Aber Geronimo hat Recht gehabt, ich möchte mich von ganzem Herzen bei Ihnen allen bedanken, ich ziehe meinen Hut vor Ihrer und Eurer Leistung. Und der Zusammenhalt wird letztendlich dafür sorgen, dass wir die jetzige Situation meistern werden.
Danke und machen Sie es, macht ihr es gut und
Bleibts Xund
GG
Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Diejenigen, die heute auf Geronimo warten, muss ich leider enttäuschen, er hat sich kurzfristig bei mir entschuldigt und sollte morgen wieder bei mir zu Gast sein.
Bezüglich der Corona-Pandemie treten wir nun in eine neue Phase der verschärften Maßnahmen ein. Und ich denke, dass mittlerweile alle Menschen in unserem wunderschönen Land gemerkt haben, dass die Situation eine außerordentlich gefährdende ist.
Auch die letzten amateurhaften Verschwörungstheoretiker, die ja bisher die Gefährlichkeit des Covid 19 Virus als Medienspektakel abgetan haben, sollten nun wissen, dass es um Menschenleben geht. Und von da an sollte Schluss sein mit Menschenansammlungen jeglicher Art, mit Ausflügen ins Salzkammergut und an unsere, zweifellos, wunderschönen Seen.
Natürlich kann ich mir vorstellen, dass einem nach zwei Wochen Homelearning schon des Öfteren die Decke auf den Kopf fällt und die Nerven zum Zerreißen angespannt sind. Beruhigen wir diese Momente auch in dem Bewusstsein, dass Streit in diesem speziellen Fall keine Lösung ist.
Schaffen wir auch beizeiten Rückzugszonen für jedes Familienmitglied, damit man nach angespannten Situationen auch einmal ungestört alleine sein kann. Seien Sie, liebe Eltern, kreativ, was das Schaffen von Bewegungssituationen für unsere Kinder betrifft.
Man sollte nicht den ganzen Tag mit seinem noch nicht erfüllten Lernsoll im Kopf herumrennen. Schaffen wir Strukturen und Regelmäßigkeiten. Und, liebe Eltern, die Tage sind nicht gleich, manchmal erreichen wir unsere Ziele leichter, manchmal ist es eben ein dorniger Weg. Da gilt es mit viel Fingerspitzengefühl vorzugehen. Und man erkennt ja, wenn einmal nichts mehr geht. Dann sollte man zumindest eine lange Pause machen.
Die Wochenenden sollten frei sein von Lerninhalten, es sei denn Ihr Kind möchte von sich aus noch dieses und jenes gerne tun. Aber das Wochenende und die Ferien dienen in diesem speziellen Fall nicht als Aufholzeiten für eventuell Versäumtes. Sonst kommt man nie zur Ruhe.
Letztendliches Ziel müsste für uns alle sein, dass gerne gelernt wird, und dass dafür eine Einsicht entwickelt wird, dass man damit exklusiv für sich und seine eigene Zukunft arbeitet. (Ja, Sie dürfen mich als Träumer bezeichnen!)
Bitte, liebe Schüler, verzichtet, auch wenns noch so schwer fällt, auf gegenseitige Besuche. Auch wenn man jetzt noch so vorsichtig ist und es den Besuchenden eh gut geht und sie eh offensichtlich nicht krank sind. Das Virus können sie allemal in sich tragen, es bricht nicht bei jedem automatisch aus.
Verschonen wir auch unsere älteren Menschen mit unseren Besuchen, mit ihnen nehmen wir bitte auf andere Weise Kontakt auf, sie werden sich sehr darüber freuen und vor allem werden wir uns dann noch lange an ihrem Dasein erfreuen.
Bleiben Sie, bleibt ihr bitte GESUND
Ihr, Euer
Gerald Grecksamer
(Für Fragen und zur evt. Problemlösung 0676/885592168 und wenns sein muss von 0-24 Uhr)
Hey Geronimo, Haube, Fäustlinge, dicke Jacke, so gefällst du mir, bist ja ganz schön ausgekühlt, kommst wohl von weit her?
Mein lieber kleiner unordentlicher Direktor, lass es, du findest es nicht heraus, wo ich herkomme, und sei so gut, beschränke deine Versuche auf ein Höchstmaß von einmal pro Woche, okay?
Wie du willst mein unterkühlter Freund. Sieh mal, es hat ganz schön geschneit. Wenn ich so rausschaue, ist es eigentlich ein wunderschöner Wintertag. Der verlockt zum Rausgehen, zum Schneeball werfen. Komm Geronimo, lass uns einen Schneemann bauen. Außerdem könnten wir eine Schneeballschlacht machen, he, so wie früher, was sagst du?
Schneemann bauen ja, aber keine Schneeballschlacht, du weißt, Schneebälle werden mit den Händen gemacht, du überträgst damit die Viren, die zweifellos auf deinen Händen sind. Obwohl na ja, treffen würdest du mich wahrscheinlich sowieso nicht, ich bin nämlich noch ziemlich geschmeidig in meinen Ausweichmanövern. Aber man kann ja nie wissen, du weißt, auch ein blindes Hu…………..,.
Ist schon gut, Geronimo, schon gut, du musst lange auf den Beweis warten, nämlich bis nächsten Winter. Aber gut täte es schon ab und zu, sich wieder wie ein Kind benehmen zu dürfen, denn weißt du, mein weiser Freund, jetzt erzähl ich DIR einmal was:
Es ist wichtig für uns Erwachsene, dass wir uns auch einen Teil unserer Kindlichkeit erhalten, dann gelingt es uns auch mehr Verständnis für manche Verhaltensweisen unserer Kinder und Schüler aufzubringen. Außerdem ist es für uns auch wichtig, dass die typisch Erwachsenen Alltagssorgen einmal nicht im Vordergrund stehen.
Du hast recht, das Kind in uns ist wichtig!
Und ein gutes Langzeitgedächtnis wäre auch für alle ein Segen! Wie oft höre, dass es dies und jenes früher nicht gegeben hätte. Und da denk ich mir immer, das stimmt doch nicht, ihr habt es bloß vergessen.
Vielleicht hat es bestimmte Dinge wie Handymobbing etc. nicht gegeben, kein Wunder, OHNE HANDY, aber wir haben doch auch dann und wann Sachen angestellt, die wir vielleicht heute nicht tolerieren würden. Da könnte einem natürlich ein halbwegs gutes Langzeitgedächtnis hervorragende Dienste leisten. ………….
Ähem, mein lieber Herr Direktor (Geronimo grinst jetzt über beide Ohren), waren da nicht auch ein paar Begebenheiten in deiner Kindheit und Jugendzeit, die, sagen wir einmal nicht ganz so toll von deinen Eltern und Lehrern empfunden wurden.
Ich erinnere mich noch ganz genau, wie du in der vierten Klass… „GERONIMO!“……..oder als du auf dem Schikurs in der dritten Klasse nach Mitterna… „sei still!“, ………Oder kannst du dich erinnern wie wir in den Ferien immer zum Bach hinter eurem Hau… „Aus jetzt!“, das könnte ja jemand hören oder lesen!“ Aber ich weiß, was du meinst, war lustig damals (wir müssen jetzt beide lachen), wir waren schon hin und wieder ordentliche Lauser. Aber das bleibt unser Geheimnis!
Außerdem, schau beim Fenster raus, jetzt haben wir uns so verquatscht, der Schnee ist weg. Nichts wird’s mit unserem Schneemann, Geronimo?,…………………………na typisch weg ist er, genau wie der Schnee.
Bleibts Xund
GG
Hey Geronimo, na wie gefällt dir mein Topf, ich habe gleich nach deinem, wie immer geheimnisvoll schnellen Abgang gestern begonnen und ihn bepflanzt. Sobald die ersten Keime sprießen, werde ich euch allen ein Bild zeigen, das meinen wunderschönen, uralten grünen Topf mit hoffentlich grünen Sprösslingen zeigt.
Was hältst du eigentlich von einem Spaziergang, heute ist es etwas trüber als gestern, da sind auch nicht so viele Leute unterwegs. Und ich kenne da auch einen Weg, wo wir mit genügend Abstand voneinander ungestört dahinwandern können.
Einmal nicht in deinem Büro, mir kanns recht sein, mir ist sowieso die natürliche Unordnung, ich meine damit die Eigenschaft der Natur, dass alles so wächst, wie es will, lieber ist als die von Menschen geschaffene……………………………… Tut mir leid, hat sein müssen. ………..Ja, gehen wir ein Stückchen.
Du, Geronimo,……………..du bist ja etwas erfahrener als ich. Ich habe da schon immer ein gewisses Thema im Kopf, das mich rein schon beruflich nicht unbeeinflusst lässt.
Warum gibt es einen Zeitpunkt im Leben unserer erwachsen werdenden Kinder, in dem es sehr oft nur Streit und Unverständnis von beiden Seiten zu geben scheint?
Mein lieber, guter ……….Freund! Da brauchen wir einen sehr, sehr langen Spaziergang, um dieses Problem klären zu können. Und ich fürchte, wir werden keine zufriedenstellende Antwort erhalten. Da musst du deinen Lesern ein Buch schreiben und keinen Brief!
Wenn es diese einfache Antwort gäbe, dann hätten schon genügend gescheitere Leute als wir beide diese gefunden. Dennoch will ich versuchen, dir meine Sicht der Dinge darzulegen.
Das Problem ist so alt wie die Menschheit selbst. Das wissen wir nicht nur, weil wirs glauben zu wissen, sondern das können wir auch aufgrund von schriftlichen Fundstücken belegen, dass diese Diskussion schon seit Tausenden von Jahren die Menschen begleitet.
Es war immer schon so, dass sich die Kinder vor allem im Prozess des Erwachsenwerdens an ihren Eltern gerieben haben, versucht haben sich mit uns Erwachsenen zu messen, zu messen im Diskussionsprozess, der sehr oft aber auch Streit ausgelöst hat. Dabei sollte es ja eigentlich das Ziel des Erziehens sein, den Jugendlichen beizubringen, eine eigene Meinung zu entwickeln und diese auch vertreten zu können. Immer, wenn das passiert, sind wir sehr stolz auf unsere Kinder, es sei denn, es ist nicht unsere Meinung, die von unseren Heranwachsenden kundgetan wird.
Mein lieber Geronimo, das ist mir klar, aber ich habe schon das Gefühl, dass im Laufe der Zeit die Klüfte zwischen den Eltern und ihren Kindern größer geworden sind und Argumentationen zu meiner Sturm- und Drangzeit noch irgendwie anders verlaufen sind, friedlicher, habe ich das Gefühl.
Anders ja, friedlicher, nicht unbedingt. Wir beiden können uns sicherlich noch an den einen oder anderen Moment erinnern, wo es ordentlich gekracht hat. Oder?...................
Und was meinst du mit ANDERS?
Anders deswegen, weil die Welt eine andere war. …………………Schau mich nicht so an, das weißt du, du hast selbst Kinder.
Sieh mal, welche Einflussfaktoren hatten wir vor, sagen wir einmal 40 Jahren, um Meinungen zu entwickeln? Da gab es Freunde, eventuell den einen oder anderen charismatischen Lehrer, Jugendzeitschriften, die eine oder andere Jugendsendung, von denen es ja maximal zwei pro Woche gegeben hat auf unseren beiden Sendern, die wir empfangen konnten. Und natürlich unsere Eltern, die versucht haben, aus uns gute Menschen zu machen. Und obwohl wahrscheinlich nur das ihr einziges und größtes Ziel war, „dass aus unseren Kindern einmal was wird“, haben wir genügend oft mit Ihnen diskutiert und eben auch gestritten.
UND JETZT KOMMTS, sieh dir bitte an, was auf die Kinder der heutigen Zeit alles an Einflüssen einprasselt. In unserer „höher, stärker, weiter und schöner“ Welt sind unendliche viele Hindernisse bereitgelegt, die man zu überwinden hat. Wenn ich da nur an die Sendungsvielfalt, die musikalische Vielfalt, die ungeheure Anzahl an Veranstaltungen, „wo man einfach dabei sein muss“, denke, da haben es die Jugendlichen und damit natürlich auch ihre Eltern wesentlich schwerer. Gib dir doch bitte all die Fernsehformate, in denen einem sehr oft Folgendes weisgemacht wird: NICHTS IST UNMÖGLICH. Wie sollen die Jugendlichen es schaffen, die Dinge herauszufiltern, die Ihnen wirklich weiterhelfen im Leben? Wie sollen sie unterscheiden können zwischen Märchen und Realität? Und eigentlich hat man ja das Gefühl, dass dies immer ärger wird. So nach dem Motto: Wer traut sich mehr? werden Programminhalte und Liedtexte wiedergegeben.
Wenn dies alles mit Corona und so vorbei ist, wird sich auch in dieser Hinsicht eine Einsicht breit machen müssen, dass es nicht mehr so weitergehen kann, und das wird dann auch jene Zeit sein, in der wieder mehr gegenseitiges Verständnis herrschen muss für die unterschiedlichen Standpunkte der Generationen. Und es wird wieder mehr Vertrauen zwischen allen Beteiligten eines menschlichen Entwicklungsprozesses geben, als dies momentan der Fall sein wird.
Dass trotzdem auch in Zukunft diskutiert und gestritten wird, ist unzweifelhaft, aber das ganze wird dann wieder eine ganz andere, zwischenmenschlichere Qualität haben.
Dein Wort in Gottes Ohr, sieh mal, da vorne diese herrlichen Schlüsselblumen und Leberblümchen. Gut, dass wir den Spazier,………………………
Wo bist du? Na das war ja wieder zu erwarten, weg ist er,………………………
BLEIBTS XUND
GG
Nachdenklich sitze ich vor meinem Computer und überlege, aber da ist plötzlich nichts, kein Gedanke, was sehr selten vorkommt. Ich bin traurig, ein Gefühl, das ich lange nicht mehr gehabt habe.
Da ist ja meiner kleiner Dir……., ohh, ich sehe dich nachdenklich, oder bist du traurig?
Hallo Geronimo! ………………Ja, ich grüble und komme auf keinen vernünftigen Gedanken, wie ich all denen, die unsere Gespräche lesen, so etwas wie Hoffnung oder Wärme in ihren Alltag zaubern kann.
Weißt du, ich denke jetzt oft an die Schüler und deren Familien!
Weißt du, wir haben so viele unendlich gute, interessante und liebenswürdige Schüler!
Weißt du, diese Schüler haben allesamt gute, interessierte und fürsorgliche Eltern!
Weißt du, ich denke oft an meine Lehrer, die jetzt sozusagen an der digitalen Front ihr Bestes geben!
Weißt du, ich möchte denen doch irgendwie Positives mitteilen!
Weißt du, dass ich gerade nicht weiter weiß!
Okay, ich erkenne Dein Problem. Es ist schwer in solchen Zeiten den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, ja vielleicht sogar sie zum Lachen zu bringen, das wäre jetzt auch wichtig.
Ein Blick in dein Büro zum Beispiel würde ihnen schon ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern, und die Eltern würden dann vielleicht etwas nachsichtiger sein, wenn es ums Aufräumen der Kinder- und Jugendzimmer geht. …………………….Schau mich nicht so an, ich weiß, es war etwas unsensibel und unpassend.
Vielleicht überlegen wir gemeinsam, wie wir in den Leuten so ein kleines Kerzlein anzünden könnten, dessen Licht und Wärme ihnen gut tun würde.
Du hast ja auch immer, wenn Du in letzter Zeit schreibst, so eine kleine Kerze brennen, warum eigentlich?
Die habe ich geschenkt bekommen ……………..hmm, und irgendwie tut sie gut.
Weißt DU, die positiven Dinge, die es jetzt gibt, muss der Mensch erst wieder neu entdecken. Belohnungen haben vor Corona anders ausgesehen. Das waren zum Beispiel Tage in einer abenteuerlichen Therme, Shopping mit Freunden, gemeinsame Ausflüge, neues Gewand oder für die Erwachsenen ein Theaterabend, ein Grillfest mit Freunden, ein Urlaub, Festveranstaltungen, oder manchmal alle paar Jahre der Kauf eines neuen Autos. Ich weiß, bei dem Thema schüttelst du den Kopf. Wie alt ist eigentlich dein Opel Zafira, oder sagen wir besser, das was der Rost von ihm übergelassen hat?
Entschuldigung, kleinere Seitenhiebe kann ich mir leider nicht verkneifen.
Nun ernsthaft, Belohnungen, die Hoffnung geben, müssen nun andere sein. Und fast wäre mir das Wort Gottseidank dazu herausgerutscht. Die Geschenke jetzt sind kleiner und unscheinbarer, dafür umso großartiger. Ein Sonnenstrahl zum Beispiel, heute scheint die Sonne doch so schön, lassen wir sie an unsere Haut, öffnen wir die Fenster, holen uns frische Luft herein, erfreuen wir uns an dem, was unsere herrliche Natur in unserer momentan erlaubten Reichweite zu bieten hat. Führen wir gute Gespräche, spielen wir miteinander, oder weißt du was?
Lassen wir uns doch beim nächsten Einkauf, der ja stattfinden muss und auch darf, Samen von Gemüse oder Blumen mit nach Hause nehmen, oder suchen wir sie uns selbst aus, wenn wir mit dem Einkauf dran sind. Wir brauchen dann nur noch etwas Erde und Wasser…………. Und weißt du was, wir werden wieder sehen, wie schön langsam etwas entsteht, Tag für Tag größer wird, Tag für Tag der momentanen Bedrohung trotzt. Die Natur ist nicht aufzuhalten, das müssen wir wieder spüren. Und wenn uns das gelingt, dann könnte uns auch der nächste Schritt nach Corona gelingen, nämlich besser auf unsere Lebensgrundlage aufzupassen.
Geronimo, ………danke, ………du hast mir geholfen, ich habe da hinten einen Gartenkalender, den werde ich mir gleich einmal zur Hand nehmen und mir meine Hoffnungspflanze aussuchen.
Ah, da hätte ich schon eine, was hältst du von einer,…………..he mein Freund, wo bist du. …………………Er ist schon wieder weg, aber er hat viele positiven Gedanken da gelassen. Jetzt hole ich mir einen Blumentopf und………
Bleibts Xund
GG
Bist schnell weggewesen gestern, wohin bist du gegangen? (Geronimo schaut mich sehr streng an)
Bitte spar dir die Versuche, du bekommst es nicht heraus, wo ich wohne, noch lange nicht………….
Na, Direktor, zum Zusammenräumen bist wohl auch noch nicht gekommen, aber das scheint wohl zu dir zu gehören, dass, wie sage ich es jetzt, du ziemlich beschäftigt bist, wenn du all die Zettel, Mappen und was sonst noch herumliegt, gerade bearbeiten musst. Als Ordnungsfanatiker kann Dich wahrlich niemand beschimpfen.
Du besuchst mich also heute nur, um mir mitzuteilen, dass ich eine etwas „andere Bürokultur“ pflege. Entschuldige, mein Handy läutet. Jetzt hats aufgehört, seltsam.
Na, bei dem Handy kein Wunder, ist das schon aus diesem Jahrtausend?
Frag bitte nicht so süffisant, ich weiß, dass es bereits in die Jahre gekommen ist, aber es erfüllt immer noch seinen von mir ihm zugedachten Zweck. Und kaputt wird’s auch nicht, wenn ich es fallen lasse. Sieh mal. ………………Hüpft praktisch wieder von selbst in die Hand zurück! Außerdem glaubst du nicht auch, dass wir dem Ding da nicht ohnehin viel zu viel Aufmerksamkeit schenken.
Da hast du recht, lieber Direktor, ja, ja, ich weiß schon, ich soll dich nicht so ansprechen, warum eigentlich nicht? Das, mein lieber Freund Geronimo, werde ich Dir erst erzählen, wenn die Sache hier vorbei ist, so,……………. das wird mein Geheimnis bis dorthin bleiben!
Wenn du meinst, aber zurück zu den Handys oder allgemein zu den Dingen, die wir da tagtäglich durch die Gegend schleppen, Laptops, iPads, I-Pods mit all Ihren Apps.
Auch der Umgang mit den digitalen Medien, wir sie beinahe hochachtungsvoll nennen, wird sich nach Corona verändern. Momentan sind die Dinger ja ganz brauchbar, wo sich die Menschen nicht sehen und treffen können, aber zu Zeiten, in denen sie sich treffen könnten, spielen sie eine zu große Rolle in unserem Leben. Es hat doch immer geheißen: Der Mensch soll die Technik beherrschen. Das tun wir doch schon längst nicht mehr. Das Ding da, na ja vielleicht deins nicht, bestimmt teilweise das Leben. Und zwar nicht nur das der Kinder, sondern auch das der Erwachsenen. Glaubst mir nicht? Na wie ist es denn, wenn du wieder einmal einem Schüler das Handy weggenommen hast, weil es während der Stunde im Bankfach geläutet hat, anstatt im Spind eingesperrt zu sein. Na, wie sieht das Gesicht des Schülers aus, pure Verzweiflung steht in seinem Gesicht geschrieben. Er tut, als hättest du ihn seiner Seele beraubt.
Wir Menschen müssen endlich kapieren, dass wir uns nicht abhängig machen lassen von den sogenannten Hilfsmitteln. Hilfsmittel sind sie schon lange nicht mehr, wenn man bedenkt, wie viel Streit, Mobbing etc. sie schon ermöglicht haben.
Natürlich sind sie momentan sehr nützlich, aber nachher müssen wir radikal zu einem vernünftigeren Umgang finden, sonst verlieren wir Menschen, das was uns so auszeichnet, unsere sozialen Werte, die Wärme, die wir Menschen ausstrahlen. Weißt du, die Lernplattformen, die wir eben in der Krise nützen, haben schon ihre Berechtigung, aber sie werden niemals den Menschen ersetzen können. Sie werden nie an die Stelle des Lehrers treten können, der direkt in deiner Nähe steht, wenn er dir etwas erklärt, der dich versteht, wenn du Probleme hast, dir weiterhilft, der sich auf dich freut, wenn er dich sieht.
Ebenso darf es keines dieser Medien schaffen, Familienleben zu beeinflussen. Es wird nach der Krise nicht mehr so sein, dass am gemeinsamen Mittagstisch womöglich alle Essenden sich mit den Dingern beschäftigen und sich nicht miteinander unterhalten.
Es wird der Mensch an sich wieder im Vordergrund stehen und nicht das, was er in der Hand hält, oder seine Kleidung, die er trägt, sein Fahrrad, sein Auto. Wir werden nicht mehr so oberflächlich sein und das Leben respektvoller, tiefgründiger und ehrlicher leben. Weißt du übrigens, mein etwas unordentlicher Schuldirektor, was das schönste, herausragendste, netteste Kompliment für den Menschen nach Corona sein wird?
Nein, Geronimo, sag es mir!
„Du….. bist…… ein…….. MENSCH!
Ich senke den Kopf und denke darüber nach, ich will ihm Recht geben, aber er ist schon wieder weg! Und diesmal laufe ich nicht hinterher, denn ich habe noch nachzudenken!
BLEIBTS XUND!
GG
Irgendwie hat mich sein plötzliches Verschwinden nicht so richtig schlafen lassen. Ich bin dann auch noch zum Schulwart hinunter und habe ihn gefragt, ob er denn den älteren Herren hat rausgehen sehen. Er antwortete, dass er niemanden gesehen hätte.
Komisch, aber ich werde schon noch dahinterkommen, woher der seltsame Gast gerade kommt.
Aha, ihr wollt wissen, wo ich Geronimo kennengelernt habe. Da kann ich mich noch gut daran erinnern. Ich musste einmal für längere Zeit im Krankenhaus bleiben, wo es mir nicht ganz gut ging, und da tauchte er auch plötzlich auf und saß auf einem Sessel neben meinem Bett. Wir quatschten damals stundenlang über Gott und die Welt und er hat mir, glaube ich, sehr geholfen wieder gesund zu werden. Auch damals fragte ich ihn bei einem seiner letzten Besuche, woher er denn käme und ob ich ihn nicht weiter besuchen könne. „Irgendwann wirst du es wissen, woher ich komme, aber dafür ist es noch zu früh!“ war seine geheimnisvolle Antwort.
Und jetzt, ca. 10 Jahre danach, ist er plötzlich wieder da, seltsam.
„Na, Direktor, wie geht’s heute so?“ Geronimo, da bist du wieder, heute sehr früh dran, und nenn mich nicht Direktor! Ach ja, warum bist du gestern so plötzlich nicht mehr da gewesen, ich hätte gerne noch das eine oder andere noch mit dir besprochen, du vergisst, ich habe dich beinahe 10 Jahre nicht mehr gesehen, ehe du mir vorgestern deinen überraschenden Besuch angekündigt hast. Erzähle, wo wohnst du?
„Das ist doch nicht wichtig.“ Doch, sieh einmal, wie der Wind heute stürmisch ist, ich könnte dich nach Hause bringen, damit du dich nicht verkühlst. Aber da müsstest du mir schon sagen, wo du wohnst. Netter Versuch, aber das funktioniert bei mir nicht, das weißt du auch. Es ist nicht wichtig, wo ich wohne, aber wenn wir das ganze hier überstanden haben, werde ich es dir verraten.
Damit muss ich mich wohl zufrieden geben. (Trotzdem werde ich Augen und Ohren offen halten, vielleicht bekomm´ ich´s ja doch raus). ……………..Na, hast Du wieder eine Beobachtung gemacht, von der du mir erzählen möchtest?
Du weißt, ich beobachte immer. Vieles ist mir wieder aufgefallen. Hör zu!
Auf einem meiner Spaziergänge, bin ich an einem Haus vorbeigekommen in einem kleinen Dorf in Oberösterreich, es war in Pichl bei Wels. Und weißt du, was ich da gesehen habe. Da spielen doch drei Kinder in einem Garten miteinander. Was heißt spielen, sie sind rund um ein weißes Leinentuch gesessen und haben herumgetüftelt, wie es wohl am schönsten ist. Ich schaute ihnen eine Ewigkeit zu, dann waren sie fertig und offenbar zufrieden mit ihrer Arbeit. Dann sehe ich zum ersten Mal ihr Tuch, sie hatten es schön bemalt, ein großer bunter Regenbogen war darauf zu sehen, und Bäume und eine Sonne ……….und Buchstaben. Und dann suchten sie offensichtlich noch den geeigneten Platz, um es aufzuhängen. Das Haus lag an einer Dorfstraße, du weißt schon, so eine Straße eben, die durch ein Dorf geht, rechts und links nette Häuser mit Zäunen und so weiter.
Sie beschlossen, ihr schön bemaltes Leinentuch am Maschendrahtzaun zur Straße hin aufzuhängen. Und sie waren sich über die genaue Stelle nicht sehr einig, schien es zumindest. Denn immer wieder wechselten sie die Stelle. Einer von Ihnen lief immer wieder auf die andere Straßenseite und wies sie mit lauten Worten an: Etwas weiter nach rechts, nein, stop, etwas mehr links, halt. Doch nicht so weit. Etwas zurück. Höher, nein, nicht ganz so hoch. Ja, gut, so müsste es genau passen. Genauso! Da befestigen wir das Tuch am Zaun. Die Stelle ist ideal!
Und das taten sie auch, sie waren zufrieden. Die Autofahrer, die ja jetzt langsamer durch die Dörfer fahren, konnten es im Vorbeifahren lesen. Ich fand die Botschaft von den Kindern nett.
Da bemerkte ich, dass im Haus gegenüber ein Vorhang zur Seite geschoben wurde, und zwar an einem Fenster gegenüber exakt jener Stelle, wo auf dem Zaun das Tuch angebracht war. Die Kinder bemerkten das auch und winkten lächelnd hinüber. Die ältere Person am Vorhang winkte lächelnd mit glänzenden Augen zurück. Und in diesem Moment begriff ich und ich bekam ebenfalls feuchte Augen! Auf dem bemalten Tuch stand in großen Buchstaben über dem Regenbogen: BLEIB XUND!
Der erste Besuch
Oh, wer kommt denn da bei der Tür herein. „Hallo Geronimo, ich freu mich Dich zu sehen, komm setz dich, aber du weißt eh, Abstand halten, setz Dich also bitte auf die Bank dort drüben. Okay, so ists gut, das müsste passen. Erzähl, wo kommst du her, wie geht es dir, was hast du auf dem Herzen, wie siehst du die La“. „Stop, Halt, nicht so vieles auf einmal. Ich bin ja gerade erst angekommen, muss einmal durchatmen. …….. So schauts also in deinem Büro aus, wenn nichts los ist in der Schule. Na ja, wenn du dich wohlfühlst. ….Schon eine komische Zeit in der wir uns gerade befinden. Irgendetwas ist anders geworden bei den Menschen. Alles kommt mir etwas langsamer vor. Gerade eben bin ich wieder einmal, wie so oft in meinem Leben, den Traunspazierweg entlanggegangen. Und da habe ich eine Familie beobachtet, weißt du, Menschen beobachten, das habe ich immer schon gerne getan. Und diese Familie, Vater, Mutter und drei Kinder sind auch spazieren gegangen. Aber das sah ganz anders aus. Ganz anders, als die Menschen, die ich noch vor zwei Wochen beobachten konnte.
Sie sind immer wieder stehen geblieben, haben so übers Wasser geschaut, dann die aufkeimende Natur beobachtet, die Kinder haben Blumen gepflückt und sich über jede neu entdeckte Blume gefreut. Und dann sind sie so auf Höhe der Biotope stehen geblieben, und die Frau hat sich bei ihrem Mann eingehakt und zu ihm gesagt: Schau, wie schön alles ist, hast du gewusst, dass es hier so schön ist? Wir haben schon ein Glück, dass wir hier leben dürfen, das Wasser, all die Natur. Wir sind doch schon immer hier spazieren gegangen. Warum kommt mir das gerade in solch schweren Zeiten so vor? Der Mann wartete eine Weile mit der Antwort, erst dann sagte er: Das alles haben wir in den letzten Jahren nicht gesehen, weil wir hier spazieren gehetzt sind und nicht gegangen, weil wir für keinen Blick in die Natur Zeit hatten. Weil alle Spaziergänge ja ein geplantes Ende gehabt haben und der nächste Termin schon wartete, oder weil ständig das Handy geklingelt hat und wir irgendwelche belanglosen Gespräche führen mussten.
He, Direktor (so nennt er mich immer, wenn er mich ärgern möchte!), die Menschen fangen an sich zu verändern, sie haben plötzlich Zeit sich umzudrehen, aufzuschauen, Dinge zu bemerken, die sie früher nicht erkannt haben. Sie werden ruhiger und verlieren ihre Gehetztheit. Schade, dass es immer erst schreckliche Bedrohungen braucht, damit die Menschen wieder mit dem Herzen sehen lernen.
Du hast recht, aber wie schaffen wir es, dass es nach Corona so bleibt, dass sie das Leben, die Natur, das Einfache, die alltäglichen Freuden wieder mehr erkennen und schätzen?
„He, Geronimo, wo bist du?“ ………………………..Seltsam, so leise, wie er gekommen war, ist er jetzt auch schon wieder verschwunden. Ich habe ganz vergessen, ihn zu fragen, wo er denn jetzt wohnt und wie ich ihn erreichen kann. Aber ich glaube, er sucht sich den Zeitpunkt selbst aus, wann er wieder auftaucht……….
Xund bleibm
GG
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die zweite Woche unseres Fernlernens beginnt. Und zum gegenwärtigen Zeitpunkt habe ich schon viele Rückmeldungen über die einzelnen Problematiken, manche Verbindungsschwierigkeiten, aber auch sehr, sehr viel Positives mitgeteilt bekommen. Es scheint so, als ob das System gut funktioniert.
Wenn Neuerungen gut laufen sollen, braucht es die Mitwirkung aller Beteiligten. Es freut mich, dass sich so viele so enorme Mühe geben, dass die Dinge gut laufen. Danke!
Danke an alle, dass Ihr so bemüht seid, die momentanen Herausforderungen bestmöglichst zu bewältigen. Es braucht noch viel Durchhaltevermögen, Disziplin und vor allem Zusammengehörigkeitsgefühl, um gut aus dieser Zeit zu kommen.
GEMEINSAM ist wohl das entscheidende Wort, und dieses Wort müssen wir wieder leben, ernsthaft und wirklich.
Übrigens, das hätte ich jetzt bald vergessen, heute hat mich ein alter Freund besucht, wir haben natürlich gebührlich Abstand voneinander genommen. Er wir mir in den nächsten Tagen helfen, Euch zu schreiben, weil er viel mehr Erfahrung hat als ich und trotzdem noch viel mehr Kind ist, als ich das gerne wäre. Er heißt Geronimo und ist 5 bis 105 Jahre alt. Manchmal hat er ungewöhnlich Ansichten, was die Welt und die Menschen betrifft. Aber ich finde ihn interessant, ich kann viel von ihm lernen. Deshalb möchte ich ihn Euch nicht vorenthalten und bin schon gespannt, mit welchen Themen und Anschauungen er mich morgen wieder überrascht.
Alles Gute für die nächste Zeit und
Bleibts XUND
Euer Gerald Grecksamer
Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Auch wenn ein Blick in die Medien nichts Gutes verheißt, sollten wir in diesen Zeiten positiv bleiben. Denn: Wir wissen, was wir zu tun haben, und wenn wir diese Dinge einhalten, bin ich überzeugt davon, dass, wenn das alles vorbei ist, wir uns gesund wiedersehen.
Und meine Freude wird groß sein, wenn ich jeden einzelnen wieder in der Schule freudestrahlend begrüßen kann.
Allerdings bis es so weit ist, brauchen wir noch viel Geduld und wahrscheinlich noch die eine oder andere nervliche Zerreißprobe. Sollten irgendwann in den nächsten Tagen oder Wochen Fragen bei Ihnen oder Euch auftauchen, bitte nicht zögern: 0676/885592168 (auch rund um die Uhr, wenns brennt!).
Machen wir aber bitte nicht den Fehler und hören aus den Nachrichten nur die negativen Dinge, bauen wir uns auch auf an den Genesungszahlen, an den flacheren Infektionskurven. Je mehr Menschen mit dem Virus und den damit einhergehenden Geboten und Verboten diszipliniert und vernünftig umgehen, desto weniger Betroffene werden wir letztendlich haben. Seien Sie bitte aber auch vorsichtig aus einem zweiten Grund: wie bei allen großen Sensationen, treten auch schon wieder die Verschwörungstheoretiker auf den Plan und versuchen so in die Schlagzeilen zu kommen. An medialer Stelle würde ich mich nun aber auch vom Sensationsjournalismus wegbegeben. Und wir haben da bei uns in OÖ teils sehr vorbildliche Tageszeitungen und Streamingdienste.
Ganz wichtig wird es sein, dass Ihr euch auch selbst immer wieder positiv stimmt und einander wohlwollende und fürsorgliche Nachrichten zukommen lasst.
Als Deutschlehrer hege ich ja immer noch die Hoffnung, dass wir eines Tages wieder wegkommen vom SMS- Stil, der ja alles verkürzt wiedergibt und oft auch nur für Insider zu entziffern ist. Insgeheim träume ich davon, dass, wenn wir wieder auf Sportwochen fahren, vielleicht sogar wieder Karten oder Briefe geschrieben werden. So ein persönlicher Brief hat schon etwas sehr Qualitätsvolles in sich. Momentan ist es natürlich schwierig, weil wir auch unsere Postbeamten schonen sollten. (Dies sollte auch für diverse Paketdienste gelten!). Aber man könnte ja einen Brief auch per Mail schreiben. Wetten, dass es den Empfänger sehr freuen würde, wenn er eine ganze Weile zu lesen hätte. Ich fürchte jedoch, dass für diesen meinen Traum noch etwas zu früh ist.
Aber ihr wissts eh: Vom Träumen und von den Visionen sollte man sich nicht abbringen lassen!
Alles Gute und bleibts Xund!
Euer
Gerald Grecksamer
Liebe Eltern!
Ich möchte mich heute ausnahmsweise nur an Sie wenden. Die Mehrfachbelastung der ersten „Fernunterrichtswoche“ wird auch an Ihnen nicht spurlos vorbeigegangen sein. Haben Sie recht herzlichen Dank für Ihr Bemühen die schulischen Belange mit denen des quasi „Eingesperrtseins“ unter einen Hut zu bringen.
Ich wünsche Ihnen noch viel Ruhe und Gelassenheit. So wie es aussieht, wird der momentane Zustand noch etwas andauern. Versuchen wir alle weiterhin gemeinsam die strengen Regeln des Zusammenlebens einzuhalten. In diesem Falle hilft uns nur Geduld und Disziplin, um den Schaden und die Spur, die dieser Virus nach sich zieht in Grenzen zu halten.
Verständnislos lese ich momentan die Nachrichten von irgendwelchen Parties und Menschenansammlungen, die trotzdem noch stattfinden. Und oftmals werden diese in erster Linie von erwachsenen Mitgliedern der Gesellschaft veranstaltet.
Es ist mir bewusst, dass einem des Öfteren die Decke auf den Kopf fallen kann, aber deswegen brauche ich keine Parties, um dagegen etwas zu tun. Ein kurzer gesicherter Aufenthalt im Freien unter den Bedingungen, die uns dabei vorgeschrieben werden, hilft einem eventuell auch den Kopf etwas freier zu bekommen.
Ich war heute auch einmal kurz draußen, um frische Luft zu schnappen. Und dabei kam mir ein kleines Mädchen entgegen, das seiner Mutter vorausgelaufen war. Als Sie mich sah, wechselte sie sofort die Seite des Weges. Und als wir dann auf gleicher Höhe in gesichertem Abstand aneinander vorbeigingen meinte Sie: „Griaß die, wir müssen Abstand halten!“ Es scheint, als ob die Kinder begriffen hätten, was viele Ältere noch nicht wahrhaben wollen.
Ihnen, liebe Eltern, wird momentan sehr viel abverlangt. Ich bedanke mich noch einmal ehrlich und aufrichtig für Ihre Mitarbeit, was die schulischen und erzieherischen Belange betrifft.
Bleiben Sie Xund
Ihr
Gerald Grecksamer
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern!
Nach der doch etwas anstrengenden, aber wie ich finde, sehr interessanten Lektüre vom gestrigen Tag, möchte ich mich wieder persönlich bei Euch mit einem großen Anliegen melden.
Ich kann mir vorstellen, dass die letzte Woche nicht gerade einfach für alle war. Meistens schönes Wetter, man darf nicht hinaus, kann die normalen Kontakte nicht in entsprechendem Umfang pflegen, ja muss sich sogar von den eigenen Großeltern aus Sicherheitsgründen fern halten. Alles in allem sicherlich eine höchst ungewöhnliche Situation für Euch. Ebenso für uns Lehrer, die auf andere Art und Weise mit Euch kommunizieren mussten. Den Rückmeldungen zufolge hat es allerdings großteils gut bis sehr gut geklappt.
Ihr seid alle gut mit den Bedingungen umgegangen. Dafür möchte ich Euch und Euren Eltern danken. Und ganz besonders auch euren Lehrern, die im Team ständig in Kontakt und im Austausch miteinander waren.
Und, liebe Eltern, ich weiß, dass es nicht allzu einfach ist, dass Sie nun vieles in einer Person für Ihre Kinder sind. Und ich kann mir wahrlich vorstellen, dass das nicht immer einfach ist. All die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, wie Treffen mit Freunden, Training, Musikunterricht, Shoppen und dergleichen fallen nun dieser Krise zum Opfer.
Es ist trotzdem sehr wichtig, die sozialen Kontakte auch weiterhin zu vermeiden, um dem Virus möglichst wenig Chance zu bieten uns anzugreifen.
So wie es aussieht werden wir zu unseren alten Lebensgewohnheiten auch in den nächsten Wochen aus Sicherheitsgründen nicht zurückkehren können. Und es könnte durchaus sein, dass die Situationen manchmal unerträglich sein werden. Deshalb ist eines jetzt ganz wichtig, und das seid Ihr ja vom Sport gewohnt: SEID EIN TEAM! Ein Team mit Euren Eltern, ein Team mit euren Lehrern an den digitalen Netzwerken.
Ich weiß, dass Ihr das könnt und wünsche Euch dafür alles Gute in der nächsten Zeit.
Danke, liebe Eltern für Eure aufopfernde, vorbildliche Bereitschaft das Leben für Ihre Kinder neu zu organisieren.
Danke an meine Lehrer, dass sie sich auf diese neuen Bedingungen so gut eingestellt haben. Sie werden auch weiterhin für Euch da sein, wann immer Ihr sie braucht.
Und DANKE an euch liebe Schülerinnen und Schüler, dass Ihr selbst in diesen ungewohnten Situationen versucht, Euer Bestes zu geben.
Bleibt ein Team und BLEIBTS XUND!
Euer
Gerald Grecksamer
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Viele Menschen machen sich zur aktuellen Situation Gedanken. Anbei ein Bericht vom deutschen Zukuftsforscher Matthias Horx, der sich gut als Wochenendlektüre eignet.
Quellenangabe: www.horx.com; www.zukunftsinstitut.de
48 - Die Welt nach Corona
Die Corona-Rückwärts-Prognose: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise „vorbei” ist
von Mathias Horx
Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn „vorbei sein wird”, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort: Niemals. Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert. Wir nennen sie Bifurkationen. Oder Tiefenkrisen. Diese Zeiten sind jetzt.
Die Welt as we know it löst sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen, deren Formung wir zumindest erahnen können. Dafür möchte ich Ihnen eine Übung anbieten, mit der wir in Visionsprozessen bei Unternehmen gute Erfahrungen gemacht haben. Wir nennen sie die RE-Gnose. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauen wir mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«. Sondern von der Zukunft aus ZURÜCK ins Heute. Klingt verrückt? Versuchen wir es einmal:
Stellen wir uns eine Situation im Herbst vor, sagen wir im September 2020. Wir sitzen in einem Straßencafe in einer Großstadt. Es ist warm, und auf der Strasse bewegen sich wieder Menschen. Bewegen sie sich anders? Ist alles so wie früher? Schmeckt der Wein, der Cocktail, der Kaffee, wieder wie früher? Wie damals vor Corona?
Oder sogar besser?
Worüber werden wir uns rückblickend wundern?
Wir werden uns wundern, dass die sozialen Verzichte, die wir leisten mussten, selten zu Vereinsamung führten. Im Gegenteil. Nach einer ersten Schockstarre führten viele von sich sogar erleichtert, dass das viele Rennen, Reden, Kommunizieren auf Multikanälen plötzlich zu einem Halt kam. Verzichte müssen nicht unbedingt Verlust bedeuten, sondern können sogar neue Möglichkeitsräume eröffnen. Das hat schon mancher erlebt, der zum Beispiel Intervallfasten probierte – und dem plötzlich das Essen wieder schmeckte. Paradoxerweise erzeugte die körperliche Distanz, die der Virus erzwang, gleichzeitig neue Nähe. Wir haben Menschen kennengelernt, die wir sonst nie kennengelernt hätten. Wir haben alte Freunde wieder häufiger kontaktiert, Bindungen verstärkt, die lose und locker geworden waren. Familien, Nachbarn, Freunde, sind näher gerückt und haben bisweilen sogar verborgene Konflikte gelöst.
Die gesellschaftliche Höflichkeit, die wir vorher zunehmend vermissten, stieg an.
Jetzt im Herbst 2020 herrscht bei Fussballspielen eine ganz andere Stimmung als im Frühjahr, als es jede Menge Massen-Wut-Pöbeleien gab. Wir wundern uns, warum das so ist.
Wir werden uns wundern, wie schnell sich plötzlich Kulturtechniken des Digitalen in der Praxis bewährten. Tele- und Videokonferenzen, gegen die sich die meisten Kollegen immer gewehrt hatten (der Business-Flieger war besser) stellten sich als durchaus praktikabel und produktiv heraus. Lehrer lernten eine Menge über Internet-Teaching. Das Homeoffice wurde für Viele zu einer Selbstverständlichkeit – einschließlich des Improvisierens und Zeit-Jonglierens, das damit verbunden ist.
Gleichzeitig erlebten scheinbar veraltete Kulturtechniken eine Renaissance. Plötzlich erwischte man nicht nur den Anrufbeantworter, wenn man anrief, sondern real vorhandene Menschen. Das Virus brachte eine neue Kultur des Langtelefonieren ohne Second Screen hervor. Auch die »messages« selbst bekamen plötzlich eine neue Bedeutung. Man kommunizierte wieder wirklich. Man ließ niemanden mehr zappeln. Man hielt niemanden mehr hin. So entstand eine neue Kultur der Erreichbarkeit. Der Verbindlichkeit.
Menschen, die vor lauter Hektik nie zur Ruhe kamen, auch junge Menschen, machten plötzlich ausgiebige Spaziergänge (ein Wort, das vorher eher ein Fremdwort war). Bücher lesen wurde plötzlich zum Kult.
Reality Shows wirkten plötzlich grottenpeinlich. Der ganze Trivia-Trash, der unendliche Seelenmüll, der durch alle Kanäle strömte. Nein, er verschwand nicht völlig. Aber er verlor rasend an Wert.
Kann sich jemand noch an den Political-Correctness-Streit erinnern? Die unendlich vielen Kulturkriege um … ja um was ging da eigentlich?
Krisen wirken vor allem dadurch, dass sie alte Phänomene auflösen, über-flüssig machen…
Zynismus, diese lässige Art, sich die Welt durch Abwertung vom Leibe zu halten, war plötzlich reichlich out.
Die Übertreibungs-Angst-Hysterie in den Medien hielt sich, nach einem kurzen ersten Ausbruch, in Grenzen.
Nebenbei erreichte auch die unendliche Flut grausamster Krimi-Serien ihren Tipping Point.
Wir werden uns wundern, dass schließlich doch schon im Sommer Medikamente gefunden wurden, die die Überlebensrate erhöhten. Dadurch wurden die Todesraten gesenkt und Corona wurde zu einem Virus, mit dem wir eben umgehen müssen – ähnlich wie die Grippe und die vielen anderen Krankheiten. Medizinischer Fortschritt half. Aber wir haben auch erfahren: Nicht so sehr die Technik, sondern die Veränderung sozialer Verhaltensformen war das Entscheidende. Dass Menschen trotz radikaler Einschränkungen solidarisch und konstruktiv bleiben konnten, gab den Ausschlag. Die human-soziale Intelligenz hat geholfen. Die vielgepriesene Künstliche Intelligenz, die ja bekanntlich alles lösen kann, hat dagegen in Sachen Corona nur begrenzt gewirkt.
Damit hat sich das Verhältnis zwischen Technologie und Kultur verschoben. Vor der Krise schien Technologie das Allheilmittel, Träger aller Utopien. Kein Mensch – oder nur noch wenige Hartgesottene – glauben heute noch an die große digitale Erlösung. Der große Technik-Hype ist vorbei. Wir richten unsere Aufmerksamkeiten wieder mehr auf die humanen Fragen: Was ist der Mensch? Was sind wir füreinander?
Wir staunen rückwärts, wieviel Humor und Mitmenschlichkeit in den Tagen des Virus tatsächlich entstanden ist.
Wir werden uns wundern, wie weit die Ökonomie schrumpfen konnte, ohne dass so etwas wie »Zusammenbruch« tatsächlich passierte, der vorher bei jeder noch so kleinen Steuererhöhung und jedem staatlichen Eingriff beschworen wurde. Obwohl es einen »schwarzen April« gab, einen tiefen Konjunktureinbruch und einen Börseneinbruch von 50 Prozent, obwohl viele Unternehmen pleitegingen, schrumpften oder in etwas völlig anderes mutierten, kam es nie zum Nullpunkt. Als wäre Wirtschaft ein atmendes Wesen, das auch dösen oder schlafen und sogar träumen kann.
Heute im Herbst, gibt es wieder eine Weltwirtschaft. Aber die Globale Just-in-Time-Produktion, mit riesigen verzweigten Wertschöpfungsketten, bei denen Millionen Einzelteile über den Planeten gekarrt werden, hat sich überlebt. Sie wird gerade demontiert und neu konfiguriert. Überall in den Produktionen und Service-Einrichtungen wachsen wieder Zwischenlager, Depots, Reserven. Ortsnahe Produktionen boomen, Netzwerke werden lokalisiert, das Handwerk erlebt eine Renaissance. Das Global-System driftet in Richtung GloKALisierung: Lokalisierung des Globalen.
Wir werden uns wundern, dass sogar die Vermögensverluste durch den Börseneinbruch nicht so schmerzen, wie es sich am Anfang anfühlte. In der neuen Welt spielt Vermögen plötzlich nicht mehr die entscheidende Rolle. Wichtiger sind gute Nachbarn und ein blühender Gemüsegarten.
Könnte es sein, dass das Virus unser Leben in eine Richtung geändert hat, in die es sich sowieso verändern wollte?
Warum wirkt diese Art der »Von-Vorne-Szenarios« so irritierend anders als eine klassische Prognose? Das hängt mit den spezifischen Eigenschaften unseres Zukunfts-Sinns zusammen. Wenn wir »in die Zukunft« schauen, sehen wir ja meistens nur die Gefahren und Probleme »auf uns zukommen«, die sich zu unüberwindbaren Barrieren türmen. Wie eine Lokomotive aus dem Tunnel, die uns überfährt. Diese Angst-Barriere trennt uns von der Zukunft. Deshalb sind Horror-Zukünfte immer am Einfachsten darzustellen.
Re-Gnosen bilden hingegen eine Erkenntnis-Schleife, in der wir uns selbst, unseren inneren Wandel, in die Zukunftsrechnung einbeziehen. Wir setzen uns innerlich mit der Zukunft in Verbindung, und dadurch entsteht eine Brücke zwischen Heute und Morgen. Es entsteht ein »Future Mind« – Zukunfts-Bewusstheit.
Wenn man das richtig macht, entsteht so etwas wie Zukunfts-Intelligenz. Wir sind in der Lage, nicht nur die äußeren »Events«, sondern auch die inneren Adaptionen, mit denen wir auf eine veränderte Welt reagieren, zu antizipieren.
Das fühlt sich schon ganz anders an als eine Prognose, die in ihrem apodiktischen Charakter immer etwas Totes, Steriles hat. Wir verlassen die Angststarre und geraten wieder in die Lebendigkeit, die zu jeder wahren Zukunft gehört.
Wir alle kennen das Gefühl der geglückten Angstüberwindung. Wenn wir für eine Behandlung zum Zahnarzt gehen, sind wir schon lange vorher besorgt. Wir verlieren auf dem Zahnarztstuhl die Kontrolle und das schmerzt, bevor es überhaupt wehtut. In der Antizipation dieses Gefühls steigern wir uns in Ängste hinein, die uns völlig überwältigen können. Wenn wir dann allerdings die Prozedur überstanden haben, kommt es zum Coping-Gefühl: Die Welt wirkt wieder jung und frisch und wir sind plötzlich voller Tatendrang.
Coping heißt: bewältigen. Neurobiologisch wird dabei das Angst-Adrenalin durch Dopamin ersetzt, eine Art körpereigener Zukunfts-Droge. Während uns Adrenalin zu Flucht oder Kampf anleitet (was auf dem Zahnarztstuhl nicht so richtig produktiv ist, ebenso wenig wie beim Kampf gegen Corona), öffnet Dopamin unsere Hirnsynapsen: Wir sind gespannt auf das Kommende, neugierig, vorausschauend. Wenn wir einen gesunden Dopamin-Spiegel haben, schmieden wir Pläne, haben Visionen, die uns in die vorausschauende Handlung bringen.
Erstaunlicherweise machen viele in der Corona-Krise genau diese Erfahrung. Aus einem massiven Kontrollverlust wird plötzlich ein regelrechter Rausch des Positiven. Nach einer Zeit der Fassungslosigkeit und Angst entsteht eine innere Kraft. Die Welt »endet«, aber in der Erfahrung, dass wir immer noch da sind, entsteht eine Art Neu-Sein im Inneren.
Mitten im Shut-Down der Zivilisation laufen wir durch Wälder oder Parks, oder über fast leere Plätze. Aber das ist keine Apokalypse, sondern ein Neuanfang.
So erweist sich: Wandel beginnt als verändertes Muster von Erwartungen, von Wahr-Nehmungen und Welt-Verbindungen. Dabei ist es manchmal gerade der Bruch mit den Routinen, dem Gewohnten, der unseren Zukunfts-Sinn wieder freisetzt. Die Vorstellung und Gewissheit, dass alles ganz anders sein könnte – auch im Besseren.
Vielleicht werden wir uns sogar wundern, dass Trump im November abgewählt wird. Die AFD zeigt ernsthafte Zerfransens-Erscheinungen, weil eine bösartige, spaltende Politik nicht zu einer Corona-Welt passt. In der Corona-Krise wurde deutlich, dass diejenigen, die Menschen gegeneinander aufhetzen wollen, zu echten Zukunftsfragen nichts beizutragen haben. Wenn es ernst wird, wird das Destruktive deutlich, das im Populismus wohnt.
Politik in ihrem Ur-Sinne als Formung gesellschaftlicher Verantwortlichkeiten bekam dieser Krise eine neue Glaubwürdigkeit, eine neue Legitimität. Gerade weil sie »autoritär« handeln musste, schuf Politik Vertrauen ins Gesellschaftliche. Auch die Wissenschaft hat in der Bewährungskrise eine erstaunliche Renaissance erlebt. Virologen und Epidemiologen wurden zu Medienstars, aber auch »futuristische« Philosophen, Soziologen, Psychologen, Anthropologen, die vorher eher am Rande der polarisierten Debatten standen, bekamen wieder Stimme und Gewicht.
Fake News hingegen verloren rapide an Marktwert. Auch Verschwörungstheorien wirkten plötzlich wie Ladenhüter, obwohl sie wie saures Bier angeboten wurden.
Tiefe Krisen weisen obendrein auf ein weiteres Grundprinzip des Wandels hin: Die Trend-Gegentrend-Synthese.
Die neue Welt nach Corona – oder besser mit Corona – entsteht aus der Disruption des Megatrends Konnektivität. Politisch-ökonomisch wird dieses Phänomen auch »Globalisierung« genannt. Die Unterbrechung der Konnektivität – durch Grenzschließungen, Separationen, Abschottungen, Quarantänen – führt aber nicht zu einem Abschaffen der Verbindungen. Sondern zu einer Neuorganisation der Konnektome, die unsere Welt zusammenhalten und in die Zukunft tragen. Es kommt zu einem Phasensprung der sozio-ökonomischen Systeme.
Die kommende Welt wird Distanz wieder schätzen – und gerade dadurch Verbundenheit qualitativer gestalten. Autonomie und Abhängigkeit, Öffnung und Schließung, werden neu ausbalanciert. Dadurch kann die Welt komplexer, zugleich aber auch stabiler werden. Diese Umformung ist weitgehend ein blinder evolutionärer Prozess – weil das eine scheitert, setzt sich das Neue, überlebensfähig, durch. Das macht einen zunächst schwindelig, aber dann erweist es seinen inneren Sinn: Zukunftsfähig ist das, was die Paradoxien auf einer neuen Ebene verbindet.
Dieser Prozess der Komplexierung – nicht zu verwechseln mit Komplizierung – kann aber auch von Menschen bewusst gestaltet werden. Diejenigen, die das können, die die Sprache der kommenden Komplexität sprechen, werden die Führer von Morgen sein. Die werdenden Hoffnungsträger. Die kommenden Gretas.
„Wir werden durch Corona unsere gesamte Einstellung gegenüber dem Leben anpassen – im Sinne unserer Existenz als Lebewesen inmitten anderer Lebensformen.”
Slavo Zizek im Höhepunkt der Coronakrise Mitte März
Jede Tiefenkrise hinterlässt eine Story, ein Narrativ, das weit in die Zukunft weist. Eine der stärksten Visionen, die das Coronavirus hinterlässt, sind die musizierenden Italiener auf den Balkonen. Die zweite Vision senden uns die Satellitenbilder, die plötzlich die Industriegebiete Chinas und Italiens frei von Smog zeigen. 2020 wird der CO&sub2;-Ausstoss der Menschheit zum ersten Mal fallen. Diese Tatsache wird etwas mit uns machen.
Wenn das Virus so etwas kann – können wir das womöglich auch? Vielleicht war der Virus nur ein Sendbote aus der Zukunft. Seine drastische Botschaft lautet: Die menschliche Zivilisation ist zu dicht, zu schnell, zu überhitzt geworden. Sie rast zu sehr in eine bestimmte Richtung, in der es keine Zukunft gibt.
Aber sie kann sich neu erfinden.
System reset.
Cool down!
Musik auf den Balkonen!
So geht Zukunft.
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wir befinden uns nun am Ende der ersten Woche dieser doch so außergewöhnlichen Situation für uns alle. Von der Einsamkeit und dem Gespenstischem in der Schule habe ich Euch gestern erzählt.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die sich mit uns auf diese „Lernbedingungen eingestellt haben.
Da wären zunächst einmal meine Kolleginnen und Kollegen, die gezwungen waren innerhalb kürzester Zeit alle möglichen Varianten von „Fernlernen“ zu erkunden und sich dann genauestens damit auseinanderzusetzen und somit euch, liebe Schülerinnen und Schüler, in geeigneter Weise mit wichtigem Lernstoff zu versorgen und gleichzeitig auch mit Euch in Kommunikation darüber zu treten. DANKE!
Sollten sich im Laufe der ersten Woche noch Hindernisse in den Weg gestellt haben bezgl. Auslastung von Internetsystemen und kommunikativen Unwegbarkeiten, dann werden wir sicher in der nächsten Woche daran arbeiten diese zu beseitigen, wenn die Dinge in unserem Bereich liegen.
Ein großer Dank gebührt auch Ihnen liebe Eltern, die sich nun vermehrt darum kümmern müssen, dass die Aufgaben von den Kindern erfüllt werden. Ich hoffe, es gelingt Ihnen so, wie Sie das gerne hätten, verzweifeln Sie bitte jedoch nicht, wenn dies einmal nicht so der Fall sein sollte.
Und bitte, liebe Schülerinnen und Schüler, spielt mit. Ihr seid nun in einer Situation, in der es sehr auf euch darauf ankommt, wie sich die Lernphasen gestalten lassen. Selbständiges Lernen hat für mich schon einen gewissen Zukunftscharakter, denn mit dem Einsehen etwas lernen zu müssen, seine Fähigkeiten zu stärken, werdet ihr auch maßgebend an Eurer eigenen Entwicklung und vor allem auch an der Entwicklung des Weltgeschehens beteiligt sein.
Könnt Ihr euch noch an den Schauturndialog erinnern zwischen dem alten Mann und den Kindern?
„Ihr seid die Zukunft, ihr könnt die Welt noch zu Positiven verändern. Wir setzen alle Hoffnung in Euch“.
Beginnt jetzt damit. Es ist ein guter Zeitpunkt!
Mit den besten Grüßen und BLEIBTS XUND
Euer
Gerald Grecksamer
Liebe Schülerinnen und Schüler!
Tag 3. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die große Sehnsucht nach der Schule noch nicht bei jedem eingestellt hat. Aber bedenkt, es ist erst Tag drei und es werden noch viele Tage folgen, in den Ihr kaum raus dürft, in denen Ihr nur wenige persönliche Kontakte pflegen sollt. Es könnten auch Tage dabei sein, an denen ihr euren Eltern ziemlich auf die Nerven geht, was ich natürlich nicht hoffe.. Es wäre möglich, dass der Ehrgeiz, die schulischen Dinge zu erledigen sich in Grenzen hält.
Trotzdem ist es wichtig, dass ihr einen Rhythmus in diesem ungewöhnlichen Alltag findet. Ihr braucht einen Tagesplan, der alles enthält:
Zeit für die Schule
Zeit für euch selbst
Zeit für einen Chat mit den Freunden
Zeit für die Familie (Vielleicht kann man ja das eine oder andere Brettspiel hervorkramen, das man schon ewige Zeiten nicht mehr gespielt hat, DKT, Mensch ärgere Dich, Halma, Schach, Trivial Pursuit,………….und vieles mehr)
Mir ist bewusst, dass durch die neuen Medien und den ständigen Internetzugang und durch die Möglichkeit, alles zu jederzeit sich hochladen und ansehen zu können, diese Spiele aus unserem Gedächtnis verschwunden sind. Jetzt wäre es an der Zeit sie wieder hervorzuholen und auferstehen zu lassen. Ihr werdet sehen, es wird großen Spaß machen.
Außerdem kommt dabei dem MITEINANDERSPRECHEN eine wesentliche Bedeutung zu. Denn gerade diese gute Unterhaltung mit den Geschwistern und den Eltern ist ein wesentlicher Bestandteil des familiären Zusammenlebens. Die meisten Menschen leben heutzutage ja sowieso wie in einem Hamsterrad, das sich immer weiter drehen muss und den Blick auf die schönen Dinge des Lebens gar nicht mehr zulässt.
Verlangsamen wir die Zeit und hetzen nicht von einem Punkt zum anderen, kommen wir auch etwas zur Ruhe. Auch wenn wir die Ruhe nicht mehr kennen. Ihr werdet sie erkennen, wenn sie da ist.
In der leeren Schule ist es jetzt auch ziemlich ruhig, es fehlen die unterschiedlichen Schülerstimmen und man hat plötzlich viel mehr Zeit nachzudenken. Trotzdem hat eine Schule ohne Schüler schon etwas Gespenstisches an sich.
Solltet Ihr, liebe Schüler, irgendwelche Schwierigkeiten und Sorgen haben, ihr dürft mir selbstverständlich einfach ein paar Zeilen schreiben. Aber nicht nur, wenn ihr Sorgen habt. Ich höre es auch gerne, wenn es Euch gut geht.
Bis bald
Euer
Gerald Grecksamer
Liebe Eltern, liebe Schüler!
Wir haben nun Tag zwei nach den allgemeinen Schulschließungen. Anhand der vielen Rückmeldungen wird schon fleißig gelernt zuhause. Und das ist auch wichtig für euch. Durch die momentane Wiederholungsphase hat man endlich vielleicht auch Gelegenheit, nicht ganz verstandene Lerninhalte endgültig zu beherrschen. Und auf einer soliden Basis können wir dann auch gleich viel besser neue Lerninhalte zusammen mit euch erarbeiten oder auch entdecken, wenn ihr dann wieder bei uns in der Schule seid.
Und noch einige Tipps bis dorthin:
Beteiligen wir uns bitte nicht an den Spekulationen, wann denn nun wieder Normalität ins Leben einkehren wird. Denn zurzeit kann das ganz einfach niemand sagen.
Momentan hat nur eines Vorrang: WIR müssen ALLE unseren Beitrag leisten, um die Verbreitung des COVID 19 Virus weitestgehend zu verhindern.
Halten wir uns bitte an die Anweisungen der Politik, beachten wir die Hinweise in den aktuellen Sendungen zur Krise. Jetzt ist gerade kein guter Zeitpunkt für „Wilde HUND-Manieren“, um vielleicht zu zeigen, dass einem die Krankheit nichts anhaben kann. Das wäre jetzt total unangebracht. Schützen wir uns selbst und alle anderen, indem wir auf alle unnötigen sozialen Kontakte verzichten und vor allem alle Hygienemaßnahmen einhalten.
In der Schule ist es ziemlich ruhig momentan. Und trotzdem kreisen meine Gedanken ziemlich oft um Euch, liebe Schüler. Deswegen habe ich auch beschlossen des Öfteren Briefe und andere Mitteilungen über die Homepage zu transportieren.
Beenden möchte ich die heutigen Mitteilungen mit einigen nützlichen Lerntipps, die ich den OÖN entnommen habe.
Habt eine schöne Zeit und bleibts „XUND“
Euer
Gerald Grecksamer
Liebe Kinder und Jugendliche, sehr verehrte Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Zweifellos stehen uns außergewöhnliche Zeiten bevor. Einerseits sollten wir uns vor einem tödlichen Virus schützen, andererseits sollte das Leben für den einen oder anderen von uns ganz normal weitergehen. Viele von uns arbeiten in Berufen, die eine Anwesenheit am Arbeitsplatz vonnöten macht.
Hoffentlich können auch viele von Ihnen von zuhause aus arbeiten. Das werden auch die Lehrer in der nächsten Zeit tun. Gemeinsam haben sie in den Teamsitzungen Wiederholungsstoff für die Kinder zusammengestellt und diese auf allen möglichen Wegen verteilt.
Die aufgebauten digitalen Netzwerke sollten funktionieren und eine gesicherte Kommunikation ermöglichen. Die Kinder und Jugendlichen wissen auch um Ihre Möglichkeiten Bescheid, was das Rückfragen und das Rückmelden über ihre Arbeiten angeht. Bitte achten Sie darauf, dass die schulischen Arbeiten täglich zu den von Ihnen festgelegten Zeiten auch stattfinden. Eine tägliche Lernzeit von einigen Stunden, denke ich mir, ist den Kindern und Jugendlichen zuzumuten.
Auch auf unserer Homepage gibt es immer wieder Zugang zu hochgeladenen Arbeitsaufgaben, die auch ständig aktualisiert werden.
Achten Sie aber auch bitte auf Ihre Gesundheit und die Ihrer Kinder. Soziale Kontakte sind auf ein Minimum zu reduzieren. Befolgen Sie die Anweisungen, die Sie den seriösen Medien entnehmen können. Verzichten sollten Ihre Kinder auch auf den Besuch von Großeltern und anderen älteren Menschen. Wir müssen diese ganz besonders schützen.
Und wenn wir uns alle an die uns auferlegten Gebote und Verbote halten, so besteht sicherlich die berechtigte Hoffnung, dass die Gefahren, die nun vor allem unsere Gesundheit bedrohen, in einiger Zeit wieder gebannt sein werden.
Nehmen wir die Sache sehr ernst, bewahren wir allerdings auch die nötige Ruhe und Gelassenheit, damit wir unsere Entscheidungen, die wir ja alle auch in dieser Zeit treffen müssen, wohlüberlegt und die richtigen sein werden.
Sollten Sie irgendwelche Fragen haben, Auskünfte benötigen, Mitteilungen machen wollen, stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Nur die allerbesten Grüße und bleiben sie, liebe Eltern und bleibt Ihr liebe Kinder und Jugendliche vor allem EINES: „XUND!“
Ihr
Gerald Grecksamer
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